9. Juli 2024
SIKART-Lexikon zur Kunst in der Schweiz: Neue Artikel und Aktualisierungen
Das SIKART-Lexikon zur Kunst in der Schweiz wird kontinuierlich mit neuen, aktualisierten und übersetzten Lexikonartikeln ergänzt. Die Redaktion von SIKART gibt im aktuellen Newsletter eine Auswahl von Beiträgen bekannt, die in den vergangenen Monaten im Rechercheportal veröffentlicht wurden. Ebenso weist sie darauf hin, dass SIKART mehrsprachig ist: Übersetzungen in Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch erweitern kontinuierlich das Angebot im SIKART-Lexikon zur Kunst in der Schweiz.
Bild: Sylva Galli, Selbstporträt, undatiert, Öl auf Leinwand, 44.5 x 29 cm, Copyright und Foto: Pinacoteca cantonale Giovanni Züst, Rancate
Guerreiro do Divino Amor (*1983) bespielt den Schweizer Pavillon der laufenden 60. Internationalen Biennale Venedig. SIKART vergibt allen Kunstschaffenden des Schweizer Pavillons in Venedig einen Lexikonartikel, so auch dem schweizerisch-brasilianischen Künstler nach Bekanntgabe seiner Wahl. Dem Territorialprinzip entsprechend wurde der Artikel in französischer Sprache von Naomi Vogt verfasst, zudem gibt es eine englische Übersetzung. In seiner künstlerischen Arbeit verbindet Guerreiro do Divino Amor moderne Technologien mit der Traumwelt des Barock und Kitsch und reflektiert die Konstruktion nationaler Identitäten.
Valérie Favre (*1959) wurde dieses Jahr der Grand Prix Suisse d’Art / Prix Meret Oppenheim verliehen. Im Zuge dieser bedeutenden Auszeichnung hat Valentin Nussbaum den bestehenden Lexikonartikel über Valérie Favre aktualisiert und erweitert. Die Malerin erzeugt mit Fabelwesen und Figuren Bildwelten, in denen Unruhe herrscht und Kontraste die Szenerie bestimmen. Ebenso wichtig sind kunsthistorische Referenzen, mit denen sie sich in ihrer expressiv-dynamischen Malerei beschäftigt.
Nach Erscheinen des Catalogue raisonné zu Augusto Giacometti (1877–1947) hat der Mitautor des Werkkatalogs Beat Stutzer den von ihm 2008 verfassten Lexikonartikel zu Augusto Giacometti gemäss neuestem Forschungsstand aktualisiert. Auch die Auswahl der Werkabbildungen wurde überarbeitet.
Eine umfassende Revision des Artikels über Louis de Meuron (1868–1949) wurde von Pamela Corvalan vorgenommen, die mit ihrer Dissertation und in einer Monografie die Rezeption des Neuenburger Malers neu angeregt hat.
Alice Henkes hat über Franziska Furter (*1972) einen Lexikontext geschrieben. In langwieriger manueller Arbeit schafft die in Basel arbeitende Künstlerin Werke, die im weitesten Sinne der Zeichnung verpflichtet sind. Neben Arbeiten mit Tusche oder Bleistift auf Papier «zeichnet» sie mit Nylonfäden, Metalldrähten und Perlschnüren dreidimensional im Raum und lässt dadurch organische Strukturen wachsen.
Nach der Ausstellung zu Hannah Villiger (1951–1997) in Susch 2023 und der dazugehörigen Publikation hat die Erstautorin Edith Krebs ihren Artikel von 1998 aktualisiert. Villiger verstand sich als Bildhauerin, obwohl ihr Werk hauptsächlich im Medium der Fotografie zu verorten ist. Sie thematisierte die Plastizität der Fotografie und die Autonomie des Bildes, womit sie die Fotografie von ihrer abbildenden Funktion befreite.
SIKART ist mehrsprachig
Übersetzungen in Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch erweitern kontinuierlich das Angebot in SIKART-Lexikon zur Kunst in der Schweiz. Bei der Vergabe von Übersetzungen berücksichtigt die Redaktion die Wirkungsorte der Kunstschaffenden und die aktuelle Rezeption.
Der italienischsprachige Lexikonartikel über Hedi Mertens (1893–1982) wurde neu ins Deutsche übersetzt und mit Abbildungen von Werken aus dem Nachlass der Künstlerin ergänzt.
Die Malerin Hedi Mertens stellte das Quadrat als absolute Form ins Zentrum ihrer künstlerischen Arbeit und erforschte es in der ihm eigenen Einfachheit, Regelmässigkeit und seinen Kombinationsmöglichkeiten. Dabei bildeten die Pioniere der abstrakten Kunst und die Zürcher Konkreten ihre wichtigsten Bezugspunkte. 1952 zog Mertens vom Zürichsee ins Tessin. Dort begann sie 1960 nach einer langen Schaffenspause wieder zu malen und nahm unter anderem an den Ausstellungen der Tessiner Künstlervereinigung Movimento 22 teil.
SIKART – A never-ending story
Im April hat die SIKART-Redaktion verschiedene neue Lexikonartikel vergeben, darunter einen Artikel an die wiederentdeckte Tessiner Malerin und Zeichnerin Sylva Galli (1919–1943). Als eine der ersten professionell ausgebildeten Künstlerinnen des Tessins entwickelte sie trotz ihrer kurzen künstlerischen Karriere – Galli starb mit nur 23 Jahren – ein beachtliches figuratives Werk mit Stillleben, Porträts, Landschaften, Interieurs und Akten. 1943 fand die erste Einzelausstellung im Lyceum Club Lugano statt, 1945 folgte eine Monografie. In dieser Zeit wurde die italienische Kunstkritik auf die Luganeser Künstlerin aufmerksam, es folgte eine posthume Ausstellung 1954 in der Casa di Dante in Florenz.
Für die aktuelle Retrospektive und die dazugehörige Publikation in der Pinacoteca Züst in Rancate (bis 8. September 2024) wurde ihr Werk neu erforscht und ist im Kontext ihrer Tessiner Zeitgenossinnen zu sehen.
Der italienischsprachige Lexikonartikel zu Sylva Galli wird von Giulio Foletti verfasst und im Verlauf dieses Jahres im Rechercheportal aufgeschaltet.
cp
Kontakt
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Kommentare von Daniel Leutenegger