12. April 2011
«Pro Helvetia läuft auf Hochtouren»
Aus dem jüngsten E-Newsletter der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia

Bild: PHC – Yves Netzhammer
Pro Helvetia läuft auf Hochtouren. Mit dem Kulturförderungsgesetz kommt ab 2012 eine Reihe neuer Aufgaben auf die Stiftung zu. Die vorberatende Kommission des Ständerats debattiert anfangs Mai über die dazu gehörende Botschaft, Pro Helvetia ihrerseits führte bereits erste Gespräche mit den drei Verleger- und Buchhändlerverbänden der Schweiz, mit Künstlerorganisationen und Institutionen. Denn ab nächstem Jahr ist die Stiftung für die Auftritte an den internationalen Buchmessen, an den Kunst- und Architekturbiennalen und für die Förderung des Nachwuchses verantwortlich.
Pro Helvetia
Die Stiftung
Auftritte an internationalen Buchmessen
Internationale Buchmessen bieten ein hervorragendes Forum zur Promotion des Schweizer Buch- und Literaturschaffens. Zu den Fixpunkten gehören Frankfurt, Paris, Turin und Leipzig. Wie die Schweiz ihren Auftritt künftig gestaltet und welche Buchmessen sie neu bespielen will, entscheiden die drei Schweizer Verleger- und Buchhändlerverbände ASDEL, SBVV und SESI gemeinsam mit Pro Helvetia. Die Stiftung stellt rund 650’000 Franken zur Verfügung. Mehr zur Buchpolitik des Bundes: www.bak.admin.ch
Projekte
In Echtzeit gezeichnete Oper
Mathias Steinauers Stück «Keyner Nit» bringt sieben Sängerinnen und Sänger, ein Kammerensemble und einen Comiczeichner zusammen. Den Live-Comic als Stilmittel einsetzend, wird das satirische Drama am 14. April am Internationalen Comic Festival Fumetto in Luzern uraufgeführt. Entstanden ist es als Kompositionsauftrag von Pro Helvetia. Dieses Förderinstrument erlaubt es Tonkünstlern, sich über einen längeren Zeitraum und ohne finanzielle Sorgen einem Werk zu widmen. Details siehe: www.fumetto.ch

Kreativer Austausch über den Atlantik
Ende April ist mit «Fiktionland» von Romina Paula aus Buenos Aires und Gerhard Meister aus Zürich ein weiteres Ergebnis des Pro-Helvetia-Programms «Argentinien & Chile» in der Schweiz zu sehen und zwar am Festival Auawirleben in Bern. Das Stück über eine junge Frau auf der Suche nach ihren Wurzeln ist im Rahmen des Theaterprojekts «Dramaturgias Cruzadas» entstanden. Darin erarbeiteten Theaterschaffende aus Europa und Argentinien gemeinsame Stücke zum Bicentenario. Mehr dazu unter: www.prohelvetia.ch und www.auawirleben.ch
Beats nach jedem Gusto
Für Freunde der elektronischen Musik beginnt die Festivalsaison wie immer mit einem Höhepunkt: Am Genfer Electron Festival vibriert die Innenstadt im Takt von Dubstep, Tek-House und Electro Rock. Über 120 Acts bespielen am Osterwochenende acht Veranstaltungsorte. Nicht nur Live-Acts und DJ-Sets erwarten die über 18’000 Electrofans, sondern auch Filme, Performances und erstmals Street Culture mit einer Skate-Competition. Pro Helvetia unterstützt das multidisziplinäre Festival, insbesondere den Indienschwerpunkt. Details: www.electronfestival.ch

Schweizer Medienkünstler zu Gast in Shanghai
Mit «Action and Video, CH/CN Art Now» lanciert Pro Helvetia Shanghai gemeinsam mit dem privaten Minsheng Art Museum den Austausch zwischen Videokünstlern und Kulturwissenschaftlern aus China und der Schweiz. Den Auftakt macht Computerkünstler Yves Netzhammer im April. Im Juli trifft Roman Signer auf den Videopionier Zhang Peili. Und im November präsentiert Marc Lee seine netzwerkorientierten Projekte. Dazwischen diskutieren Beat Wyss, Reinhard Storz und Yan Duyvendak Aspekte der aktuellen Medienkunst. Details siehe: www.prohelvetia.cn
Publikationen
Querschnitt durch die Schweizer Jazz- und Popszene
Leserinnen und Leser von «Vibrations» und «SoJazz» erhalten in der Aprilausgabe einen musikalischen Leckerbissen frei Haus: In Zusammenarbeit mit Pro Helvetia veröffentlichen die beiden Musikmagazine die Compilation «Swiss Vibes» mit aktuellen Schweizer Interpreten aus Jazz, Pop, Electro und Worldmusic. Ob Rusconi oder Mama Rosin, Plaistow oder Honey for Petzi – die CD vereint sie alle. Hier können Sie reinhören: www.swissvibes.org

Schweizer Filme in argentinischen Kinos
Nach der erfolgreichen Peter-Liechti-Retrospektive im letzten Jahr präsentiert das Buenos Aires International Film Festival of Independent Cinema 2011 erneut zwei bekannte Schweizer Cineasten: Daniel Schmid widmet es eine Hommage und zeigt das Porträt «Daniel Schmid – le chat qui pense» in Anwesenheit des Co-Autors Benny Jaberg. Filmemacher Thomas Imbach, mit seiner fiktiven Autobiografie «Day is Done» im Wettbewerb, stellt sein Werk persönlich vor. Detailprogramm mit weiteren Filmen und Koproduktionen aus der Schweiz: www.swissfilms.ch
Aktuelle Kammermusik im Ruhrgebiet zu hören
Als Uraufführungsfestival geniessen die Wittener Tage für neue Kammermusik im Ruhrgebiet internationale Aufmerksamkeit. Dort sind, direkt übertragen vom Westdeutschen Rundfunk WDR, aktuelle Strömungen zu hören. Unterstützt von Pro Helvetia spielen die Swiss Chamber Soloists und Heinz Holliger am 8. Mai 2011 das von Rudolf Kelterborn komponierte Oboenquartett. Während des ganzen Festivals erklingen die Raum- und Landschaftskompositionen des in Deutschland lebenden Schweizer Komponisten Daniel Ott. Mehr dazu unter: www.wittenertage.de
Rückblick
Der Glamour und seine Abgründe
Die Genferin Sylvie Fleury ist in Spanien in einer ersten Retrospektive zu sehen. Die selbst ernannte Born-to-Shop-Künstlerin spielt darin mit Glamour jeder Art. «In ihren Werken entlarvt sie die Oberflächlichkeit der Luxuswelt mit ihren grossen Modemarken und ihrem Schönheitswahn», schreibt die Tageszeitung «Sur». Inszeniert seien diese Abgründe von Warenwelt und Geschlechterrollen aber, wie für die Genferin typisch, mit einem Schuss Humor. Die Schau, die Pro Helvetia unterstützt hat, ist noch bis am 12. Juni in Málaga zu sehen. Details unter: cacmalaga.org
Werkschau des Schweizer Tanzes
Anfang März stellten 14 Kompagnien ihre neuen Produktionen an den Zeitgenössischen Schweizer Tanztagen vor. Im Publikum waren über hundert Fachleute aus dem In- und Ausland. Kein Wunder, bezeichnet die NZZ das Festival als «kleine Tanzbörse» und attestiert dem hiesigen Schaffen eine bemerkenswerte Professionalisierung. Zu entdecken gab es etwa das neue Stück «Spider Galaxies» des Genfer Choreographen Gilles Jobins, eine, so die Basler Zeitung, «trotz unheimlichem elektronischem Surren oft geradezu poetisch wirkende Produktion». Weitere Pressestimmen unter: swissdancedays.ch
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Redaktion:
Isabel Drews, Elisabeth
Hasler
Kommentare von Daniel Leutenegger