11. März 2025
BIENNALE DI VENEZIA 2026: GIANMARIA ANDREETTA, LUCA BEELER, NINA WAKEFORD, MIRIAM LAURA LEONARDI, LITHIC ALLIANCE UND YUL TOMATALA REALISIEREN CH-PAVILLON
Die Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia hat ein Kollektiv, zusammengesetzt aus den Kunstschaffenden Gianmaria Andreetta, Luca Beeler, Nina Wakeford, Miriam Laura Leonardi, Lithic Alliance und Yul Tomatala, für den Schweizer Pavillon an der 61. Internationalen Kunstausstellung – La Biennale di Venezia im Jahr 2026 nominiert. Erstmals wurde der Schweizer Biennale-Beitrag im Rahmen eines offenen Wettbewerbs bestimmt. Eingereicht wurden 140 Projekte.

Bild: Fotomontage des Projektteams, Bildelemente von Samuele Cherubini
Das nominierte Kollektiv untersucht im Projekt «The Unfinished Business of Living Together» heutige Formen des Zusammenlebens. Inspiriert von einer «Telearena»-Sendung des Schweizer Fernsehens aus dem Jahre 1978, wo Fragen der sexuellen Orientierung kontrovers diskutiert wurden, möchte «The Unfinished Business of Living Together» die Bedingungen und Möglichkeiten von Toleranz und Zugehörigkeit sowie Formen gesellschaftlicher Spaltung verhandeln.
Mit der Nominierung folgt Philippe Bischof, Direktor von Pro Helvetia, der Empfehlung einer eigens für diesen Wettbewerb zusammengesetzten Jury: «Es gehört zu den herausragenden Qualitäten der Kunstbiennale von Venedig, dass aktuelle gesellschaftliche Debatten mit künstlerischen Mitteln in einem internationalen Kontext offen geführt werden können. Mit seinem Ansatz, mediales Archivmaterial als Ausgangspunkt für eine künstlerische Forschung über die Gegenwart einzusetzen, trifft das Projektteam einen Nerv der Zeit.»
Die Jury bestand aus Federica Chiocchetti, Ann-Kathrin Eickhoff, Vittoria Matarrese, Domagoj Smoljo und Anahita Vessier. Sie würdigt die Bedeutung der Risikobereitschaft in der zeitgenössischen Kunst und betont, dass Projekte wie «The Unfinished Business of Living Together» geeignet sind, einen sinnvollen gesellschaftlichen Diskurs anzustossen und zu einer starken zeitgenössischen künstlerischen und kuratorischen Setzung führen können. Das Projekt wolle «drängende Fragen zu sozialem Zusammenhalt, Identität und Werten des kollektiven Zusammenlebens aufgreifen».
Das nominierte Team arbeitet in der Schweiz und in Europa an den Schnittstellen von Kunst und Forschung. Das Konzept für den Schweizer Pavillon wurde initiiert von den Kuratierenden Gianmaria Andreetta (Lugano/Berlin), Luca Beeler (Zürich) und der Künstlerin Nina Wakeford (London) und vom gesamten Team, mit Miriam Laura Leonardi (Zürich), Lithic Alliance (Zürich/Brüssel) und Yul Tomatala (Genf), künstlerisch entwickelt.
«Wir kommen aus verschiedenen Sprachregionen: Wir stammen aus der deutsch-, französisch- und italienischsprachigen Schweiz. Wir repräsentieren verschiedene Generationen. Und wir haben internationale Perspektiven», erklärt das Kollektiv. «Was wir erreichen wollen, ist ein Pavillon, in dem sich die Besucherinnen und Besucher fragen: Wann und wo passiert das? Hat das Archiv hier Autorität? Die Betrachtenden suchen sich eine Position oder ändern vielleicht ihre Meinung.»
Die Ausstellung
Die 61. Internationale Kunstausstellung – La Biennale di Venezia findet vom 9. Mai bis 22. November 2026 statt. Die Hauptausstellung wird von Koyo Kouoh (Kamerun/Schweiz) kuratiert.
Die Internationale Kunstausstellung – La Biennale di Venezia findet alle zwei Jahre statt und wechselt sich im Jahresturnus mit der Internationalen Architekturausstellung ab. Die Schweiz nimmt an der Biennale Arte seit 1920 teil, an der Biennale Architettura seit 1991. Sie unterhält in den Giardini der Biennale einen eigenen Pavillon, für dessen Betrieb und Bespielung seit 2012 die Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia verantwortlich ist.
Der Beitrag für den Schweizer Pavillon an der Kunstbiennale 2026 wurde erstmals über einen Open Call bestimmt. Es gingen 140 Bewerbungen ein.
Quellen / Kontakt:
https://prohelvetia.ch/de/whats-on/der-schweizer-pavillon-an-der-kunstbiennale-venedig-2026
https://prohelvetia.ch/de/schweizer-pavillon-an-der-venedig-biennale
Auf ch-cultura.ch u.a. erschienen:
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Kommentare von Daniel Leutenegger