21. April 2015
Schweizer Grand Prix Kunst / Prix Meret Oppenheim 2015 für Christoph Büchel, Olivier Mosset, Urs Stahel und Staufer&Hasler
Das Bundesamt für Kultur (BAK) zeichnet mit dem diesjährigen Prix Meret Oppenheim 2015 vier herausragende Schweizer Kulturschaffende aus: die Künstler Christoph Büchel und Olivier Mosset, den Kurator Urs Stahel sowie das Architektenduo Staufer&Hasler. Sie werden am 15. Juni 2015 zusammen mit den diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträgern der Schweizer Kunstpreise geehrt.
Bild oben: Christoph Büchel, Sleeping Guard, 2009. Museum guard sleeping on duty. Courtesy the artist and Hauser & Wirth – Foto: Piero Cruciatti
Der Schweizer Grand Prix Kunst / Prix
Meret Oppenheim wird dieses Jahr zum 15. Mal an Persönlichkeiten der Kunst,
Kunstvermittlung und Architektur verliehen, «deren Arbeit von besonderer
Aktualität und Relevanz für die Schweizerische Kunst- und Architekturpraxis
ist». Die Auszeichnungen sind mit je 40’000 Franken dotiert.
Zum ersten Mal wird der Schweizer Grand Prix Kunst / Prix Meret Oppenheim
parallel zur Art Basel verliehen, vor der Eröffnung der Ausstellung der Swiss
Art Awards 2015. Die Ausstellung, die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der
zweiten Runde des Schweizer Kunstwettbewerbs vorstellt, zeigt auch filmische
Portraits der Ausgezeichneten der Schweizer Grand Prix Kunst / Prix Meret
Oppenheim.
Die Preisträger
CHRISTOPH BÜCHEL
Christoph Büchel (1966, Basel) ist einer der führenden zeitgenössischen Künstler der Schweiz. Er ist international bekannt für seine konzeptionellen Projekte und komplexen Installationen im Grossformat.
Büchel bezieht sich oft auf aktuelle Ereignisse sowie politische Entwicklungen und interpretiert Massenmedienquellen und Alltagssituationen neu. Büchels zwanghaft präzise Darstellungen der Realität erscheinen realer als die Realität selbst. Oft ist die Welt, die er geschaffen hat, voll funktionsfähig, und die Besucher vergessen, dass sie sich in einer Kunstinstitution befinden, aber körperlich in andere Zusammenhänge projiziert werden.
Nach seiner Teilnahme an der 51. Venedig Biennale (2005) wird Büchel in diesem Jahr den Isländischen Pavillon bespielen.
Bild: Olivier Mosset – Foto: Mathilde Agius / BAK, 2015
OLIVIER MOSSET
Olivier Mosset (1944, Bern) zählt zu den einflussreichsten Schweizer Künstlern. In den 1960er-Jahren gehörte er in Paris der Künstlergruppe BMPT an, die Begriffe der Autorschaft und Originalität in Frage stellte. Später in New York widmete sich Mosset dem Schaffen monochromer Malerei und war Mitbegründer der New York Radical Painting Group.
Spätestens mit seiner Teilnahme am Schweizer Pavillon auf der Venedig Biennale 1990 hat Mosset das Schaffen einer jüngeren Künstlergeneration beeinflusst, sowohl in der Schweiz als auch über die Grenzen hinaus.
Mit seinen monochromen und geometrischen Bildern steht Mosset in der Tradition der Malerei, die das Wesen der Malerei ergründet und immer wieder neu definiert. Kurator Bob Nickas bezeichnet die Werke Mosset’s als «Bilder … von Malerei selbst».
Bild: Urs Stahel – Foto: Mathilde Agius/BAK, 2015
URS STAHEL
Als Mitbegründer der international einzigartigen Institution für Fotografie, dem Fotomuseum Winterthur, hat Urs Stahel (1953, Zürich) einen Meilenstein errichtet. In Zusammenarbeit mit dem verstorbenen Verleger Walter Keller hat Stahel einen der weltweit wichtigsten Orte für die Kunst-Fotografie geschaffen und diesen 20 Jahre lang erfolgreich geleitet.
2014 hat Stahel sein
Amt als Direktor niedergelegt, um als freier Kurator, u. a. für die Plattform Paris
Photo (November 2015) oder das 6. Fotofestival Mannheim Ludwigshafen
Heidelberg (September 2015) sowie als Autor und Dozent tätig zu sein.
STAUFER&HASLER
Das Architektenduo Astrid Staufer (1963, Lausanne) und Thomas Hasler (1957, Uzwil) ist bekannt für seine soliden Bauprojekte von höchster Qualität. Ihre Arbeit orientiert sich am Lokalen und bezieht so die unmittelbare Umgebung mit ein. Das Duo arbeitet seit 20 Jahren zusammen.
Zu seinen bekanntesten Bauten gehören die Kantonsschule in Wil, das Bundesverwaltungsgericht in St. Gallen, das Brandhaus in Zürich-Opfikon sowie diverse Schulen, Verwaltungsbauten, Kinos, Bars und Privathäuser.
Staufer/Hasler unterrichteten an der ETH Zürich und an der ETH Lausanne; aktuell haben sie eine Professur an der TU Wien inne. Beide forschen und publizieren regelmässig zu Themen auf den Feldern von Architektur, Konstruktion und Städtebau.
Publikation «Prix Meret Oppenheim 2015»
Anlässlich der Preisverleihung am 15. Juni 2015 gibt das Bundesamt für
Kultur die Publikation «Prix Meret Oppenheim 2015» heraus, in der die
Preisträgerin und die Preisträger portraitiert und mittels Interviews vorgestellt
werden. Die Interviews führten Lionel Bovier und Christophe Cherix mit Olivier
Mosset, Martin Jaeggi mit Urs Stahel und Beat Schläpfer mit Staufer/Hasler.
Christoph Büchel erarbeitete einen künstlerischen Beitrag für die Publikation.
Preisverleihung Schweizer Kunstpreise und Schweizer Grand Prix Kunst / Prix
Meret Oppenheim:
15. Juni 2015, 17.30 bis 19 Uhr (auf Einladung)
Ausstellung Swiss Art Awards 2015
Vernissage: 15. Juni 2015, 19 bis 22 Uhr
Ausstellung vom 16. bis 21. Juni 2015, jeweils von 10 bis 19 Uhr geöffnet. Der
Eintritt ist frei.
Halle 4, Messe Basel
bak
Kontakt:
Fragen zur Preispolitik des Bundes:
Danielle Nanchen, Sektion Kulturschaffen, Bundesamt für Kultur, Tel. +41 (0)58
464 98 23, danielle.nanchen@bak.admin.ch
Fragen zu den Schweizer Kunstpreisen:
Léa Fluck, Kunstförderung, Sektion Kulturschaffen, Bundesamt für Kultur, Tel
+41 (0)58 462 92 89, lea.fluck@bak.admin.ch
Kommentare von Daniel Leutenegger