15. Januar 2025
BERICHT ZUR «SCHWEIZER FILMFÖRDERUNG IM WANDEL» UND DIE FOLGEN
«2025 wird ein entscheidendes Jahr für die Zukunft des Schweizer Films», schreibt das Branchenmagazin «Cinébulletin»: Die vom Bundesamt für Kultur (BAK) bei Goldmedia in Auftrag gegebene und 2024 veröffentlichte Studie ermöglichte eine detaillierte Bestandsaufnahme der Branche. Dieses Jahr ist es Zeit für Entscheidungen: Das BAK präsentiert die aus der Analyse abgeleiteten konkreten Massnahmen, die anschliessend in die Vernehmlassung gehen. An den Solothurner Filmtagen werden die in Zusammenarbeit mit der Branche entwickelten Initiativen erstmals öffentlich vorgestellt.

Bild: Capitole Lausanne, 2024 – Foto: © Mathilda Olmi, Cinémathèque Suisse
Das Bundesamt für Kultur (BAK) beauftragte Goldmedia 2023 mit der Durchführung einer Studie zu den Herausforderungen des Schweizer Films. Der Bericht «Schweizer Filmförderung im Wandel» brachte verschiedene Schwachpunkte zutage, darunter unzureichende Investitionen, begrenzte Sichtbarkeit der Schweizer Filme und mangelnde Koordination unter den Promotionsinstitutionen.
Um diese zu beheben, möchte das BAK für die Filmförderkonzepte 2026-2028 eine «umfassende Audiovisionspolitik» einführen. Zu den Zielen gehören die Stärkung der Sichtbarkeit des Schweizer Films, aber auch Auswertungsförderung, Anpassung an neue audiovisuelle Formate, Weiterentwicklung des Begutachtungsprozesses, Nachwuchsförderung und Nachhaltigkeit. Die ersten Massnahmen sind zurzeit in Vorbereitung und werden an den Solothurner Filmtagen 2025 im Rahmen des Programms SO PRO vorgestellt, bevor der Austausch mit der Branche beginnt.
Quelle / Mehr:
https://cinebulletin.ch/de/article/schweizer-filmpromotion-eine-kunst-fuer-sich
Zu wenig Geld für zu viele Filme
Eine neue Studie zeigt, wie die Filmförderung in der Schweiz zu reformieren wäre. Doch Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider liess bereits durchblicken: Zum grossen Umbau ist sie nicht bereit. Wenn das BAK an den Solothurner Filmtagen die Förderkonzepte für die nächsten Jahre präsentieren wird, sind (…) kaum umfassende Reformen zu erwarten, sondern Reförmchen: am Status quo nachbessern, die bestehenden Instrumente weiterentwickeln. Je nachdem, wie weit sich das BAK dabei schon an den Empfehlungen der Studie orientiert, birgt das trotzdem Sprengstoff.
Die vielleicht interessanteste Zahl im Bericht rührt nämlich an ein Tabu in der Schweizer Filmbranche: 880’000 Euro. Das ist die durchschnittliche Summe an Bundesgeldern, die in die Herstellung eines Schweizer Spielfilms fliessen. In allen Vergleichsländern liegt diese Fördersumme pro Spielfilm deutlich höher, in Belgien ist sie sogar fast doppelt so hoch.
Florian Keller
«WOZ Die Wochenzeitung», Nr. 3 – 16. Januar 2025
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Kommentare von Daniel Leutenegger