10. März 2016
SCHWEIZER GRAND PRIX KUNST / PRIX MERET OPPENHEIM 2016 FÜR ADELINA VON FÜRSTENBERG, CHRISTIAN PHILIPP MÜLLER UND MARTIN STEINMANN
Das Bundesamt für Kultur (BAK) zeichnet mit dem Schweizer Grand Prix Kunst / Prix Meret Oppenheim 2016 zum sechzehnten Mal herausragende Schweizer Kulturschaffende aus: die Kuratorin Adelina von Fürstenberg, den Künstler Christian Philipp Müller sowie den Architekten und Autor Martin Steinmann. Sie werden am 13. Juni 2016 zusammen mit den diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträgern der Schweizer Kunstpreise in Basel geehrt.

Bild: Christian
Philipp Müller, Grüne Grenze, 1993.
Illegale Grenzüberquerung zwischen Österreich und dem Fürstentum Liechtenstein,
Performance für die Biennale 1993, Österreichischer Pavillon.
Courtesy und Copyright Christian Philipp Müller
Der Schweizer Grand Prix Kunst / Prix Meret Oppenheim wird seit 2001 auf
Empfehlung der Eidgenössischen Kunstkommission an Persönlichkeiten der Kunst,
Kunstvermittlung und Architektur verliehen, deren Arbeit von besonderer
Aktualität und Relevanz für die Schweizerische Kunst- und Architekturpraxis
ist. Die Auszeichnungen sind mit je 40’000 Schweizer Franken dotiert.
Wie bereits im letzten Jahr wird der Schweizer Grand Prix Kunst / Prix Meret
Oppenheim parallel zur Art Basel verliehen, vor der Eröffnung der Ausstellung
Swiss Art Awards 2016. Die Ausstellung, die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
der zweiten Runde des Schweizer Kunstwettbewerbs vorstellt, zeigt filmische
Portraits der Preisträger und der Preisträgerin des Schweizer Grand Prix Kunst /
Prix Meret Oppenheim 2016.
Die Ausgezeichneten

Adelina von
Fürstenberg – Foto: Lionel Flusin / BAK, 2016
Adelina von Fürstenberg (Vermittlung)
Die international tätige Kuratorin (1946, Istanbul) gründete 1974 das
Centre d’Art Contemporain (Genf), wo sie als Direktorin bis 1989 war und vor
allem Konzeptkunst, Fluxus, Arte Povera und performative Kunst ausstellte. Für
ihre kuratorischen Tätigkeiten anlässlich der 45. Venedig Biennale (1993)
erhielt sie eine Auszeichnung für die Leitung der Kuratorenschule L’Ecole du MAGASIN (Grenoble), dessen
Direktorin sie von 1989 bis 1994 war. 2015 wurde von Fürstenberg mit dem
Goldenen Löwen für den von ihr kuratierten Armenischen Pavillon für die beste
nationale Teilnahme auf der 56. Venedig-Biennale ausgezeichnet.
Adelina von Fürstenberg ist eine der ersten Schweizer Kuratorinnen, die ein Interesse für aussereuropäische Kunst zeigt und somit den Weg für einen multikulturellen Ansatz mit einem spezifischen Bewusstsein für soziale Fragen öffnet. Nachdem sie Dialogues of Peace, die Kunstausstellung zum 50jährigen Geburtstag der UN in Genf kuratierte, gründete von Fürstenberg das NGO ART for The World mit dem Ziel, den kulturellen Austausch und Dialog zwischen verschiedenen Kulturen und Weltanschauungen durch die universelle Sprache von zeitgenössischer Kunst und Kino zu fördern.

Christian
Philipp Müller – Foto: Tabea Feuerstein / BAK, 2016
Christian Philipp Müller (Kunst)
Der in Berlin lebende Konzeptkünstler Christian Philipp Müller (1957, Biel) war
Meisterschüler von Fritz Schwegler und Assistent von Kaspar König an der
Kunstakademie Düsseldorf. Spätestens seit seiner Teilnahme an der 45.
Venedig-Biennale (1993, Österreichsicher Pavillon) und der documenta X (1997)
ist Müller international bekannt. Das Kunstmuseum Basel würdigte ihn 2007 mit
einer Retrospektive.
Seine Arbeiten sind in Sammlungen wie dem MOCA (Los Angeles), Museum Ludwig
(Köln), mumok (Wien) und in Schweizer Sammlungen wie dem Kunstmuseum Basel oder
dem Migros Museum vertreten. Neben seinen zahlreichen Vortrags- und
Publikationstätigkeiten unterrichtete Christian Philipp Müller von 2013-2015 das
Fach performative Skulptur an der Kunsthochschule Kassel, als deren Rektor er
2011 berufen wurde. Ab 11. Juni 2016 zeigt das Nidwaldner Museum eine
Einzelausstellung von Christian Philipp Müller, in der sich der Künstler mit
dem vielfältigen Sammlungsbestand des Museums befasst. Ausserdem nimmt er an
den Jubiläumsausstellungen der Kestnergesellschaft in Hannover (Mai) und im
Museum Ludwig in Köln (August) teil.

Martin Steinmann – Foto: Tabea Feuerstein / BAK, 2016
Martin Steinmann (Architektur)
Der Architekt und Autor Martin Steinmann (1942, Zürich) setzt sich seit mehr
als vier Jahrzehnten mit der neueren Architektur vor allem in der Schweiz
auseinander: mit Forschungen, Publikationen, Ausstellungen. Er studierte an der
ETH Zürich, arbeitete als Architekt und ab 1968 als wissenschaftlicher
Mitarbeiter am Institut gta, wo er das CIAM-Archiv aufbaute. 1978 schloss er
diese Arbeit mit einer Dissertation ab, die mit der ETH-Medaille ausgezeichnet
wurde. 1980 bis 1986 leitete er die Zeitschrift archithese, dann
gründete er mit Irma Noseda in Zürich die arge baukunst und war
1987-2006 Professor für Entwerfen an der ETH Lausanne, wo er an der Zeitschrift
Faces beteiligt war und an der Jahresschrift matières noch
beteiligt ist.
Als Autor zahlreicher Publikationen hat Steinmann der Architekturdebatte nicht nur in der Schweiz wichtige Impulse gegeben: mit seiner Ausstellung Tendenzen – neuere Architektur im Tessin machte er 1975 die sogenannte Tessiner Schule international bekannt. Steinmann hat verschiedentlich mit dem Künstler Hugo Suter, mit dem Fotografen Walter Mair und vor allem mit dem Architekten Roger Diener zusammengearbeitet und war 2006-2015 an der Erweiterung des Stadtmuseums Aarau beteiligt.
Nächste Veranstaltungen:
- Preisverleihung Schweizer Grand Prix Kunst / Prix Meret Oppenheim und Schweizer Kunstpreise: 13. Juni 2016, 17.30 – 19 Uhr
- Ausstellung Swiss Art Awards 2016
Vernissage: 13. Juni 2015, 19 – 22 Uhr
Ausstellung vom 14. bis 19. Juni 2016, jeweils von 10 bis 19 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.
Halle 4, Messe Basel
Journal: www.swissartawards.ch #swissartawards
Publikation Schweizer Grand Prix Kunst / Prix Meret Oppenheim 2016
Anlässlich der Preisverleihung am 13. Juni 2016 gibt das Bundesamt für Kultur die Publikation Schweizer Grand Prix Kunst / Prix Meret Oppenheim 2016 heraus, in der die Preisträgerin und Preisträger portraitiert und mittels Interviews vorgestellt werden. Die Interviews führten Philip Ursprung mit Christian Philipp Müller, Daniel Kurz mit Martin Steinmann und Samuel Schellenberg mit Adelina von Fürstenberg. Die Publikation umfasst 130 Seiten und erscheint in drei Sprachen (Deutsch, Englisch, Französisch). Grafische Gestaltung: Marc Hollenstein.
bak
Mehr:
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Kontakt:
Zu den Kulturpreisen des Bundes:
Danielle Nanchen, Sektion Kulturschaffen, Bundesamt für Kultur, Tel. 058 464 98 23, danielle.nanchen@bak.admin.ch
Zu den Schweizer Kunstpreisen:
Léa Fluck, Kunstförderung, Sektion Kulturschaffen, Bundesamt für Kultur, Tel. 058 462 92 89, lea.fluck@bak.admin.ch
Kommentare von Daniel Leutenegger