5. Dezember 2013
Vom Waisenkind über den Kinderstar zum respektierten Jazzmusiker und Stadtarchitekten
Das Buch «Schattierungen von Grau - Hommage an eine Zürcher Persönlichkeit» beschreibt den Weg des ehemaligen Kinderstars Jürg Grau zum erwachsenen Stadtarchitekten und Jazzmusiker, der am 20. März 2007 im Alter von 63 Jahren verstorben ist.

Bild: © http://www.graugroove.ch/
Ein hübsches Bubengesicht und drei brennende Kerzen zierten das Titelbild des Frauenmagazins «Annabelle» an Weihnachten 1956 – und sonst nichts. Der Junge «Mäni» aus dem Film «Oberstadtgass» des Schweizer Regisseurs Kurt Früh war schweizweit derart bekannt, dass es weder Schlagzeilen bedurfte, noch prominenter Namen.
«Er war ein besonders angenehmes Kind, das seine Arbeit als kleiner Schauspieler sehr ernst nahm, aber ganz und gar nicht überwertete», schreibt die letztes Jahr verstorbene Susanne Trachsler-Lehmann über den damals 12jährigen Kinderstar Jürg Grau. Susanne Trachsler war die Script-Supervisorin von Kurt Früh und betreute jeweils gleichzeitig die Kinder auf dem Set. Sie sinniert auch darüber, warum aus dem begabten Kind letztlich kein Schauspieler geworden ist. Ihre Erinnerungen sind in diesem schönen Lese- und Bilderbuch festgehalten, das soeben in der 2. Auflage herausgekommen ist. Zusammen mit den Erinnerungen von 37 weiteren Persönlichkeiten aus Kultur, den Medien und der Politik.
«Ohne ihn wäre Zürich in den letzten Jahrzehnten ärmer gewesen, und ohne ihn und seine Initiative gäbe es den heute so erfolgreichen Jazzclub Moods nicht», schreibt denn auch der Zürcher alt-Stadtpräsident Elmar Ledergerber in seinem Vorwort.
Freundinnen, Kollegen und Wegbegleiter von Jürg Grau haben ihre Erinnerungen in Texten, Briefen und Gedichten festgehalten. Unter anderen der Schriftsteller Franz Hohler, die Jazzpianistin Irène Schweizer, der Politologe Claude Longchamp, der Schriftsteller Beat Brechbühl, der Landschaftsarchitekt Stefan Rotzler, die Sängerin La Lupa, der Jazzredaktor von Schweizer Radio SRF Kultur, Peter Bürli, und die Architektin Tilla Theus.
Der Jazzkritiker Christian Rentsch hält in seiner Kritik im Jazzmagazin «Jazz’n’More» fest: «Perfekt in Inhalt, Form und Aufmachung, aber dank der sichtbaren Fadenbindung anstelle eines festen Buchrückens so, als wäre das ganz allerletzte Wort noch lange nicht gesprochen.»
ots
Reich illustriert mit Fotos vom Film «Oberstadtgasse» von Kurt Früh aus den 1950er-Jahren, Bildern aus der Zürcher Jazzszene und Karikaturen aus der Hand von Jürg Grau.
«Schattierungen von Grau – Hommage an eine Zürcher Persönlichkeit» 2013, 2. Auflage, – ISBN 978-3-033-03926-1, SFR. 39.00
«Oberstadtgass» läuft auf 3Sat am 6. Dezember 2013 um 16.15 Uhr.
—
Kontakt:
Verlagshaus am Friesenberg
Charlotte Heer Grau
Gehrenholz 6C
8055 Zürich
Telefon: +41/44/4506155 – Handy: 079/6031205
E-Mail: graugroove@bluewin.ch
Internet: www.graugroove.ch
Kommentare von Daniel Leutenegger