17. Dezember 2013
Die Schweizer Künstlerin Nelly Rudin ist gestorben
Die am 11. Juli 1928 in Basel geborene Schweizer Künstlerin und Gestalterin Nelly Rudin (Bild) ist am 4. Dezember 2013 in Zürich gestorben.
Bild: Nelly Rudin im Haus für Konstruktive und Konkrete Kunst in Zürich, 2000 – Foto: © Elfie Wollenberger, http://www.hauskonstruktiv.ch/ausstellungen/rueckschau/nelly-rudin.html
Mit Nelly Rudins Hinschied verliert die Schweiz eine ausserordentliche Künstlerin, die die konstruktiv-konkrete Kunst massgeblich geprägt und verändert hat. 2011 würdigte das Museum Haus Konstruktiv das Werk von Nelly Rudin mit der umfassenden Retrospektive «Open Space». Für das Team des Haus Konstruktiv war die Zusammenarbeit mit Nelly Rudin eine grosse Bereicherung, wir werden sie als ausdrucksstarke und herzliche Künstlerin in Erinnerung behalten.
http://www.hauskonstruktiv.ch/index.php
Mehr:
http://www.hauskonstruktiv.ch/ausstellungen/rueckschau/nelly-rudin.html
Mit Nelly Rudin hat die Schweiz Anfang Dezember 2013 eine bedeutende Künstlerin aus der Sparte Konstruktive Kunst verloren. Sie wollte die Konkrete Kunst mit ihren klaren Formen und Farben vom Klischee des Kühl-Geometrischen befreien.
http://www.srf.ch/kultur/kunst/nelly-rudin-befreite-konkrete-kunst-von-ihrer-kaelte
Nach der Schulzeit in Basel besuchte Nelly Rudin von 1947 bis 1950 die dortige Gewerbeschule, wo sie sich zur Gestalterin ausbilden liess. Nachdem sie mit den Vertretern der Konkreten Kunst um Max Bill in Kontakt gekommen war, übersiedelte sie 1954 nach Zürich, wo sie für drei Jahre in einem Werbeatelier beschäftigt war. Anschliessend machte sie sich dort selbständig. Nachdem sie in den folgenden Jahren noch die Gestaltung als Standbein behielt, entschied sie sich 1964, sich ganz als freie Künstlerin zu betätigen und der Konkreten Kunst zu widmen. Nach der ersten Ausstellung 1968 in der Galerie 58 in Rapperwil zeigte sie ihre Werke in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen. Eine grosse Retrospektive widmete ihr das Haus Konstruktiv 2011/12.
http://de.wikipedia.org/wiki/Nelly_Rudin
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«Open Space» hiess die eindrückliche Ausstellung, die Nelly Rudin vor zwei Jahren im Haus Konstruktiv in Zürich gezeigt hat. Der Titel ist Programm für ihr Werk. Sie hat nicht nur die Sprache der konkreten Kunst, sondern auch den Raum geöffnet, in dem sich die Bilder bewegen – und zwar im wörtlichen Sinn. So etwa ganz anschaulich im von ihr mit einem blau-grün-rot-gelben Band gestalteten Tram, das von 1990 bis 1992 durch Zürich fuhr.
Konrad Tobler
http://www.tagesanzeiger.ch/ipad/kultur/Das-Bildhafte-im-Raum-/story/21188144
Nelly Rudin war von zierlicher Gestalt. Sie wirkte auf den ersten Blick zerbrechlich. Doch genau das war sie nicht. Obgleich immer liebenswürdig, immer klug und charmant, war sie hochgradig stringent. Sie entwickelte alles, was sie machte, mit einem Urvertrauen in ihre künstlerischen Visionen. Nelly Rudin hinterlässt uns ein faszinierendes und zeitloses Werk. Ihre Arbeiten machen uns deutlich, dass Kunst im Allgemeinen und konkrete Kunst im Besonderen ein massgebliches Aktionsfeld für die wesentlichen Fragen in unserem Leben bieten.
Dorothea Strauss
http://www.nzz.ch/aktuell/zuerich/zuercher_kultur/nelly-rudin-1.18205387
Mehr:
http://www.sikart.ch/KuenstlerInnen.aspx?id=4001410
http://de.wikipedia.org/wiki/Nelly_Rudin
Kommentare von Daniel Leutenegger