5. Juni 2014
Jaron Lanier erhält den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2014
Der Stiftungsrat des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels hat den amerikanischen Informatiker, Musiker und Schriftsteller Jaron Lanier (Bild) zum diesjährigen Träger des Friedenspreises gewählt. Das gab Vorsteher Heinrich Riethmüller zur Eröffnung der Buchtage Berlin 2014 bekannt.
Foto: vanz – http://flickr.com/photos/vanz/144476323/in/set-72057594131744996/ – CC-Lizenz: Namensnennung 2.0 generisch – Zur Originaldatei: http://de.wikipedia.org
Jaron Lanier (54) gilt als Internetpionier und Mitkonstrukteur der digitalen Welt. In seinen Werken setzt er sich mit der immer grösser werdenden Diskrepanz zwischen Mensch und Maschine sowie Wirklichkeit und virtueller Realität auseinander. Auch die Nutzbarmachung und der Missbrauch von Wissen und Daten werden von ihm thematisiert.
In der Begründung des Stiftungsrats heisst es: «Mit der Forderung, dem schöpferischen Beitrag des Einzelnen im Internet einen nachhaltigen und ökonomischen Wert zu sichern, setzt Jaron Lanier sich für das Bewahren der humanen Werte ein, die Grundlage eines friedlichen Zusammenlebens, auch in der digitalen Welt, sind.»
Die Verleihung findet während der Frankfurter Buchmesse am 12. Oktober 2014 in der Paulskirche statt und wird live in der ARD übertragen. Der Friedenspreis wird seit 1950 vergeben und ist mit 25’000 Euro dotiert.
pd
Mehr:
www.friedenspreis-des-deutschen-buchhandels.de
http://de.wikipedia.org/wiki/Jaron_Lanier
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Nachtrag vom 6.6.2014:
Der Friedenspreis als Kriegserklärung
Mit der Verleihung des Friedenspreises des Buchhandels an Jaron Lanier finden zwei Verteidiger alter Machtstrukturen zusammen. Der einstige Netzguru Lanier ist längst zum Internetverächter geworden, der die Demokratisierung des Mediums verhöhnt.
Jürgen Geuter
Kommentare von Daniel Leutenegger