24. September 2025
«RELIQUIEN – OBJEKTE DER KONTEMPLATION IN DER KIRCHE UND DARÜBER HINAUS»
Ausstellung in der Kartause Ittingen, bis am 30. Juni 2026

Bild: Reliquiar aus der Kirche St.Pelagius in Bischofszell von 1618, in Form eines Altarretabels. In verschiedenen verglasten Kompartimenten sind Reliquien untergebracht, im Zentrum befindet sich ein Wachsmedaillon

Bild: Reliquiar des heiligen Bruder Klaus, 1970. Geschaffen für die 1967 geweihte Kirche von Diessenhofen durch den Wiler Goldschmied Willi Buck (1911–1997), der die gesamte künstlerische Ausstattung der Kirche konzipiert hatte.
Reliquien sind wörtlich «Überreste» von Heiligen, oder auch Gegenstände, mit denen sie in Kontakt gekommen sind. Sie spielen in der christlichen Kirche eine bedeutende Rolle, insbesondere seit dem Aufstieg des Christentums zur Staatsreligion im Römischen Reich des 4. Jahrhunderts.
Der Kern des Reliquienkults waren die Heilserwartungen, die man damit verband: Die Heiligen bewirken durch die Präsenz ihrer Überreste Wunder. Ein wesentlicher Aspekt des Umgangs mit Reliquien ist ihre Präsentation, die Ausdruck ihrer Wertschätzung und ihres Stellenwerts ist.
Reich geschmückte Behältnisse (Reliquiare), oft aus Edelmetall gefertigt, unterstreichen die Bedeutung des Inhalts. Dabei hat sich im Verlauf der Zeit eine enorme Vielfalt dieser Präsentationsformen entwickelt.
Den Kern der Ausstellung bilden Beispiele aus katholischen Kirchgemeinden im Thurgau in verschiedenen Formen und aus verschiedenen Epochen. Die Reliquien im engsten kirchlichen Sinne werden durch «profane» Reliquien ergänzt, beispielsweise durch Andenken an verstorbene Angehörige, deren Haar kunstvoll zu Ornamenten und Blumen geflochten eine Fotografie umranken, oder durch andere pietätvoll verwahrte Erinnerungsstücke.
kmt
Kontakt:
https://www.kartause.ch/de/kultur
https://kunstmuseum.tg.ch/de/sammlung/ausstellungen/ausstellung.html/7912?exhibition=148

Bild: Der in der Pfarrkirche von Hagenwil aufbewahrte Katakombenheilige Benedictus. Die Gebeine wurden 1770 den Ponziano-Katakomben in Rom entnommen und dem Kloster St.Gallen geschenkt. 1772 wurden sie feierlich nach Hagenwil übertragen – Leihgabe der Katholischen Kirchgemeinde Hagenwil
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Kommentare von Daniel Leutenegger