3. Juni 2010
berner Kulturpreis 2010 geht an das Fotobüro Bern
Das Fotobüro Bern erhält den mit 30'000 Franken dotierten Kulturpreis 2010 des Kantons Bern. Die kulturellen Kommissionen honorieren damit seine Leistung zur Erhaltung der analogen Fotografie. Der mit 10'000 Franken dotierte Kulturvermittlungspreis 2010 geht an die Filmproduzentin Theres Scherer-Kollbrunner, die mit ihrem vielseitigen Engagement seit über 40 Jahren die Berner Filmkultur prägt. Die öffentliche Preisverleihung findet am 1. Juli 2010 im Kornhausforum Bern statt.
Der mit 30’000 Franken dotierte Kulturpreis 2010 des Kantons Bern geht an das Fotobüro Bern. Das hat die kantonale Kommission für allgemeine kulturelle Fragen, in der die Präsidentinnen und Präsidenten der einzelnen Spartenkommissionen vertreten sind, beschlossen.
Seit 16 Jahren organisiert das Fotobüro Bern Ausstellungen und Publikationen zu einzelnen Fotografen oder Fotografengruppen und publiziert Studien über die Entwicklung der Fotografie in den verschiedenen Regionen des Kantons Bern. Seit einigen Jahren erweiterten sich die Aktivitäten in Richtung Konservierung, Dokumentation und Forschung. Das Fotobüro setzt sich für eine möglichst umfassende Sicherung, Erforschung und Dokumentation der Kontextdaten und der materiellen Bestände sowie für deren Konservierung, Erschliessung und Vermittlung ein. Das Fotobüro leistet damit einen entscheidenden Beitrag zur Erhaltung analoger Fotografie.
Als Grundlagenwerk ist seit 2004 ein Online-Lexikon «fotoBE» im Aufbau, das Fotografinnen und Fotografen im Kanton Bern gewidmet ist. Seit 2009 wird die Online-Publikation auf deutsch und französisch weitergeführt. Sie informiert über die historische Fotografie in der Schweiz und enthält ein biografisches Lexikon und ein Repertorium der fotografischen Archive und Nachlässe.
Das Fotobüro Bern wurde von Markus Schürpf gegründet und über Jahre kontinuierlich aufgebaut. Es hat mit seiner Einzigartigkeit längst nationale Anerkennung gewonnen. Markus Schürpf bürgt bei allen seinen Projekten für höchste Qualität; seine Beharrlichkeit, sein Weitblick und seine weitgespannten Kenntnisse sind imponierend.
Mit dem Fotobüro Bern zeichnet die Kommission eine kulturelle Tätigkeit aus, die mehr als andere im Verborgenen blüht, aber im besten Sinn kulturelle Traditionspflege darstellt.
Theres Scherer-Kollbrunner erhält Kulturvermittlungspreis 2010
Der Kulturvermittlungspreis, der seit 2006 verliehen wird, honoriert Persönlichkeiten, die durch ihre jahrelange intensive Arbeit erfolgreich Verständnisbrücken zwischen Kulturschaffenden und Publikum bauen und damit eine herausragende Vermittlungsleistung erbringen.
Der mit 10’000 Franken dotierte Preis geht 2010 auf Vorschlag der Berner Filmförderung an Theres Scherer-Kollbrunner, Filmproduzentin und -vermittlerin, die seit über 40 Jahren die Berner Filmkultur prägt. 1970 gründete sie das alternative Kellerkino, von dem sie selber 1981 sagte, es sei «Sand im Getriebe der von Computern gesteuerten Kinomaschine, Zahnrad der Phantasiemaschine, Forum der Misshandelten, Paradies für Narren und Träumer». Zusammen mit Bernhard Giger war sie Herausgeberin von zwei vielbeachteten Werken zur Filmlandschaft Schweiz («Dokumentarfilme aus der Schweiz», 1977; «Innen ist es warm und draussen kalt», 1981).
Seit 1980 ist sie auch als engagierte Filmproduzentin tätig und realisierte eine grosse Anzahl von Spiel- und Dokumentarfilmen, auch solche von internationalem Zuschnitt. Darunter sind Spielfilme wie «Der Gemeindepräsident» von Bernhard Giger (1984), «Jenatsch» von Daniel Schmid (1986) und «Tausend Ozeane» von Luki Frieden (2008) sowie Dokumentarfilme wie «Kräuter und Kräfte» von Jürg Neuenschwander (1995) «Bashkim» von Vadim Jendreyko (2001) oder «Fixerorte» von Bernhard Giger (2006).
Preisverleihung am 1. Juli 2010 im Kornhausforum Bern
Die Preisverleihung findet am Donnerstag, 1. Juli 2010, um 19 Uhr im Stadtsaal des Kornhausforums Bern statt. Es wirken mit: Regierungsrat Bernhard Pulver, Erziehungsdirektor, David Streiff, Präsident Fotostiftung Schweiz, und Regisseur Bernhard Giger. Der Anlass ist öffentlich, der Eintritt ist frei.
pd
Kommentare von Daniel Leutenegger