2. Juni 2011
Gewinn der Schweizer Buchzentrum AG (BZ) sackt um 92 Prozent ein
Aus dem Newsletter 22/2011 des «Schweizer Buchhandel»
Die Schweizer Buchzentrum AG (BZ) hat im vergangenen Geschäftsjahr 2010 einen Umsatzrückgang von knapp sechs Millionen Franken von 216 auf 210 Millionen Franken verzeichnen müssen. Der Gewinn sank auf Grund der Euroschwäche und damit verbundenen Mindererlösen von 1,424 auf 0,093 Millionen Franken.
Der Höhenflug des Jahres 2009 endete 2010 mit einer «harten Landung», sagte BZ-Verwaltungsratspräsident Thomas Liechti an der 129. Generalversammlung des BZ. Dazu beigetragen habe der Wertzerfall des Euro (von 1,48 auf 1,24 Franken pro Euro), die Abwanderung der Einkäufe in den Euroraum, die Anpassung der Buchverkaufspreise nach unten, die dazu gehörende Wertkorrektur auf dem Lager – und letztlich habe auch der Währungsbonus für die Genossenschafter Geld gekostet.
Dass das Jahr 2010 nicht in tiefroten Zahlen, sondern in schwarzen abschloss, führte Liechti auf die rasche Reaktion der Geschäftsleitung zurück. Einerseits wurden Kosten reduziert, andererseits kamen namhafte neue Verlage in die Verlagsauslieferung des BZ, die den Umsatz halten konnten (Diogenes, Hanser etc.). Für 2011 erwartet der VR-Präsident einen weiteren Umsatzrückgang zwischen zehn und 15 Prozent. Er geht angesichts der aktuellen Währungssituation von weiteren Abwanderungen beim Einkauf aus. Andererseits erwartet Liechti einen besseren Ertrag im 2011 als im Vorjahr.
Diese Zuversicht teilte auch BZ-CEO Andi Grob, auch wenn 2011 für den Buchhandel ein schwieriges Jahr werde. Er rechnet damit, dass bis Ende Jahr der Umsatz über dem Budget liegen werde. Er kündigte für das laufende Jahr eine Überarbeitung des BZ-Katalogs an, dem «eigentlichen USP des BZ». Ausserdem will Grob die Kundenbetreuung verbessern und weitere Kostensenkungen vornehmen. Sistiert bleibt vorerst der geplante Erweiterungsbau des BZ. Verbesserungen kündigte er ausserdem bei der Transportlogistik an: So sollen alle BZ-Kunden bereits vor Ladenöffnung beliefert werden. Den geplanten Verkaufserlös pro 2011 budgetierte die BZ-Geschäftsleitung bei 181 Millionen Franken (2010 lag er bei 210,994 Millionen Franken), bei einem deutlich verbesserten Finanzerfolg vor Steuern und Abschreibungen von 4,123 Millionen Franken.
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Kommentare von Daniel Leutenegger