7. Mai 2014
Cornelius Gurlitt hat seine Sammlung dem Berner Kunstmuseum vermacht
Neue Wendung im Fall der Kunstwerke des gestern Dienstag verstorbenen deutschen Kunstsammlers Cornelius Gurlitt: der Münchner hat seine Sammlung zu Lebzeiten dem Kunstmuseum Bern vererbt. Dies bestätigte das Berner Museum heute.

Bild: http://www.kunstmuseumbern.ch/de/service/medien/medienmitteilungen-2014/07-05-14-1139.html
Der letzte Wille des am Dienstag verstorbenen Kunstsammlers Cornelius Gurlitt sorgt für Furore: Seine umstrittene wie millionenschwere Sammlung geht in die Schweiz.
http://www.srf.ch/news/international/kunstmuseum-bern-erbt-gurlitts-sammlung
In einem Testament verfügte der Verstorbene den Verbleib der Sammlung im Ausland – in Deutschland fühle er sich «wie ein Verbrecher» behandelt.
Medienmitteilung des Kunstmuseums Bern:
Kunstsammlung Gurlitt
Heute, den 7. Mai 2014, wurde das Kunstmuseum Bern durch Herrn Christoph Edel, den Rechtsanwalt des gestern, den 6. Mai 2014, verstorbenen Herrn Cornelius Gurlitt, telefonisch wie schriftlich informiert, dass Herr Cornelius Gurlitt die privatrechtliche Stiftung Kunstmuseum Bern zu seiner unbeschränkten und unbeschwerten Alleinerbin eingesetzt habe.
Trotz Spekulationen in den Medien darüber, dass die Sammlung testamentarisch einer Kunstinstitution ausserhalb Deutschlands vermacht worden sei, schlug die Nachricht wie ein Blitz aus heiterem Himmel ein, bestanden doch zu keiner Zeit irgendwelche Beziehungen zwischen Herrn Gurlitt und dem Kunstmuseum Bern.
Dessen Stiftungsrat und Direktion sind einerseits dankbar und freudig überrascht, wollen andererseits aber auch nicht verhehlen, dass das grossartige Vermächtnis ihnen eine erhebliche Verantwortung und eine Fülle schwierigster Fragen aufbürdet, Fragen insbesondere rechtlicher und ethischer Natur. Zu einer konkreten, sachbezogenen Stellungnahme sehen sie sich vor Einsicht in die relevanten Akten und vor einem ersten Kontakt mit den zuständigen Behörden nicht in der Lage.
pd
http://www.kunstmuseumbern.ch/de/service/medien/medienmitteilungen-2014/07-05-14-1139.html
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Hören:
Radio SRF 1, «Echo der Zeit» vom heutigen Mittwoch, 18 Uhr
Gurlitt-Sammlung: «Ein problematisches Geschenk»
Der am Dienstag verstorbene Cornelius Gurlitt hat seine Sammlung offenbar dem Kunstmuseum Bern vermacht. Die Kunstsammlung umfasst hunderte Bilder, unter anderem von Picasso, Chagall und Matisse.
Wie kam es dazu? Berichte aus Bern und Deutschland und ein Gespräch mit dem Kunstexperten Andrea Raschèr.
Michael Sahli, Peter Voegeli und Casper Selg
Audio «Gurlitt-Sammlung: »Ein problematisches Geschenk«» in externem Player öffnen.
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Nachträge vom 8. Mai 2014:
Radio SRF 1, «Tagesgespräch», 13 Uhr:
Kunstmarktexperte Christian von Faber-Castell
Cornelius Gurlitt hat seine umstrittene Bildersammlung dem Kunstmuseum Bern vererbt. Warum ausgerechnet diesem Museum? Warum Bern? Gast von Susanne Brunner ist der Kunstmarktexperte Christian von Faber-Castell.
Audio «Kunstmarktexperte Christian von Faber-Castell» in externem Player öffnen
Stadtpräsident Tschäppät: «Ein zwiespältiges Geschenk»
http://www.srf.ch/news/schweiz/ein-zwiespaeltiges-geschenk
Audio «»Ich würde sagen, es ist eine kleine Freude«» in externem Player öffnen
Museumsdirektor Matthias Frehner, der überraschende Gurlitt-Erbe
http://www.srf.ch/kultur/kunst/museumsdirektor-matthias-frehner-der-ueberraschende-gurlitt-erbe
Deutsches Kuckucksei für das Kunstmuseum Bern
Der Kunsthändler Cornelius Gurlitt hat seine umstrittene und millionenschwere Kunstsammlung völlig überraschend dem Kunstmuseum Bern vermacht. Die Presse legt den Finger auf die wunden Punkte und die offenen Fragen, die mit der «Jahrhunderterbschaft» verbunden sind und zweifelt daran, ob die Sammlung je in die Schweiz kommen wird.
Andreas Keiser
http://www.swissinfo.ch/ger/kultur/Deutsches_Kuckucksei_fuer_das_Kunstmuseum_Bern.html?cid=38540236
Auf den Spuren von Kaiserin Sisi
Auf den ersten Blick mag es überraschen, dass Cornelius Gurlitt seine Sammlung dem Berner Kunstmuseum vermacht hat. Es gibt jedoch plausible Gründe dazu.
Brigitta Niederhauser
http://www.derbund.ch/kultur/kunst/Kommentar-Auf-den-Spuren-von-Kaiserin-Sisi/story/27365067
Ein teures Erbe
Der Münchner Kunstfund soll in die Schweiz kommen: Ob das Kunstmuseum Bern das Erbe des verstorbenen Kunstsammlers Cornelius Gurlitt annimmt, ist offen. Billig wäre es nicht.
Hans Leyendecker, Bastian Obermayer, Simone Schmid, Paulina Szczesniak
http://www.derbund.ch/kultur/kunst/Ein-teures-Erbe/story/17150362
Deutsche Reaktionen auf Gurlitts Erblassung: Der Neid hält sich in Grenzen
Zur Nachricht, dass Cornelius Gurlitt das Kunstmuseum Bern zum Alleinerben seiner Kunstsammlung eingesetzt hat, fällt der «Süddeutschen Zeitung (SZ)» ein: «Ausgerechnet die Schweiz. Was Raubkunst angeht, gilt sie nicht gerade als Musterland.»
Joachim Güntner
http://www.nzz.ch/aktuell/feuilleton/uebersicht/der-neid-haelt-sich-in-grenzen-1.1829878
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Auf dieser Webseite u.a. erschienen:
Raubkunst und die Schweiz – aus aktueller … – Büro dlb
Der Fall Gurlitt: Fokus Provenienzforschung – Büro dlb
Kommentare von Daniel Leutenegger