2. September 2011
Verwischte Grenzen zwischen Disziplinen und Orten
Aus dem aktuellen Newsletter 07/2011 der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia

Bild oben: http://www.neue-musik-ruemlingen.ch/

Bild: http://www.gameculture.ch/2010/08/gameculture-fantoche/
Highscore
Zum ersten Mal erhalten sieben Schweizer Computerspielentwickler Werkbeiträge. Eine Fachjury wählte aus insgesamt 36 Eingaben des «Call for Projects: Swiss Games». Beeindruckend ist das hohe künstlerische Potenzial der Schweizer Szene. Die geförderten Projekte können zwischen 6. und 11. September in Baden am internationalen Festival für Animationsfilm Fantoche entdeckt werden. Einen Besuch lohnt auch die Ausstellung «Swiss Game Design». Die Projekte werden bereits online vorgestellt: www.fantoche.ch
Welches Paradies?
Mit der Hoffnung auf ein besseres Leben fliehen junge Ägypter nach Europa, wo Suizidraten paradoxerweise sehr hoch sind, gerade in der Schweiz. Des einen Himmel ist des anderen Höll‘? Eine Frage, die den Kairoer Regisseur Omar Ghayatt in seiner Performance «If I Weren’t Egyptian, …» umtreibt. Zusammen mit der Dramaturgin Nicole Borgeat und dem ägyptischen Bestsellerautor Alaa al-Aswani sucht er nach Motiven für die Sehnsucht nach «Anderswo». Vom 23. bis 25. September in der Dampfzentrale Bern: www.dampfzentrale.ch

Rui Horta / Solo1 Cynthia Gonzalez
Schweizer Literatur auf Hochtouren
Nach Vilnius und Prag macht die multimediale Ausstellung «Swiss Lib. – Switzerland’s literature on tour» vom 15. bis 18. September Halt in der Ukraine. An der Buchmesse in Lemberg präsentiert die von Pro Helvetia Warschau organisierte Schau Autorinnen und Autoren aus allen Landesteilen. Das deutsch-polnisch-ukrainische Magazin Radar begleitet «Swiss Lib.» mit einem Schwerpunkt zur Schweizer Literatur und veranstaltet einen Übersetzungswettbewerb zu einem Prosatext von Dorothee Elmiger. Mehr dazu: www.prohelvetia.pl und e-radar.pl
Literarisches Übersetzen für Publikum und Fachwelt
Vom 15. bis 18. September empfängt Bellinzona das Festival «Babel – Festival di letteratura e traduzione». Gastland der 6. Ausgabe ist Palästina: Das Publikum entdeckt in italienischer Übersetzung Autorinnen und Autoren aus Cisjordanien, Gaza und der palästinensischen Diaspora. In diesem Rahmen widmet sich am 16. September das Schweizer Symposium für literarische Übersetzerinnen und Übersetzer der Übersetzungskritik und dem Urheberrecht. Weitere Informationen unter: babelfestival.com und www.a-d-s.ch
Beste Lage
Am 14. September von 18 bis 20 Uhr feiert das Swiss Institute in New York die Eröffnung seiner neuen Räumlichkeiten Mitten in SoHo. Das SINY geht auf seine Besucher zu: Beste Passantenlage und direkter Ausstellungszugang machen Kunst aus der Schweiz in New York präsenter. Höchste Zeit für diesen Schritt. Denn das SINY wird weitherum wahrgenommen und gilt gemäss dem New York Magazine als «einer der besten Orte in der Stadt». Alles Weitere hier: www.swissinstitute.net

Image: Pamela Rosenkranz, Firm Being (Series), 2009. Courtesy Miguel Abreu Gallery, NY and Karma International, Zurich.
Sinnlich
Nach einer einjährigen Residenz im Istituto Svizzero di Roma präsentiert Reto Pulfer vom 17. September bis 5. November sein Werk im Schwesterinstitut in Milano. Ein Zelt aus chiffonierter Seide bildet das Zentrum der Ausstellung, Stoffe und Skulpturen fügen sich in die Szenerie. Pulfer verwendet sowohl Sprache als auch Geruch als Codizes zur Entschlüsselung seines Werks. Weitere Informationen auf der Website: www.istitutosvizzero.it
Klangimaginationen
Das Festival Neue Musik Rümlingen begibt sich am 25. September wiederum hinaus in die Basler Jura-Landschaft und lädt zum Musik-Wandern ein. 16 Komponisten und vier Schriftsteller haben, ausgehend von je einer Landschaft und Jahreszeit, Anregungen zum inneren Hören geschaffen. Daraus entstanden ist ein Hör-Wanderbuch, mit dem sich der Besucher doppelt auf die Reise machen kann: Am ausgewählten Ort angekommen, entsteht die Komposition im Kopf. Mehr Informationen: www.neue-musik-ruemlingen.ch
Vier Tage Kultur nonstop
Der «European Culture Congress» in Polen bietet vom 8. bis 11. September nonstop Kultur: Diskussionen und Panels, Ausstellungen, Konzerte, Filme, Theateraufführungen. Über 300 Künstler und Intellektuelle aus aller Welt treffen sich. Stefan Kaegi diskutiert über «Recycled Culture», Massimo Furlan präsentiert «1973» und Pro-Helvetia-Direktor Pius Knüsel partizipiert am Panel über «Macht und Kultur». Das vollständige Programm findet sich hier: www.culturecongress.eu

«Eine Auseinandersetzung mit Gott, der Welt und sich selbst»
Florian Grafs Werk verwischt Grenzen zwischen Disziplinen und Orten, hinterfragt gängige Denkmuster und präsentiert die Welt auf ungewohnte Weise. Graf hat dieses Jahr ein «Cahier d’Artiste» erhalten und jetzt die Abbatiale de Bellelay in ein Gesamtkunstwerk verwandelt. «Er hat vor Ort gebaut, gewohnt, gedacht. Und das Umfassende als Installation hinterlassen.», schreibt das «Bieler Tagblatt». Einblick in (s)eine andere Welt: Artikel «Bieler Tagblatt«
Redaktion: Juliette Wyler

Bild: https://www.ch-cultura.ch/museum-ausstellung-galerie/florian-graf-well-come
—
Kontakt:
Pro Helvetia
Schweizer Kulturstiftung
Kommunikation
Hirschengraben 22
8024 Zürich
E-Mail: communication@prohelvetia.ch
Kommentare von Daniel Leutenegger