3. Dezember 2011
BERND UND HILLA BECHER: «Bergwerke und Hütten – Industrielandschaften»
Ausstellung im Fotomuseum Winterthur, noch bis am 12. Februar 2012
Bild: Bernd und Hilla Becher, Gutehoffnungshütte, Oberhausen, D, 1963
Silbergelatine-Abzug, 50 x 60 cm
© Bernd und Hilla Becher / Courtesy of Schirmer/Mosel
Über vierzig Jahre lang hat das Fotografenpaar Bernd und Hilla Becher an einer Bestandsaufnahme von Gebäuden der Industriearchitektur gearbeitet.
Fabrikhallen, Fördertürme, Gasbehälter, Stahlöfen, aber auch Fachwerkhäuser gehören zu den Sujets, die sie in Deutschland, in England, Frankreich, Mitteleuropa und den USA aufgenommen haben.
Sie nennen diese Gebäude «Anonyme Skulpturen». Damit wollen sie auf die künstlerische Qualität der Bauwerke hinweisen, die im Bewusstsein der zumeist unbekannten Baumeister und Benutzer keine Rolle spielte. Ihre Fotografie will diese verborgenen skulpturalen Qualitäten verdeutlichen und sie als untergehende Baukultur historisch dokumentieren. Mit grosser Zurückhaltung in ihren Mitteln und ganz dem Gegenstand verpflichtet, stehen die beiden Künstler in einer langen Tradition wichtiger Vertreter des dokumentarischen Blicks wie Eugène Atget, Karl Blossfeldt, Walker Evans, Albert Renger-Patzsch und August Sander.
Bernd und Hilla Becher haben sich immer mit besonderem Interesse der Industriearchitektur im Ruhrgebiet gewidmet. Zum ersten Mal wird mit der Ausstellung «Bergwerke und Hütten – Industrielandschaften» dieser Bereich ihres Schaffens systematisch erschlossen. Namen wie die der Zechen Concordia und Hannibal oder der Gutehoffnungshütte stehen bis heute für die industrielle Geschichte des Ruhrgebiets.
Die Ausstellung konzentriert sich jedoch nicht auf einzelne Gebäude, sondern nimmt die Anlagen als ganze und ihre Situierung innerhalb des Stadt- oder Naturraums in den Blick.
hl
Begleitend
ist eine Publikation im Schirmer/Mosel Verlag, München, erschienen.
Kurator: Dr. Heinz Liesbrock. Eine Ausstellung in Zusammenarbeit mit dem Josef Albers Museum Quadrat, Bottrop.
Mehr:
-> Beiprogramm zur Ausstellung
Kontakt:
Kommentare von Daniel Leutenegger