8. November 2024
HEUTE FREITAG SOLL ERSTMALS DER NEUE KULTUR-NEWSLETTER «CÜLTÜR» ERSCHEINEN
Am heutigen Freitag, 8. November 2024, soll erstmals der Newsletter «cültür» verschickt werden, mit dem «ch-intercultur», der Verein für Kulturkritik, zusammen mit «We.Publish» einen Beitrag zur regionalen und nationalen Berichterstattung über kulturelle Ereignisse leisten will. «cültür» soll dem Umstand, dass Kulturjournalismus und Kulturkritik immer mehr aus den grossen Publikumsmedien verschwinden, mit einem alternativen Angebot begegnen.
Bild: © cültür.ch
Der Newsletter «cültür» verfolgt das Ziel, «Berichterstattung über Kulturschaffen und Kulturleben sowie kompetente Kulturkritik in allen Sparten zu stärken, indem neue (Online-)Angebote gebündelt und für die Öffentlichkeit besser sichtbar gemacht werden.», wie die InitiantInnen in ihrer Medienmitteilung schreiben. «Das Herz der geplanten Aktivitäten ist die enge Zusammenarbeit mit Partnermedien aus unterschiedlichen Sparten im gemeinsamen Kulturpool auf ‹We.Publish›. Wie einst beim klassischen Feuilleton sollen in neuen, multimedialen Formen von Vermittlung und Teilhabe die spartenspezifischen Nischen aufgebrochen und die Durchlässigkeit zwischen kulturellen Sparten vergrössert werden.», halten die Verantwortlichen fest. «cültür» schaffe «einen neuen Resonanzraum für lokale, regionale und nationale Kulturberichterstattung».
Der Newsletter soll während der Pilotphase einmal wöchentlich, jeweils am Freitag, erscheinen. Zeitgleich werde die Webseite https://cültür.ch aufgeschaltet, auf welcher der Newsletter abonniert werden kann. «Mit dieser Webseite wird das Angebot des Newsletters ergänzt und erweitert», so die InitiantInnen.
Herausgeber von «cültür» ist der Verein «ch-intercultur». Als dessen Präsident ist Ulrich Gut Ansprech- und Kontaktperson. Er wird durch die Vorstandsmitglieder Susanne Sugimoto und Christa Stalder unterstützt. Der Newsletter wird in Kooperation mit «We.Publish» herausgegeben. Nina Graf von «We.Publish» ist Chefredaktorin. Die Newsletters werden unter ihrer Leitung turnusmässig durch ein Team von Kulturjournalistinnen und -journalisten erarbeitet. Dem «cültür»-Projektteam gehören seitens «ch-intercultur» die Vorstandsmitglieder Guy Krneta und Beat Mazenauer, seitens «We.Publish» Hansi Voigt und Nina Graf an.
«ch-intercultur» ist ein Verein für Kulturkritik in allen Sparten. Er fördert den Informationsaustausch über die Grenzen der Sprachregionen hinweg. Aus Anlass der vierten Kulturbotschaft 2025–2028, die das Bundesamt für Kultur BAK 2023 zur Vernehmlassung auflegte, formulierte «ch-intercultur» ein Manifest: «Der Kulturjournalismus gehört in die Kulturbotschaft». Mehr als 1’200 Kunstschaffende, KulturjournalistInnen und Kulturinteressierte haben unterzeichnet.
-> https://www.ch-intercultur.ch/
«We.Publish» fördert unabhängige journalistische Angebote und die Medienvielfalt in der Schweiz. Zum «We.Publish»-Verbund zählen Online-Medien wie «Bajour», «Tsüri» oder «Hauptstadt».
-> https://wepublish.ch/de/home/
Zur Vorgeschichte und Motivation
Der Kulturjournalismus steckt in einer Krise. Parallel zur Verdrängung von Kulturjournalismus und Kulturkritik aus den grossen Publikumsmedien entstanden und entstehen aber Online-Kulturmedien; und regionale Online-Medien informieren in ihren Erscheinungsgebieten über Kultur. Der Newsletter «cültür» soll die Verbreitung dieser neuen journalistischen Leistungen stärken. Kulturelle Ereignisse, Neuerscheinungen, neue Werke sollen über den lokalen und regionalen Rahmen hinaus im Kulturraum Schweiz bekannt gemacht und diskutiert werden. Auch die Sprachgrenzen sollen überwunden werden.
«Der Spardruck in den Medienhäusern hat zu Ressourceneinsparungen und dem Abbau von Stellen in Kulturredaktionen geführt. Während die traditionelle Kulturberichterstattung durch Medienkonzentration und Digitalisierung stark reduziert wurde, haben neu entstandene, unterschiedlichste kulturjournalistische Online-Angebote wie Webseiten, Blogs, Podcasts und Social-Media-Kanäle Schwierigkeiten, die notwendige Reichweite und Sichtbarkeit zu erlangen. Dies vermindert die kritische Resonanz für Kunst und Kultur und deren Sichtbarkeit.», heisst es in einem Papier der «cültür»-InitiantInnen, das ch-cultura.ch vorliegt.
«ch-intercultur», der Verein für Kulturkritik, erarbeitete in den letzten Jahren, gemeinsam mit «We.Publish» ein dreistufiges Projekt unter dem Arbeitstitel «kultur-online». Im Laufe des Jahres 2024 entschlossen sich die Partner, den ersten Projektteil vorzuziehen und zu verselbständigen: Den Kultur-Newsletter «cültür». Der Pilotbetrieb bis Mitte 2025 ist vorfinanziert durch «ch-intercultur», eine Privatspende und einen Stiftungsbeitrag. Weitere Beitragsgesuche an Stiftungen sind teils pendent, teils vorgesehen, und «ch-intercultur» bewirbt sich um eine Empfehlung der Konferenz der kantonalen Kultur. Die Mittelbeschaffung soll den Betrieb von «cültür» während mindestens drei Jahren ermöglichen, «damit dieser neue Beitrag zur Überwindung der Krise des Kulturjournalismus beurteilbar wird und möglichst dauerhaft geleistet werden kann», wie die Verantwortlichen schreiben.
Das Projekt verfolgt gemäss dem erwähnten Papier mehrere Hauptziele:
- Verbreitung und Sichtbarkeit erhöhen: Der Newsletter «cültür» fasst relevante Beiträge der Kulturberichterstattung zusammen und präsentiert sie auf eine ansprechende Weise, um die Reichweite der Inhalte der genannten Gefässe zu vergrössern.
- Förderung kultureller Debatten: Der Newsletter dient als Plattform für Debatten über kulturelle Themen und motiviert LeserInnen zur Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur.
- Netzwerkeffekte nutzen: Durch ein angestrebtes Sharing-System und den Aufbau eines Redaktionspools (nächster und parallel laufender Prozess) soll die Sichtbarkeit von Kulturinhalten erhöht und die Vernetzung der Kulturmedien verbessert werden.
- Langfristige Etablierung: Der Newsletter soll nach der Pilotphase in den Regelbetrieb überführt werden und als etablierter Bestandteil der Kulturberichterstattung in der Schweiz fungieren.
- Community-Aufbau: Mit zunehmender Sichtbarkeit und laufenden Interaktionen zu den LeserInnen soll der Newsletter einem stetigen Community-Aufbau dienen. Heute verfügt «ch-intercultur» über 1’200 Mail-Adressen. In einer Kampagne zu einem späteren Zeitpunkt sollen sie aufgefordert werden, Mitglied zu werden und die Community zu stärken.
Zur Webseite:
Zum Newsletter:
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Bild: © cültür.ch
Kommentare von Daniel Leutenegger