13. April 2025
«SWISS DESIGN COLLECTION»
Neue Dauerausstellung im Museum für Gestaltung Zürich, Toni-Areal

Bild: Peter Emch, Sinalco – Erfrischend fruchtig, 1970, © Peter Emch
Das Museum für Gestaltung Zürich, Heimat der grössten internationalen Designsammlung der Schweiz, feiert sein 150-jähriges Jubiläum mit der Eröffnung der neuen Dauerausstellung «Swiss Design Collection». Sie präsentiert rund 2’500 Objekte, bietet wechselnde Perspektiven und lädt Besuchende dazu ein, selbst zu gestalten und ihr Wissen zu vertiefen. Erstmals erstreckt sich eine Ausstellung bis hinunter ins Archiv.

Bild: Albert Solbach, Luzern – Lido, um 1932, © unbekannt
Seit 1875 sammelt das Museum für Gestaltung Zürich exemplarische Objekte, um wichtige Tendenzen in der Designgeschichte zu dokumentieren und einem breiten Publikum zu vermitteln. Die international bedeutenden Bestände aus Grafik, Typografie, Plakatgestaltung, Textil, Produktdesign und Kunstgewerbe sind reich an Meilensteinen der ästhetischen und technischen Entwicklung. Die «Swiss Design Collection» bietet in vier Ausstellungsbereichen Einblicke in die Sammlungsarbeit und lädt zur Vertiefung, Interaktion und Partizipation ein.
Highlights der Sammlung
Die Ausstellung beginnt mit einer Auswahl bedeutender Objekte aus den umfangreichen Sammlungsbeständen des Museums. Rund 2’000 Gebrauchsgegenstände, Textilien und Schriftentwürfe aus verschiedenen Epochen laden dazu ein, die gesamte Bandbreite des Designs zu entdecken. Eine thematisch kuratierte Plakatwand bietet einen faszinierenden Einblick in die Vielfalt und Geschichte der Plakatgestaltung. Zudem wird eine Auswahl besonders prägnanter Logo-Entwürfe aus der Schweiz präsentiert, von denen einige bis heute unser visuelles Gedächtnis prägen.

Bild: Vase, Max Laeuger, um 1896 und Baukasten, Kurt Naef, 1956, Museum für Gestaltung Zürich, Foto: Umberto Romito & Ivan Šuta, Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

Bild: Nicolas Polli, «Swiss Design Collection», Archiv, 2024, Museum für Gestaltung Zürich, © Nicolas Polli
Der Blick von Aussen: Das Forum
Das Forum bietet die Möglichkeit, die Sammlung aus wechselnden externen Perspektiven zu entdecken. Ausgewählte Beiträge eröffnen immer wieder neue Zugänge und unerwartete Blicke auf die Sammlung.
So etwa das Format Curated by, das vom Museum eingeladenen Designer:innen ermöglicht, einen Teil der Ausstellung nach ihren Vorstellungen zu gestalten und mit ihren eigenen Perspektiven zu beleben. Für die Ausgabe 2025 hat der Tessiner Fotograf Nicolas Polli seine Auswahl an Objekten fotografisch inszeniert. Oder die LichtInstallation des Farb-Licht-Zentrums der ZHdK, die den «5-Minutenstuhl» von Susi + Ueli Berger als optische Täuschung erlebbar macht. Der Beitrag Comments: Kulinarische Perspektiven lässt Menschen aus verschiedenen Gemeinschaften ihre Sicht auf ausgewählte Sammlungsobjekte zum Thema Essen teilen. Die Sektion Graduates präsentiert das Projekt Print My Sleep von Rafael Gil Cordeiro, der seine Schlafdaten aufzeichnete und mittels 3D-Druck in Keramikobjekte umwandelte.
Ein weiterer Bereich ist das Videoarchiv: Stimmen des Designs, das ausgewählte Interviews mit Gestalter:innen präsentiert. Der Beitrag Provenienzforschung: Wege in die Sammlung geht der Herkunft der Sammlungsobjekte nach. Am Beispiel altperuanischer Textilien wird die Kultur, aus der sie stammen sowie die Praxis des Händlers beleuchtet, der sie dem Museum 1952 verkauft hat. Nicht zuletzt zeigt das Projekt Jugendkollektiv: Sammelnjung, wie Schüler:innen der Zürcher Schule Limmat das Design ihrer Stadt erkunden und ihre Vorschläge zur Erweiterung der Museumssammlung vorstellen.

Bild: Logowand in der Ausstellung «Swiss Design Collection», Design: Daniela Mirabella, 2025, Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Selbermachen im Studio
Das Studio ist Teil der Ausstellung und lädt das Publikum ein, Design aktiv und mit allen Sinnen zu erleben. In einer Papierwerkstatt stehen Ideen und Material für Kinder, Junge und Erwachsene bereit – eine Einladung zum Falten, Experimentieren und Gestalten. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit, verschiedene Stühle auszuprobieren – von klassisch bis ungewöhnlich – und herauszufinden, welcher Stuhl am besten zu einem passt. Und in der Bibliothek können Interessierte in Büchern stöbern, sich austauschen oder auch einfach entspannen.

Bild: Klaus Knézy, Tragetasche, Magazine zum Globus, 1973, Museum für Gestaltung Zürich, Foto: Umberto Romito & Ivan Šuta, Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK
Der Gang ins Archiv
Im Untergeschoss des Museums für Gestaltung Zürich lagern rund 580’000 Objekte aus den Bereichen Design, Grafik, Kunstgewerbe und Plakatgestaltung – ein wahrer Schatz für alle, die sich für gestalterische Vielfalt begeistern. Erstmals kann das Publikum im Rahmen der «Swiss Design Collection» einen Teil dieses Archivs selbständig erkunden. Ein gläserner Steg führt durch die zweigeschossige Regalanlage und bietet einen spektakulären Blick in die Tiefen der Sammlung. Hier wird insbesondere die eindrückliche Möbelsammlung in ein neues Licht gerückt – mit einem Schwerpunkt auf Schweizer Design. Die Möbel sind nach Typologien, Konstruktion, Material oder Entwurfsprozessen geordnet, was Einblicke in die handwerklichen und gestalterischen Grundlagen der Objekte ermöglicht. Darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere Glanzlichter zu entdecken: Schuhe von Stefi Talmann, Haute-Couture-Kleider des weltberühmten Modeschöpfers Cristóbal Balenciaga, die Marionetten von Sophie Taeuber-Arp – ein eindrückliches Zeugnis der Zürcher Avantgarde – sowie wert-
volle, teilweise über 300 Jahre alte Musikinstrumente.
Digitaler Guide
Die «Swiss Design Collection» kann mit einem neuen digitalen Guide erkundet werden. Er enthält Beiträge zu den Objekten, bietet Hintergrundinformationen und Designgeschichten zum Anhören und stellt Persönlichkeiten aus der Welt des Designs vor.
Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag 10–17 Uhr, Donnerstag 10–20 Uhr
Neu im Jubiläumsjahr:
− Freier Eintritt am Donnerstagabend ab 17 Uhr
− Freier Eintritt für junge Erwachsene unter 20 Jahren
− Kombiticket für alle drei Standorte des Museums
mfg
Kontakt:
https://www.museum-gestaltung.ch/de/ausstellung/swiss-design-collection

Bild: Emil Cardinaux, Zermatt – Matterhorn, 1908, © erloschen
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Kommentare von Daniel Leutenegger