18. November 2015
SYRERIN ZAINA ERHAIM IST JOURNALISTIN DES JAHRES
Reporter ohne Grenzen (ROG) zeichnet die Syrerin Zaina Erhaim (Bild) als Journalistin des Jahres 2015 aus. Erhaim entschied sich 2013 zur Heimkehr aus dem sicheren Ausland und hat seitdem in Syrien fast 100 BürgerjournalistInnen ausgebildet. Ausserdem unterstützte sie die Gründung einer ganzen Reihe unabhängiger Zeitungen und Zeitschriften.
Foto: https://www.reporter-ohne-grenzen.de/
«Zaina Erhaim beweist durch ihren unermüdlichen Einsatz, dass eine alternative Berichterstattung über den Krieg in Syrien möglich ist«, sagt ROG-Geschäftsführer Christian Mihr. »Sie ist ein Beispiel dafür, wie Journalisten selbst unter gefährlichsten Bedingungen den Kampf um Unabhängigkeit und um eine menschliche Perspektive auf einen scheinbar ausweglosen Konflikt nicht aufgeben.»
Als BürgerjournalistInnen des Jahres würdigt ROG das äthiopische Blogger-Kollektiv Zone9, dessen Mitglieder wegen ihres Einsatzes für unabhängige Informationen über die Zustände im Land von Regierung und Justiz drangsaliert werden und mehr als ein Jahr im Gefängnis verbrachten.
Zum Medium des Jahres hat die Jury die türkische Tageszeitung Cumhuriyetgekürt, die wegen ihrer Berichterstattung über Tabuthemen wie die Kurdenfrage und den Genozid an den Armeniern mit Klagen, Internetsperren und Verleumdungskampagnen überzogen wird.
Zu den Nominierten für die Auszeichnung als Journalist des Jahres gehörten auch Markus Beckedahl und André Meister vom Blog netzpolitik.org. Die Preise wurden bei einer Veranstaltung in Strassburg am Dienstagabend verliehen.
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Kommentare von Daniel Leutenegger