1. April 2021
«AMALIE, JOSEFA, OTTILIA – FRAUENPORTRAITS AUS APPENZELL INNERRHODEN»
Ausstellung im Museum Appenzell, Appenzell, bis am 31. Dezember 2021

Bild: Bügeleisenofen von Ottilia Grubenmann, um 1900 – Foto: © Museum Appenzell, http://museum.ai.ch/ausstellungen/sonderausstellungen/amalie-josefa-ottilia
Frauensachen gelangen nicht selbstverständlich in eine Museumssammlung. Objekte, Fotos und Dokumente zu weiblichen Alltags- und Lebensverhältnissen werden als wenig geschichtsprägend und erinnerungswürdig wahrgenommen.
Zudem gelten traditionelle weibliche Arbeitsbereiche wie Putzen, Waschen, Kochen oder Nähen als wenig spektakulär und deren Gerätschaften sind starkem Verschleiss ausgesetzt. Oft sind Frauen auch in immateriellen Bereichen tätig wie der Pflege oder Erziehung. Das Museum Appenzell bemüht sich aktiv, Frauensachen in seine Sammlung aufzunehmen.
In einer kleinen Sonderschau werden fünf Frauen porträtiert. Im Mittelpunkt stehen Objekte, die einen unmittelbaren Blick auf deren Alltag werfen, gleichzeitig ein Stück Innerrhoder Frauengeschichte repräsentieren und mit sozialgeschichtlichen Aspekten überraschen. So waren in Appenzell Innerrhoden im Vergleich zum schweizweiten Durchschnitt fast doppelt so viele Frauen erwerbstätig. Die meisten dieser Frauen arbeiteten als Stickerinnen in Heimarbeit, andere betrieben bei sich zu Hause ein Geschäft wie einen Schuhladen, eine Ferggerei oder eine der vielen Gastwirtschaften.
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Kommentare von Daniel Leutenegger