ch-cultura.ch
  • SUCHEN
  • ARCHIV
  • SPENDEN
  • KONTAKT
  • NEWSLETTER
    • Newsletter abonnieren
    • Newsletter-Archiv
  • LINKS
  • CH-CULTURA.CH
  • BÜRO DLB
    • Daniel Leutenegger (dlb)
    • Dienstleistungen
    • Tätigkeitsgebiete
    • Arbeitsweise
    • Publikationen
    • Veranstaltungen
    • O-Ton / Video
    • dlb-Vogel
    • Nostalgia
    • Merci
  • SUCHEN
  • ARCHIV
  • SPENDEN
  • KONTAKT
  • NEWSLETTER
    • Newsletter abonnieren
    • Newsletter-Archiv
  • LINKS
  • CH-CULTURA.CH
  • BÜRO DLB
    • Daniel Leutenegger (dlb)
    • Dienstleistungen
    • Tätigkeitsgebiete
    • Arbeitsweise
    • Publikationen
    • Veranstaltungen
    • O-Ton / Video
    • dlb-Vogel
    • Nostalgia
    • Merci

27. Mai 2011

Bag und die Bilderflut

Das migros museum für gegenwartskunst präsentiert vom 28. Mai bis 14. August 2011: Alex Bag

Bild: Alex Bag (zur Vergrösserung anklickbar)

Seit den frühen 1990er Jahren gehört die Künstlerin Alex Bag (*1969, USA) zu den interessantesten Protagonist/innen der Video-Performance. Sie gilt heute für eine ganze Generation jüngerer Künstler/innen als wichtige Referenz.

Bekannt wurde sie mit ihren technisch einfach gehaltenen Videos, in denen sie mit Humor die Unterhaltungsindustrie und deren unterschiedliche Formate, aber auch das Kunstsystem mit seiner teils überholt-romantischen Vorstellung vom Künstlerdasein aufnimmt und bearbeitet.

Mit bestechender Präzision übt Bag Gesellschaftskritik, formuliert dabei ein tiefes Unbehagen gegenüber unserer heutigen Kultur und tritt meist selber als äusserst wandlungsfähige Akteurin in verschiedenen Rollen auf.

Das migros museum für gegenwartskunst zeigt die erste umfassende, institutionelle Präsentation von Bags Arbeiten.

Die Ausgangslage für die Arbeiten von Bag sind zwei thematische Felder, die sich immer wieder überschneiden: Einerseits untersucht Bag die Wechselwirkungen zwischen Hoch- und Populärkultur – andererseits analysiert sie strukturelle Charakteristika und ökonomische Gesetzmässigkeiten des Kunstbetriebs.

Gleich mehrere Werke erforschen, wie sich autoritäre Strukturen auf den künstlerischen Werdegang auswirken: Untitled Fall ’95 (1995) thematisiert Kunstakademien, The Van (2001) den Kunstmarkt und Untitled (Project for the Whitney Museum) (2009) und The Artist’s Life (1996) schliesslich den durch den Neoliberalismus institutionalisierten Innovations-, Produktions- und Erfolgsdruck, der heutzutage auf Kunstschaffenden lastet.

Formgebender Rahmen für ihre Videos sind unterschiedliche Formate der Fernsehkultur – von der Dating-, Talk- über die Realityshow bis hin zur TV-Reportage und Werbeunterbrechungen: Alles ist Produkt, alles ist Markt, alles kann von der Künstlerin appropriiert werden.

Bag nimmt sich der Bilderflut aus der Fernsehwelt an – die sich seit Web 2.0 noch verstärkt beobachten lässt – und legt sie durch verschiedene Verfremdungsstrategien bloss.

Die Künstlerin spielt die meisten Rollen selbst – kostümiert, maskiert und geschminkt. Sie strebt keine naturalistische Performance einer Akteurin an, die sich in ihre Rolle einzuleben versucht (was allgemein als «gutes», «professionelles» Schauspielern gilt und in der Tradition von Konstantin Stanislawskis Schauspieltheorie steht), sondern sucht ein Moment der Differenz, des Zuviels (ein «Overacting», das seine Wurzeln im komödiantischen Schauspiel findet) und des Unfertigen.

Dieses Beckett’sche Verfremdungsmoment hat auch die Funktion, die Konzentration auf den gesprochenen Text zu verlagern, der bei Bag ein zentrales Element ist.

Bag schreibt die Texte für ihre Videos selbst; die Sprache lehnt sich jeweils dem Format der bearbeiteten Sendungen an und erscheint stellenweise als reines Zitat. Bags «Schreibtechnik» lässt sich mit dem Schaffen postmoderner Autoren vergleichen, die sich durch Sampling mit der Aushöhlung von Bedeutung durch Repetition und Sprachschablonen – die immer mehr unsere Gesellschaft beherrschen – auseinandersetzen.

Die Performance dient in erster Linie dazu, den Text szenisch zum Ausdruck zu bringen. Bag verzichtet auf komplexe Settings oder eine aufwändige Kameraarbeit, die spannende Schnittabfolgen ermöglichen würde. Vielmehr setzt Bag für ihre Arbeiten eine Videoästhetik ein, die sich durch Unmittelbarkeit auszeichnet und sich klar von der Hollywood-Filmästhetik und ihrer «Artifizialität» unterscheidet. Das Videobild steht, bedingt durch seine niedrigen Produktionskosten, bis heute auch für ein intimes Bild, da es sich gerade im privaten Rahmen verbreitet hat.

mmg

Kurator der Ausstellung: Raphael Gygax

Kontakt:

Migros-Genossenschafts-Bund

Direktion Kultur und Soziales

Josefstrasse 214

Postfach

CH-8031 Zürich

Zentrale: +41 (0)44 277 22 19, Fax: +41 (0)44 277 23 35

http://www.migros-kulturprozent.ch

http://www.migrosmuseum.ch/de/

 

 

 

 

 

  • Beitrags Information
  • Author
  • Daniel Leutenegger
  • 27. Mai 2011
  • Bildende Kunst, Fotografie, Grafik, Architektur, Design

Vorheriger Beitrag

Chantal Michels langer schön traurig schöner Abschied von Schloss Kiesen

Nächster Beitrag

Ritterschlag für den ehemaligen Leiter von Steps

Daniel Leutenegger

Daniel Leutenegger

Redakteur

Beiträge von Daniel Leutenegger

  • David Cousins, 2008 - Foto: Lrheath, BB Kings NYC with the Straws - Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.en - Datei: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:DaveCousins08.jpg
    DER BRITISCHE SÄNGER, SONGWRITER, MUSIKER UND KOMPONIST DAVE COUSINS (STRAWBS) IST GESTORBEN

    14. Juli 2025

  • Daniel Hitzig - Foto: © SRF, https://medien.srf.ch/-/hitzig-dani-1
    DANIEL HITZIG IST DER NEUE PRÄSIDENT DER STIFTUNG SCHWEIZER PRESSERAT

    14. Juli 2025

  • Familientreffen, 2025 - Foto: © www.jungestheaterwinterthur.ch
    WINTERTHUR: JUGENDPREIS 2025 FÜR DAS JUNGE THEATER WINTERTHUR

    14. Juli 2025

  • © LA Timpa / Kunsthalle Winterthur, 2025
    «LA TIMPA – I GOT A NEW JOINT: WHAT I SHOULD’NT DO WITH THE MONEY»

    14. Juli 2025

  • Plakat © Münzkabinett und Antikensammlung Winterthur, 2025
    «MÜNZBELUSTIGUNGEN – GOETHES REISE NACH WINTERTHUR»

    14. Juli 2025

Kommentare von Daniel Leutenegger

Previous post « Next post »

© 2025 ch-cultura.ch – Schweizer Online-Kultur-Plattform

  • NUTZUNGSBEDINGUNGEN
  • DATENSCHUTZ
  • IMPRESSUM
Facebook LinkedIn Instagram X

Wir verwenden Cookies, um Ihnen das beste Erlebnis auf unserer Website zu bieten.
Mehr darüber erfahren Sie in den .

ch-cultura.ch
Übersicht

Diese Website verwendet Cookies, damit wir Ihnen die bestmögliche Benutzererfahrung bieten können. Cookie-Informationen werden in Ihrem Browser gespeichert und dienen dazu, Sie wiederzuerkennen, wenn Sie auf unsere Website zurückkehren, und unserem Team zu helfen, zu verstehen, welche Bereiche der Website Sie am interessantesten und nützlichsten finden.

Lesen Sie unsere Informationen zum Datenschutz, um mehr zu erfahren.

Notwendige Cookies

Notwendige Cookies sollte immer aktiviert sein, damit wir Ihre Präferenzen für Cookie-Einstellungen speichern können.

Wenn Sie dieses Cookie deaktivieren, können wir Ihre Einstellungen nicht speichern. Das bedeutet, dass Sie jedes Mal, wenn Sie diese Website besuchen, Cookies erneut aktivieren oder deaktivieren müssen.

Google Analytics

Diese Website verwendet Google Analytics, um anonyme Informationen wie die Anzahl der Besucher auf der Website und die beliebtesten Seiten zu sammeln.

Wenn Sie dieses Cookie aktiviert lassen, können wir unsere Website verbessern.

<p>Bitte aktivieren Sie zunächst "Notwendige Cookies", damit wir Ihre Einstellungen speichern können!</p>