6. Februar 2025
«TO HEAL A WORLD»
160 Jahre Fotografien aus den Sammlungen des Roten Kreuzes und des Roten Halbmondes - Ausstellung im Haus der Fotografie Olten (IPFO), vom 7. Februar bis am 4. Mai 2025

Bild: Boris Heger, Site de distribution de nourriture, Abata, Soudan, 2006 © CICRJPG

Bild: Alan Meier, Manifestation de femmes membres de la famille de détenus, Gaza, 2005 © CICR
Das Haus der Fotografie präsentiert zum Jahresbeginn mit «To heal a world» eine ganz besondere Ausstellung. In Kooperation mit dem Internationalen Rot-Kreuz- und Rot-Halbmondmuseum werden ab dem 7. Februar 2025 rund 600 Fotografien aus mehr als 160 Jahren humanitärer Hilfe gezeigt. Damit wird ein Einblick in ein bisher nur wenig erforschtes, riesiges Kulturerbe ermöglicht; gleichzeitig hinterfragt die Ausstellung, die für drei Monate zu sehen ist, die Bilder der humanitären Arbeit und unseren Blick darauf.

Bild: Charbel Barakat, Liban, 2020 © CICR
Die Bilder humanitärer Einsätze sind allgegenwertig und gehören seit mehr als einem Jahrhundert zu unserem Alltag. Oft wirken sie so unmittelbar und eindeutig, dass wir glauben, genau zu verstehen, worum es geht, ohne daran zu denken, was ausserhalb des Bildes passiert. Die Realität vor Ort ist jedoch stets komplexer als ihre Darstellung, denn Letztere kann nur Fragmente festhalten.

Bild: Cecilia Goin, Retrouvailles entre deux frères, après plus de vingt ans de séparation, Sinnar, Soudan, 2007 © CICRJPG
Einblicke in ein aussergewöhnliches fotografisches Erbe
Mit über 600 Fotografien von 1850 bis heute zeigt «To heal a world» das Ergebnis einer mehr als zweijährigen Recherche in den Sammlungen des MICR, des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) und der Internationalen Föderationder Rotkreuz-und Rothalbmondgesellschaften (IFRC).
«Die Ausstellung beleuchtet ein reiches, fotografisches Erbe, das in unserem Land bewahrt wird», sagt Pascal Hufschmid, Museumsdirektor des IKRK-Museums in Genf und Co-Kurator der Ausstellung. «Sie spiegelt alle Herausforderungen des humanitären Völkerrechts wider und regt dazu an, unseren Blick auf die Bilder von Konflikten und Naturkatastrophen, die wir täglich in den Nachrichten sehen, zu überdenken.» Dabei zeigt die Ausstellung sowohl Bilder für die Öffentlichkeit, welche versuchen, die Dringlichkeit der humanitären Hilfe zu vermitteln, als auch private Fotografien.

Bild: Eric Quintero, Haïti, 2010, Archives FICRJPG
«To heal a world» beinhaltet Arbeiten von bekannten Fotografinnen und Fotografen, unter anderem der weltberühmten Agentur Magnum Photos, von Werner Bischof und Susan Meiselas. Auch der französische Fotograf Henri Cartier-Bresson ist vertreten. Es werden aber auch Bilder von direkt Betroffenen sowie von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung gezeigt. Ein Teilbereich der Ausstellung präsentiert zudem die Arbeiten des Fotografen Alexis Cordesse mit persönlichen Fotos von Migratinnen und Migranten.

Bild: Sana Tarabishi, Alep, Syrie, 2017 © CICR
Für die Co-Ausstellungskuratorin Nathalie Herschdorfer geht es darum, den Nutzen der Fotografie hervorzuheben und zu zeigen, was diese Bilder über unsere Zeit aussagen: «Das Wissen über die Vergangenheit, über unsere Geschichte wurde häufig mittels Schriftdokumenten erlangt. Doch die Geschichte der humanitären Arbeit kann nicht ohne die Geschichte der Fotografie berichtet werden. Die Erfindung der Fotografie im Jahr 1839 liegt nur 25 Jahre vor der Gründung des IKRK 1864 – ihre Schicksale sind eng miteinander verknüpft. Heute ist es schwieriger denn je, sich die humanitäre Arbeit ohne Bilder vorzustellen.»
cp
Kontakt:

Bild: Anonyme, Rapatriement de prisonniers de guerre égyptiens lors de la guerre civile au Yémen, sous les auspices du CICR, 1965 – © CICR
Auf ch-cultura.ch u.a. bereits erschienen:
#ToHealAWorld #RotKreuzMuseum #RotHalbmondMuseum #MICR #IKRK #IFRC #IPFO #HausderFotografieOlten #PascalHufschmid #NathalieHerschdorfer#CHcultura @CHculturaCH ∆cultura cultura+
Kommentare von Daniel Leutenegger