31. Januar 2011
In der Ferne Interesse wecken auch für heimische Kolleginnen und Kollegen
Aus dem Januar-E-Newsletter der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia

Bild oben: http://liftconference.com/
Warum schickt Pro Helvetia gemeinsam mit anderen Institutionen die Jungautorin Dorothée Elmiger, die kürzlich den Aspekte-Literaturpreis gewann, auf eine Lesereise quer durch die USA? Eine Ferienreise für die 25-jährige ist dies bestimmt nicht. Schliesslich sind Lesungen Knochenarbeit. An diesen Veranstaltungen wirbt die gebürtige Zürcherin jedoch nicht nur für den eigenen Erstling. Vielmehr weckt sie damit im amerikanischen Raum auch Interesse für andere deutschsprachige Schriftstellerinnen und Schriftsteller aus der Schweiz. Und genau dies entspricht dem Auftrag der Kulturstiftung.
Pro Helvetia Kommunikation
Den Austausch zwischen Musik und Tanz fördern
Die Kulturstiftung hat bislang Kompositionsaufträge für Tanzproduktionen vergeben. Damit wollte sie den Austausch zwischen den beiden Sparten Musik und Tanz anregen. Dieses Ziel ist inzwischen erreicht: Viele Musiker nehmen heute das Komponieren für den Tanz als inspirierende Herausforderung an, und neue Festivals sind entstanden. Deshalb wird Pro Helvetia künftig auf die Kompositionsaufträge für den Tanz verzichten. Projekte, welche auf die Zusammenarbeit von Musik und Tanz setzen, wird sie aber auf dem Gesuchsweg weiterhin fördern. Mehr dazu unter: www.prohelvetia.ch
Schweizer Literatur unterwegs in Zentral- und Osteuropa
Die Buchmessen von Vilnius, Prag, Lemberg und Krakau: Dort präsentiert die Wanderausstellung «Swiss Lib. – Switzerland’s literature on tour» ausgewählte Werke und Themen des Schweizer Literaturschaffens. Organisiert vom Warschauer Pro-Helvetia-Büro erleben die Besucherinnen und Besucher in einer begehbaren, multimedialen Bibliotheksstadt die hiesige Literaturszene. In Video-Interviews erzählen die Schreibenden selber von ihrem Werk. Und auf einem Audiosessel ist Slam Poetry zu hören. Begleitet wird sie von literarischen Veranstaltungen. Mehr dazu unter: www.prohelvetia.ch
Videospiele dringen in unseren Alltag ein
Die «Lift Community» ist eine Vereinigung technologischer Pioniere aus Europa und Asien. Sie hinterfragen die Auswirkungen digitaler Innovation auf die Gesellschaft. An der nächsten «Lift Conference» in Genf, einer der wichtigsten Tagungen zu den neuen Technologien in der Schweiz, ist das Programm «GameCulture» von Pro Helvetia zu Gast. Der Autor Steffen P. Walz und die beiden Designer Etienne Mineur und David Calvo analysieren am 3. Februar, wie sehr Videospiele bereits heute unseren Alltag prägen. Mehr dazu unter: www.liftconference.com
Maultrommler trifft auf Elektro-Tüftler
Anton Bruhin aus Schübelbach gilt als einziger Maultrommler der Schweiz, der dieses Traditionsinstrument bühnenreif spielt. Am 23. Februar tritt der 61-Jährige Schwyzer im Centre Culturel Suisse im Pariser Marais-Quartier auf. Dort trifft er auf die französischen Elektro-Tüftler GOL (Jean-Marcel Busson, Frédéric Rebotier, Xavier Roux und Samon Takahashi). Entstehen wird ein einmaliges Sound-Experiment. Mehr Informationen und Reservation unter: www.ccsp.com

Die Alpen prägen unsere Mentalität
Den Kern des schweizerischen Selbstverständnisses sieht der Basler Autor Aurel Schmidt in der Bergwelt. In seinem neuen, von Pro Helvetia unterstützten Buch «Die Alpen – eine Schweizer Mentalitätsgeschichte» zeigt Schmidt auf, wie sehr das Gebirgsmassiv im Zentrum Europas die Menschen und ihr Denken prägt. Er entwirft ein Kapitel europäischer Geistesgeschichte, indem er den Bogen von der Mythologie über den Tourismus bis zur systematischen Erschliessung, Möblierung und Ökonomisierung des Alpenraums spannt. Details unter: www.ofv.ch
Den Westbalkan im Fokus
Das Schweizer Kulturprogramm Westbalkan SCP hat das Ziel, die kulturellen Kontakte zwischen der Schweiz und Albanien, Bosnien-Herzegowina, Kosovo, Mazedonien, Montenegro und Serbien zu vertiefen. Die Kulturstiftung Pro Helvetia unterstützt Projekte aus dem Westbalkan, an denen Schweizer Künstlerinnen und Künstler sowie Ensembles beteiligt sind. Veranstalter aus diesen Ländern sind eingeladen, ihre Gesuche bis am 2. Mai 2011 einzugeben. Die detaillierte Ausschreibung findet sich unter: www.scp-ba.net
Ausdruckstarkes Bewegungsvokabular
Das Panorama aktueller Tendenzen im Schweizer Tanz ist vom 2. bis 13. Februar an den Basler Tanztagen zu entdecken. So entwickelt Guilherme Bothelo mit seiner Genfer Compagnie Alias eine Tanzsprache von seltener Ausdruckskraft. Und die Westschweizerin Cindy van Acker, die am Festival in Avignon 2010 als Revolutionärin des Tanzes gefeiert worden ist, kreiert mit einfachsten Mitteln abstrakte Choreographien aus Körpern, Licht und Ton. Details zum Programm, das mit internationalen Produktionen angereichert ist, unter: www.kaserne-basel.ch

Bild: http://www.kaserne-basel.ch/Tanz
Dorothée Elmiger auf Lesereise in den USA
Mit ihrem Debütroman «Einladung an die Waghalsigen» hat die junge Schweizer Autorin für Furore gesorgt und den renommierten Aspekte-Literaturpreis geholt. Mit ihrem Erstling im Gepäck reist die 25-Jährige gebürtige Zürcherin Mitte Februar durch die USA: Ihre Lesereise startet am Festival für «Neue Literatur» in New York. Dann geht‘s weiter nach Chicago, Dallas bis nach Washington DC. Das Ziel der von Pro Helvetia unterstützten Lesetour ist es, neue deutschsprachige Literatur aus der Schweiz in den USA zu fördern. Mehr dazu unter: www.festivalneueliteratur.org
Vanessa Billys erste Einzelschau
Vanessa Billy ist bekannt für Skulpturen und Installationen, in denen sie mit materiellen Gegensätzen arbeitet. Eigens für die Galerieräume des Kunsthauses Baselland entwirft die Künstlerin neue Werke, wobei sie die räumlichen Gegebenheiten vor Ort wie etwa den Sisalteppich bewusst einbezieht. Es ist die erste Einzelausstellung der 33-Jährigen, die 2010 von Pro Helvetia auf Empfehlung einer unabhängigen Jury mit einem «Cahier d’Artistes», einer Erstpublikation, gefördert worden ist. Details unter: www.kunsthausbaselland.ch
Musikalische Experimente im Wallis
Das Forum Wallis ist ein wichtiges Festival für zeitgenössische Musik. In den letzten fünf Jahren hat es über 150 Neuproduktionen hervorgebracht, davon über 90 Uraufführungen. Noch bis am 13. Februar 2011 bietet es von Sion über Sierre, Brig und Visp bis in die Dörfer Feschel, Simplon und Eischoll Konzerte an. Im Programm fällt das Austauschprogramm mit China auf: Es präsentiert experimentelle Werke, aber auch die Kombination von traditioneller chinesischer mit Walliser Chormusik. Details unter: www.forumwallis.ch
Kontakt:
Pro Helvetia
Schweizer Kulturstiftung
Kommunikation
Hirschengraben 22
8024 Zürich
E-Mail: communication@prohelvetia.ch
www.prohelvetia.ch
Redaktion: Isabel Drews


Bilder oben: http://www.forumwallis.ch/
Kommentare von Daniel Leutenegger