26. April 2012
«Wie küsst die Muse heute?», ist die Frage
34. Solothurner Literaturtage vom 18. bis 20. Mai 2012: 75 Veranstaltungen mit über 100 AutorInnen, KünstlerInnen und ÜbersetzerInnen in über zehn Sprachen, 16 Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche, Rahmenprogramm mit vier Ausstellungen sowie 26 Kurzlesungen im Freien und 20 Lesungen im Dunkelzelt

Die VeranstalterInnen schreiben:
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Im 34. Literaturtagejahr möchten wir
der Frage ‹Wie küsst die Muse heute?› auf den Grund gehen. Gibt es die
Inspiration, oder ist sie ein veraltetes religiöses Konzept? Ist der Musenkuss
auch in Ländern wichtig, in denen Schreibende an Leib und Leben bedroht sind?
Jeden Mittag während der Literaturtage werden Autorinnen und Autoren persönlich
Auskunft über ihr Verhältnis zu den Musen geben. Und wer kreative Prozesse live
mitverfolgen möchte, kann auf einem Bildschirm im Landhausfoyer Übersetzerinnen
und Übersetzern bei der Arbeit zuschauen oder zuhören, welche Geschichten den
Autorinnen und Autoren zu den Icon-Würfeln der Gebrüder Frei einfallen.
100 AutorInnen, KünstlerInnen und ÜbersetzerInnen in über zehn Sprachen und
verschiedensten Dialekten werden dieses Jahr in 75 Veranstaltungen ihre
neuen Werke präsentieren, diskutieren und performen.
Schreibende aus dem Nahen Osten werden mit Hartmut Fähndrich die aktuelle politische und kulturelle Situation analysieren.
Helon Habila aus Nigeria, unter anderem Träger des Commonwealth Literaturpreises, wird seinen gerade erschienen Roman ‹Öl auf Wasser› vorstellen, in dem er tief in das gefährliche Öl-Delta seines Heimatlandes vordringt.
Der Büchner-Preisträger F. C. Delius
stellt ‹Als die Bücher noch geholfen haben› vor. Aus Frankreich kommen Arnaud
Cathrine und Mathias Enard mit neuen Büchern sowie das zauberhaft-lyrische
Jaccottet-Musikstück.
Zum ersten Mal in der Schweiz sind auch die Spoken-Word Autorinnen Lebogang
Mashile aus Südafrika und Meena Kandasamy aus Tamil Nanu (Indien). Sie
performen mit Chirikure Chirikure aus Zimbabwe, alle drei wurden schon auf
Poesiefestivals in der ganzen Welt gefeiert.
Natürlich gibt es auch in diesem Jahr wieder eine grosse Werkschau der
Schweizer Literatur in allen Landessprachen, unter anderem mit Paolo die
Stefano, Claire Krahenbühl oder einer Neuübersetzung von Jon
Semadeni.
Christian Kracht liest aus ‹Imperium›, Franz Hohler wird uns den
Erzählband ‹Der Stein› und seine ‹Spaziergänge› näherbringen sowie Gedichte für
Kinder lesen, und Lukas Hartmann wird aus dem ‹Räuberleben› erzählen. E. Y.
Meyer gibt Einblick in sein Manuskript des im Herbst erscheinenden Romans ‹Wandlung›.
Erstpublikationen sind zum Beispiel von Aude Seigne, Matthias Nawrat oder
Ursula Timea Rossel, zu entdecken, und, im Sensler-Dialekt, von Angelia Maria
Schwaller.
Ob auch beim gemeinsamen Schreiben die Musen ihre Finger im Spiel haben, werden
uns Jürg Halter aus Bern und Tanikawa Shuntarô aus Japan verraten.
Am Sonntag feiern wir den 75. Geburtstag des Schweizer Literaturwissenschaftlers und -kritikers Peter von Matt. Roger de Weck wird sich mit ihm über vergangene und aktuelle Literatur und Politik in der Schweiz unterhalten.
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Kontakt:
http://www.literatur.ch/Literaturtage-2012.205.0.html?&no_cache=1
Kommentare von Daniel Leutenegger