21. Dezember 2015
«Filmbau. Schweizer Architektur im bewegten Bild»
Ausstellung im S AM Schweizerisches Architekturmuseum Basel, bis am 28. Februar 2016
«Filmbau: Schweizer Architektur im bewegten Bild» beleuchtet das
Potenzial des bewegten Bildes als Analyseinstrument und Repräsentationsmedium
von Architektur. Nach Ausstellungen über Architekturfotografie sowie -kritik
nähert sich das S AM einer weiteren Vermittlungsform der Baukultur: dem Film.
Film und Architektur weisen zahlreiche Überlagerungen und Gemeinsamkeiten auf:
Der reale Raum findet im Film dank der Erzeugung von Bewegung und Temporalität
durch die Montage von Einzelbildern eine Entsprechung als Illusionsraum, der
durch Ton und Lichteffekte komplettiert wird. Aufgrund seiner
Multidimensionalität ist der Film daher das geeignetste Medium, um Architektur
realitätsgetreu wiederzugeben. Darüber hinaus lenkt der Architekt ähnlich wie
auch der Regisseur Handlungsabläufe durch Raumgefüge.
Die Ausstellung «Filmbau» begibt sich auf einen neuen Pfad und beleuchtet abseits der geläufigen Filmikonen wie Fritz Langs «Metropolis» (1927) oder
Jacques Tatis «Playtime» (1967) erstmalig die verschiedenen Einsatzgebiete des
Films als Wiedergabemedium und Analyseinstrument von Architektur.
Die Ausstellung untersucht den abbildenden und den raumerforschenden Aspekt des
Filmes in verschiedenen Phasen des Bauprozesses sowohl im universitären Rahmen
als auch in der Praxis: So kommt er etwa als Instrument zur filmischen
Erkundung sowie zur Überprüfung räumlicher Konstellationen in der Entwurfsphase
zum Einsatz. Ferner dient Film als Dokumentation des Baufortschritts sowie des
vollendeten Projekts, sei es für bürointerne Zwecke oder beispielsweise auch
als Werbemittel für Investoren.
Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Analyse spezifischer Unterschiede zu bewährten statischen Repräsentationsmedien wie Photographie, Zeichnung oder dem Rendering.
Letztlich interessiert auch die Wechselwirkung: Inwiefern erzeugt
das filmische Sehen neue Möglichkeiten bei der Betrachtung von Architektur, wie
verändern moderne Medientechniken unser Blickregime? Insbesondere wird auch
erörtert, warum Film trotz seiner Multimedialität und der dynamischen
Wahrnehmung im Gegensatz zur Architekturfotografie immer noch eine nur
marginale Rolle in der Vermittlung von Architektur spielt.
Das komplexe Verhältnis von Architektur und Film wird anhand Schweizer Architekturprojekte der letzten 25 Jahre verdeutlicht.
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Kommentare von Daniel Leutenegger