21. Juni 2011
FRANÇOIS BERTHOUD – DIE KUNST DER MODEILLUSTRATION
Ausstellung im Museum für Gestaltung Zürich, vom 22. Juni bis am 09. Oktober 2011
Bilder: © François Berthoud / zVg
Der Schweizer François Berthoud zählt zu
den herausragenden Modeillustratoren unserer Zeit. Seine erste
Einzelausstellung in einem Museum zeigt sein Werk im Spannungsfeld von Mode,
Accessoires und subtiler Erotik.
François Berthoud besitzt eine unverkennbare Handschrift in der grafischen Umsetzung von Kleidern, Schuhen, Taschen, Parfums und Accessoires. Mit Illustrationen für Magazine wie «Vanity» oder «Vogue» erlangte er Weltruhm. Seine expressiven, ästhetischen Linolschnitte, Tropfenbilder und Computergrafiken sind Teil von Kampagnen, die die Wahrnehmung und den Erfolg von Modehäusern – von Yves Saint Laurent und Bulgari über Ferragamo bis zu Viktor&Rolf oder Christian Dior – mitprägen.
Berthouds Werk vermittelt die Facetten visueller Verführung in doppeltem Sinn: Sowohl in der Mode wie auch in deren illustrativer Interpretation dreht sich alles um eine explizite oder verborgene Botschaft, um Andeutung, Prägnanz und Ästhetik.
Dabei spielt die
erotische Komponente eine tragende Rolle, wie Berthoud selbst sagt:
«Erotik ist ein Dauerthema, auch in der Werbung. Illustrationen können
jedoch gegenüber der Fotografie mehr Raum für Vorstellungen und
Interpretationen bieten.»
Die Ausstellung führt über Vorstudien und Zwischenschritte an die Werke heran und vermittelt so den Entstehungsprozess dieser suggestiven Bildwelt.
Empfangen
wird das Publikum mit einem eigens produzierten Film (von Eric Stitzel), der
den Linoldruck von der ersten Skizze bis zum Endprodukt, also den finalen
Prints, begleitet. Dieser Film beleuchtet den Weg, auf welchem Berthoud eine
Fotografie als Ausgangslage auf ihre visuelle Essenz reduziert – auf jene
wenigen Linien, die als Basis für das Schneiden der Linolplatte dienen.
Der zweite Teil der Ausstellung ist den finalen Prints gewidmet. François Berthoud hat in den vergangenen Jahrzehnten mehrere eigenständige Bildtechniken (meist Druckverfahren) entwickelt, die als Basis für die Inserate, Verpackungen, Magazine und Kampagnen seiner Kunden dienen.
Die meisten Arbeiten
werden ohne Glas und ungerahmt gezeigt, denn nur so wird die ganze Struktur und
Farbintensität seiner Werke sicht- und erlebbar. Kundenarbeiten für Calzedonia,
Brioni oder den Galeries Lafayette finden sich neben Porträtstudien von Karl
Lagerfeld und Sonja Rykiel.
Zwei Studios innerhalb der Ausstellung bilden den dritten Bereich und eröffnen einem vertiefte Einblicke in die Werkprozesse des Künstlers: Eines ist den Vorstudien, Skizzen, Reinzeichnungen und dem Schneiden der Linolplatten gewidmet. Das andere Studio schlüsselt ausgewählte Arbeitsschritte auf: Von der ersten Skizze über Berthouds Farbklaviaturen bis zur publizierten Kampagne kann nachvollzogen werden, wie François Berthoud seine Werkprozesse strukturiert, um Bildresultate zu erlangen, die auch in einer schnelllebigen Modewelt jeden Zeitgeist überdauern.
mgz
Kontakt:
http://www.francoisberthoud.com/ (ein Besuch wird ganz herzlich empfohlen / dlb)
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Museum für Gestaltung Zürich
Ausstellungsstrasse 60
CH-8005 Zürich
T: +41 43 446 67 67
F: +41 43 446 45 67
http://www.museum-gestaltung.ch
Kommentare von Daniel Leutenegger