16. März 2016
KANTON BERN VERGIBT IMPULSBEITRÄGE FÜR KULTURBETRIEBE
Sieben der 52 zur Jurierung zugelassenen Entwicklungsvorhaben überzeugten die Jury: Bewährte Kulturorganisationen aus den verschiedenen Regionen des Kantons Bern, von Courtelary bis Erlenbach und von Schwarzenburg bis Burgdorf, erhalten in den kommenden drei Jahren Beiträge zwischen 15'000 und 75'000 Franken, um ihren Betrieb weiter zu entwickeln.
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Bild: Geschichte am Originalschauplatz erleben – Foto: Schloss Spiez
Den Wettbewerb «Impulsbeiträge für Kulturbetriebe» hatte die zweisprachige Abteilung Kulturförderung im Amt für Kultur des Kantons Bern in Zusammenarbeit mit dem Conseil du Jura bernois im 3. Quartal 2015 lanciert.
Das Ziel dieses einmaligen Förderakzents ist es, Kulturbetrieben einen Entwicklungsschritt zu ermöglichen. Im Gegensatz zu Beiträgen, die den Betrieb sichern oder an die Realisierung konkreter kultureller Projekte gebunden sind, sollen die Impulsbeiträge bestehenden und bewährten Kulturanbietern die Gelegenheit bieten, ausserordentliche strukturelle oder strategische Vorhaben zu verwirklichen.
Der Wettbewerb stiess auf sehr grosses Echo: 52 Kulturbetriebe haben ein Entwicklungsvorhaben eingereicht und sich um einen Beitrag beworben. Die Qualität der eingegebenen Projekte war sehr hoch, und sie zeigten, wie vielfältig die Kulturangebote im Kanton Bern auch ausserhalb der städtischen Zentren sind.
Mit mehr Know-How und neuer Infrastruktur zu besserem Kulturangebot
Das Potenzial der folgenden sieben Vorhaben von Kulturorganisationen zur Entwicklung ihres Betriebs hat die Jury überzeugt, und sie sprach insgesamt 321’500 Franken, um die Massnahmen zur Weiterentwicklung oder Neupositionierung zu ermöglichen:
75’000 Franken an die Stiftung Schloss Spiez: Die Schlösser Thun, Spiez und Oberhofen werden ihre Zusammenarbeit im Bereich schulischer Bildung und Vermittlung stärken und institutionalisieren. Ihr Ziel ist, mit dem Vorhaben «Geschichte am Originalschauplatz erleben» zum festen Bestandteil des Programms der Schulen aus ihrer Umgebung zu werden.
60’000 Franken an Les Passions de l’Âme, Bern: Das Berner Orchester für Alte Musik hat seit seiner Gründung 2008 viel erreicht und ist nicht nur in Bern und der umliegenden Region, sondern auch international anerkannt. Der Impulsbeitrag ermöglicht, die innerbetrieblichen Strukturen zu überarbeiten und die Bereiche Akquise und Fundraising professionell aufzustellen.
60’000 Franken an Utopik Family, Courtelary: Die Theatercompagnie Utopik Family will ihre administrativen Strukturen stärken. Vorgesehen ist unter anderem eine Professionalisierung der Akquise, um der Compagnie zu mehr Auftritten, insbesondere auch im Ausland, zu verhelfen.
50’000 Franken an das Regionalmuseum Schwarzwasser, Schwarzenburg: Nach 25 Betriebsjahren will der Trägerverein die Strategie für den zukünftigen Betrieb und die zukünftige Ausrichtung überdenken. Die Ziele des Entwicklungsprozesses, den ein externer Projektleiter begleiten wird, sehen vor, das Museum noch besser in der Region zu verankern und finanziell breiter abzustützen.
35’000 Franken an Usinesonore, Bévilard: In den letzten 10 Jahren hat sich der Verein Usinesonore zu einem wichtigen kulturellen Akteur im Berner Jura entwickelt – nicht zuletzt mit dem alle zwei Jahre stattfindenden Usinesonore-Festival. Nun will er einen neuen Business-Plan erarbeiten, die Organisationsstruktur stärken und die Mitgliederpolitik neu ausrichten, um das langfristige Bestehen des kulturellen Angebots zu sichern.
26’500 Franken an die Burgdorfer Krimitage: Der Trägerverein hat sich zum Ziel gesetzt, eine neue Website mit integriertem Vorverkaufs- und Reservationstool und einem Intranet-Bereich zur Pflege der Adressdatenbank zu entwickeln und die Präsenz der Burgdorfer Krimitage auf den Kanälen von Social Media neu zu positionieren.
15’000 Franken an Hirsch-Ku, Erlenbach: Seit 1995 finden im Hirschensaal in Erlenbach Konzerte und vereinzelte Filmaufführungen und Lesungen statt. Nachdem die Hirsch-Ku sich als Konzertveranstalterin erfolgreich etablieren konnte, hat sich der Trägerverein zum Ziel gesetzt, die Schiene Filmveranstaltungen zu stärken.
Die ausgewählten Entwicklungsvorhaben werden in den nächsten drei Jahren umgesetzt. Mit der Vergabe der Impulsbeiträge hat der Kanton Bern einen einmaligen Förderakzent gesetzt. Er wird auch künftig punktuell mit flexiblen Instrumenten auf jeweils aktuelle Bedürfnisse der Kulturakteure reagieren.
Die Eingaben beurteilte eine Jury, eingesetzt vom Amt für Kultur und bestehend aus elf ausgewiesenen Fachpersonen aus Kultur und Politik: Hans Ulrich Glarner, Vorsteher des Amts für Kultur des Kantons Bern und Jurypräsident, Wolfgang Böhler, Chefredaktor «codexflores.ch», Jolanda Brunner, Vizegemeindepräsidentin Spiez, Su Jost, Leiterin der Geschäftsstelle des Vereins der Museen im Kanton Bern, Catherine Krüttli, Vertreterin des Conseil du Jura bernois, Stéphane de Montmollin, Präsident des Stiftungsrats der Schweizerischen Plastikausstellung Biel, Stefan Schweizer, Geschäftsführer der Regionalkonferenz Oberland Ost, Jacqueline Strauss, Direktorin des Museums für Kommunikation Bern und Anne-Catherine Sutermeister, Vizepräsidentin der Stiftung Pro Helvetia, sowie Sibylle Birrer, Vorsteherin Abteilung Kulturförderung des Amts für Kultur, und Jérôme Benoit, Délegué à la culture du Conseil du Jura bernois.
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Kommentare von Daniel Leutenegger