4. Februar 2025
«DURCH-ZUG»
Zwischenhalt Sammlung: Von Monica Bonvicini bis Karin Sander. Ausstellung im Kunst Museum Winterthur | Beim Stadthaus, bis am 27. April 2025

Bild: Manfred Pernice, cub.-bird, alex-mix11, 2010 – Foto: Sebastian Stadler
Das Kunst Museum Winterthur gewährt mit «Durch-Zug» einen ersten Einblick in seine zeitgenössische Sammlung, welche konsequent mit Blick auf die Gegenwart für die Zukunft entwickelt wird. Die Ausstellung präsentiert ein «Who Is Who» der zeitgenössischen Kunst und ist ein Dankeschön an die zahlreichen Förder:innen und Mäzen:innen, aber vor allem eine Hommage an die internationalen Kunstschaffenden, welche die Museumsankäufe durch grosszügige Schenkungen substanziell erweitert haben. Der Fokus bei «Durch-Zug» liegt bei skulpturalen, meist raumgreifenden Arbeiten mit eher konzeptuellen Ansätzen, ergänzt durch ausgewählte Zeichnungsblöcke und ausgewählte Videoinstallationen.

Bild: Sylvie Fleury (*1961 in Genf, Schweiz), Untitled, 2023. Teppich, Sessel, Schuhe, Schuhschachteln, 70 x 230 x 400 cm – Kunst Museum Winterthur, Ankauf 2023 – Foto: Reto Kaufmann
Aus der Ferne kündigt er sich mit kaum hörbarer Sirene an, bis der schwere Eisenbahnzug lautstark durch das Museum donnert – zumindest akustisch. «Durch-Zug»: die Ausstellung bezieht sich im Titel auf die raumgreifende Installation cub.-bird, alex+mix 11 des deutschen Künstlers Manfred Pernice (*1963 in Hildesheim) und ist angelegt als Zwischenhalt, als Momentaufnahme einer Sammlung in ständigem Ausbau und Wandel.
Das Sammeln gehört zu den Kernaufgaben von Museen. Die Winterthurer Sammlung ist dank zahlreicher Schenkungen und grosszügiger Stiftungen von internationalem Rang und reicht von den niederländischen Altmeistern bis zur internationalen Gegenwartskunst. «Durch-Zug» thematisiert das Sammeln als ein Weiterarbeiten an den historischen Schwerpunkten, besonders ab den 1970er-Jahren und verbindet diese gezielt mit der Gegenwart, indem die autonomen Formen der späten Moderne mit aktuellen Inhalten angefüllt werden. Die Form von Pernice’ mehrteiliger Arbeit lässt minimalistische Strukturen anklingen, in Pressspan gearbeitet erinnert sie mit ihren gelb lackierten Oberflächen an die Gestaltung öffentlicher Räume im Deutschland der Wirtschaftswunderjahre. Als Neuerwerbung spiegelt Pernice’ Werk programmatisch die Sammlungsstrategie im Kunst Museum Winterthur, die konsequent mit Blick auf die Gegenwart für die Zukunft weiterentwickelt wird. Ziel ist es, nicht einzelne Werke, sondern umfangreiche und für die Schweiz einzigartige Werkgruppen zeitgenössischer Kunstschaffender zu erwerben.

Bild: Oscar Tuazon (*1975 in Seattle, USA), I’m Not Done Yet, 2014. Galvanisierter Stahl, Edelstahl, Lampe – Kunst Museum Winterthur, Ankauf mit Mitteln aus dem Lotteriefonds des Kantons Zürich, 2023 – Foto: Gunnar Meier
Die Ausstellung ist ein Dankeschön an die zahlreichen Förder:innen und Mäzen:innen, u.a. den Galerieverein und den Kulturfonds des Kantons Zürich. Vor allem ist sie eine Hommage an die internationalen Kunstschaffenden, welche die Museumsankäufe durch grosszügige Schenkungen substanziell erweitert haben und damit wesentlich dazu beitragen, der Sammlung im Kunst Museum Winterthur ein unverwechselbares Profil zu verleihen.
Die Neuerwerbungen sind derart zahlreich, dass für «Durch-Zug» eine knappe Auswahl vorgenommen wurde. Der Fokus der Ausstellung liegt bei skulpturalen, meist raumgreifenden Arbeiten und eher konzeptuellen Ansätzen, ergänzt durch ausgewählte Zeichnungsblöcke und Videoinstallationen. «Durch-Zug» präsentiert eine Sammlung in Bewegung – entwickelt aus der Vergangenheit mit Destination Zukunft.
Mit:
Ed Atkins – Walead Beshty – Katinka Bock – Monica Bonvicini – Dora Budor – David Claerbout – Koenraad Dedobbeleer – Thea Djordjadze – Sylvie Fleury – Fabrice Gygi – Bethan Huws – Jonathan Monk – Steven Parrino – Manfred Pernice – Charlie Prodge – Magali Reus – Gerwald Rockenschaub – Karin Sander – Michael E. Smith – Oscar Tuazon
Kurator: Konrad Bitterli
Kontakt:
https://www.kmw.ch/ausstellung/durchzug
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Bild: Dora Budor (*1984 in Zagreb, Kroatien), Temps Morts, 2017. Gegossener Hartschaum, Holz, Farbe, 222,5 x 426,5 x 183 cm – Kunst Museum Winterthur, Ankauf mit Mitteln aus dem Lotteriefonds des Kantons Zürich, 2021 – Foto: Sebastian Stadler
Kommentare von Daniel Leutenegger