6. März 2025
SCHWEIZER KINDER- UND JUGENDBUCHPREIS 2025: DIE NOMINIERTEN STEHEN FEST
Eva Rottmann, Lena Studer und Lawrence Schimel, Iuna Allioux, Isaline und Maxime Schertenleib – ihre Werke stehen auf der Shortlist des Schweizer Kinder- und Jugendbuchpreises 2025. Aus 114 eingereichten Titeln aus 72 Verlagen hat die unabhängige Jury die fünf Kinder- und Jugendbücher nominiert. Träger dieser nationalen Auszeichnung für Kinder- und Jugendbuchschaffende sind der Schweizer Buchhandels- und Verlags-Verband SBVV, die Solothurner Literaturtage und das Schweizerische Institut für Kinder- und Jugendmedien SIKJM.

Der Preis geht jedes Jahr an ein aktuelles, herausragendes Werk der Schweizer Kinder- und Jugendliteratur und ist mit insgesamt 20’000 Franken dotiert. Die öffentliche Preisverleihung findet am Samstag, 31. Mai 2025, um 16 Uhr im Rahmen der Solothurner Literaturtage statt.
Der Schweizer Kinder- und Jugendbuchpreis betrachtet Kinder- und Jugendliteratur als bemerkenswerte Kultursparte, über die Kinder und Jugendliche nicht nur Geschichten erleben und Informationen erhalten, sondern auch mit literarischen, künstlerischen Ausdrucksweisen in Berührung kommen. Als gesamtschweizerischer Preis, der zudem offen für alle Genres der Kinder- und Jugendliteratur ist, will er ein Zeichen für den Austausch zwischen Sprachregionen und Kunstformen setzen.
Zwei Jugendromane, zwei Bilderbücher und ein Comic sind für den Schweizer Kinder- und Jugendbuchpreis 2025 nominiert:
À l’eau
Isaline, Romanens: Entreligne 2024
Arrêt de jeu
Journal d’un footballeur mal dans ses pompes
Maxime Schertenleib, Saint Avertin: La Boîte à Bulles 2024
Das Dorf der Steine
Lawrence Schimel (Text) und Lena Studer (Illustration), Zürich: Atlantis 2024
Aus dem Spanischen von Eva Roth
Demain n’aura pas lieu
Iuna Allioux, Paris: Sarbacane 2024
Fucking fucking schön
Eva Rottman, Berlin: Jacoby & Stuart 2024
Jurybegründungen zu den nominierten Büchern:

À l’eau
von Isaline, Entreligne 2024
Am See verliert Ida ein gelbes Papierschiffchen. Angestupst von einer Möwe beginnt das Schiffchen seine Reise. Es begegnet Tieren und Menschen, bis es zuletzt als Fahne an einem Fischerboot weht. Die schwarzweissen Bilder mit dem gelben Blickfang, die kreative Typografie und die wechselnden Perspektiven in Text und Bild machen aus dem Bilderbuch ein Kunstwerk für kleine und grosse Leser:innen. Collage- und Stempeltechnik animieren zum eigenen Gestalten – und eine Seite darf gar zum Schiff gefaltet werden.
Isaline (1982, Aubonne VD), Illustratorin, lebt in Lausanne.

Arrêt de jeu
Journal d’un footballeur mal dans ses pompes
von Maxime Schertenleib, La Boîte à Bulles 2024
Ein Fussballbuch der anderen Art: Der eindrückliche Comic des Ex-Fussballers bietet einen neuen Blick auf den Sport, der so viele Menschen begeistert. Der Erzähler erinnert sich an die sozialen Dynamiken in den Mannschaften, wo Gefühle und Schmerz unterdrückt werden, Alkohol dazugehört und Beleidigungen an der Tagesordnung sind. In Rasengrün gehalten, mit klarer Linie und filmischen Perspektiven macht das Buch auf sehr persönliche und zugängliche Art das Männlichkeitsbild im Fussball zum Thema.
Maxime Schertenleib (1997, Kanton Waadt), Illustrator und Comicautor, lebt in Mathod (VD).

Das Dorf der Steine
von Lawrence Schimel (Text) und Lena Studer (Illustration), Atlantis 2024
Aus dem Spanischen von Eva Roth
Voller Farben, Tiere und Pflanzen lädt der Friedhof in diesem Bilderbuch zum Verweilen. Hierher kommt Sonja gerne, um sich an ihren Onkel zu erinnern. Der Gärtner zeigt dem blinden Mädchen, wie es die Inschriften auf den Grabsteinen ertasten kann. Damit öffnen sich für Sonja Türen in vergangene Lebensgeschichten. Die Illustrationen führen die Geschichte über den Text hinaus und entwerfen originelle Bildwelten. Die Themen Tod und Behinderung werden hier unbeschwert als Teil des Lebens gezeigt.
Lawrence Schimel (1971, New York, USA), Autor, lebt in Madrid.
Lena Studer (1998, Basel), Illustratorin, lebt in Basel.

Demain n’aura pas lieu
von Iuna Allioux, Sarbacane 2024
In drei Tagen geht die Welt unter – und Asumi klagt über die abgesagte Signierstunde ihres Lieblingsautors. In der erbarmungslosen Hitze der bald explodierenden Sonne findet sich um die Jugendliche eine Schicksalsgemeinschaft zusammen. Der Roman beschäftigt sich mit Themen und Diskursen wie Literatur, Klima, Fankultur, Familie und Versöhnung. Dabei experimentiert die Autorin mit Textsorten, bedient sich aber auch an Genrekonventionen und lässt die Ich-Erzählerin mit Witz und sprachlicher Finesse berichten.
Iuna Allioux (2001, Nantes, F), Autorin, lebt in Lausanne.

Fucking fucking schön
von Eva Rottman, Jacoby & Stuart 2024
Weit weg von einem Aufklärungsbuch und gerade darum ein besonders gelungenes: In zehn Kurzgeschichten, die raffiniert miteinander verwoben sind, erzählen jugendliche Figuren von ihren ersten sexuellen Erfahrungen. Authentisch und sprachlich überzeugend zeigen die verschiedenen Stimmen alle Gefühlsnuancen: Unsicherheit und Ermächtigung, Scham und Geborgenheit, Ekel und Erfüllung. Dabei bleiben die Texte auf Augenhöhe der jungen Leser:innen, verzichten auf Urteile und beschreiben Sexualität als ein sehr breites Spektrum.
Eva Rottmann (1983, Wertheim, D), Autorin und Literaturvermittlerin, lebt in Zürich.
Preisverleihung
Am Samstag, 31. Mai 2025 um 16 Uhr wird an der öffentlichen Preisverleihung im Rahmen der Solothurner Literaturtage bekannt gegeben, welches Buch mit dem Schweizer Kinder- und Jugendbuchpreis 2025 ausgezeichnet wird. An der Preisverleihung werden die Autor:innen und Illustrator:innen aller nominierten Werke geehrt.
Lesetournee
Von März bis Dezember 2025 sind schweizweit Lesungen, Workshops und
Podiumsgespräche mit den Nominierten geplant.
cp
Kontakt:
www.schweizerkinderbuchpreis.ch
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Kommentare von Daniel Leutenegger