11. Oktober 2010
Fünf Tage voller kurzer Filme
Internationales Kurzfilmfestival shnit vom 6. bis 10. Oktober 2010

Fünf Tage kurze Filme gingen soeben zu Ende und damit auch das shnit 2010 in Bern, Kapstadt und Köln. Pilgernde pinke Festivalpässe, beleuchtete Grossbuchstaben und ein belebter Innenhof im PROGR waren in den letzen Tagen in der Berner Innenstadt anzutreffen.
Die spannenden Filmblöcke und zahlreiche Spezialevents wie die SlamMovieNight am Mittwochabend, welche schon im Vorfeld komplett ausverkauft war, oder die Premiere des Dok-Kurzfilms Steff la Chef, zogen ein buntgemischtes Publikum an: Filmbegeisterte von den ganz Kleinen bis zu den ganz Grossen. Deutlich über 20’000 Personen reisten nach Bern ans Festival, darunter auch 43 ausländische sowie rund 30 Schweizer Filmteams, die Ihre Filme vor Ort präsentierten.
shnit Awards night
Gestern Sonntagabend fand als krönender Abschluss die shnit Awards Night im Herzen der Hauptstadt im Berner Stadttheater statt, wo die Kurzfilm-Meisterwerke und ihre Schöpfer so richtig gefeiert wurden. Das grosse Finale spielte parallel in den drei Festivalstädten mit einer Live-Schaltung nach Kapstadt und Köln. Die fünfköpfige Jury und das Publikum verliehen sowohl die drei Preise im internationalen Wettbewerb, die beiden Preise in den nationalen Wettbewerben sowie den Publikumspreis. Im Anschluss an die Pokalübergabe flimmerten die Gewinnerfilme nochmals über die Grossleinwand.
Gewinnerfilme des internationalen Wettbewerbs shnit OPEN
shnit OPEN Award SMART JOE (bis vier Minuten), dotiert mit CHF 7’000.-
Der Gewinnerfilm dieser ersten Kategorie heisst ALPHA. «In einer Pariser Bar erklärt ein Gast der Barfrau die Brutalität des Darwinismus.» Diese komplexe Theorie bringt der Schweizer Regisseur Sanford McCoy in wenigen Minuten auf den Punkt.
shnit OPEN Award MAGIC JACK (bis zehn Minuten), dotiert mit CHF 10’000.-
In dieser zweiten Kategorie heisst der Gewinnerfilm DIPLOMACY vom Filmemacher Jon Goldman (US). «Die erstarrte Beziehung zwischen den USA und dem Iran verändert sich überraschenderweise, als sich die Diplomaten beider Länder mit ihren Übersetzern auf ein Gespräch hinter verschlossenen Türen treffen.»
shnit OPEN Award LONG JOHN (über zehn Minuten), dotiert mit CHF 13’000.-
In dieser letzten Kategorie gewinnt der rund zwanzigminütige Film THE LIGHT OF FAMILY BURNAM. «Eine bewegende tragikomische Geschichte über den zehnjährigen, todkranken Wyler Burnam, der sein Schicksal akzeptiert hat und seine eigene Beerdigung vorbereitet. Damit sein Vater nicht ganz verzweifelt, hat er etwas vorbereitet… » vom kanadischen Regisseur Marschall Axani.
Gewinnerfilm shnit Audience Award
Auch der Publikumspreis, ermittelt durch die gemeinsame Abstimmung des Publikums in den drei Austragungsorten, wurde vergeben. Der Liebling des Publikums heisst LOS GRITONES vom Spanier Roberto Pérez Toledo. Seine Worte zum Film: «Sich alles von der Seele schreien, das tut gut – meistens.»
Gewinnerfilme der nationalen Wettbewerbe
In den beiden Länderwettbewerben SWISS MADE und MADE IN GERMANY hat sich die Jury für folgende Filme entschieden:
Der SWISS AWARD ging an den Film YURI LENNON’S LANDING ON ALPHA 46 von Anthony Vouardoux. «Nach der Landung auf dem Jupitermond Alpha 46 wird der Kosmonaut Yuri Lennon mit einem aussergewöhnlichen Paradoxon konfrontiert… Eine fantastische Plansequenz durch den Raum. Der Countdown läuft.»
Der GERMAN AWARD wurde an Moritz Mayerhofer für seinen Film URS übergeben. «Urs schaut schon seit Jahren zu seiner betagten Mutter. Doch er sehnt sich nach einem Leben fern vom einsamen Hof und so macht er sich mit seiner Mutter auf den Weg.»
REALTIME-Filmwettstreit
Cyrill Oberholzer (CH) gewinnt den REALTIME Award mit seinem Film «Der gescheiterte Versuch, ein MakingOf über einen fiktiven Film, der von einem Liedtext handelt, zu machen».
va
Kontakt:
Kommentare von Daniel Leutenegger