11. Dezember 2011
«GLASklar?» – Schillernde Vielfalt eines Materials
Ausstellung im Gewerbemuseum Winterthur, noch bis am 28. Mai 2012
Bild: © Matteo Gonet, Ballons, 2011
Das Gewerbemuseum Winterthur beleuchtet in einer breit angelegten Übersichtsschau das Material Glas, das dank seinen schier grenzenlosen Eigenschaften und Erscheinungsformen stets von neuem überrascht.
Die Ausstellung präsentiert den ganzen Facettenreichtum dieses widersprüchlichen Materials, sie zeigt den kulturgeschichtlichen und technischen Hintergrund ebenso wie die Entwicklung der unterschiedlichen Herstellungsverfahren zwischen handwerklicher und industrieller Glasproduktion, zwischen traditioneller Glasbläserei und modernsten Hightechverfahren.
Ein wesentlicher Teil der
Ausstellung widmet sich Anwendungen in Architektur, Design und Kunst.
Glas fasziniert und bezaubert – die jahrhundertealte Begeisterung für dieses geheimnisvolle und funkelnde Material ist wohl darauf zurückzuführen, dass Glas lange Zeit der einzige transparente Feststoff war. Dieser Eigenschaft hat der Werkstoff seine Kostbarkeit zu verdanken. Doch auch seine aussergewöhnliche Formbarkeit verlieh Glas schon immer eine besondere Bedeutung.
Unterdessen
erweitern neue Verfahren und Technologien die Möglichkeiten: So dient Glas
beispielsweise der Herstellung von modernen Verbundwerkstoffen und Textilien
oder es ist Bestandteil «intelligenter Werkstoffe», so genannter
Smart Materials.
Der erste Teil der Ausstellung vermittelt den kulturgeschichtlichen und
technischen Hintergrund der handwerklichen und industriellen Glasproduktion
anhand von zwei gegensätzlichen Beispielen: Für die traditionelle
Dorfglashütte steht das Städtchen Lauscha im Thüringer Wald mit einer
umfangreichen Heimindustrie, wo in erster Linie kunsthandwerkliche
Glaserzeugnisse produziert wurden. Daneben legten Ende des 19. Jahrhunderts
Otto Schott, Ernst Abbe und Carl Zeiss in der Industriestadt Jena mit ihren
wissenschaftlichen Untersuchungen den Grundstein für die moderne Glasindustrie.
Der zweite Teil der Ausstellung widmet sich den funktionellen und
künstlerischen Anwendungen in Architektur, Design und Kunst. Diashows,
Materialbeispiele und Videos zeigen den wechselseitigen Einfluss von
Architekturgeschichte und Entwicklungen in der Flachglasproduktion, von der
gotischen Kathedrale bis zu Funktionsgläsern in modernen Hightechbauten.
Eine Vielzahl von Objekten aus Design und Kunst zeigt die mannigfaltige
Gestaltbarkeit von Glas zwischen handwerklicher Fertigung und industrieller
Herstellung, zwischen Gebrauchsglas und Kunstobjekt. Neben einigen Pionieren
des Gebrauchsglases im 20. Jahrhundert werden die bis heute wirksamen,
unterschiedlichen Traditionen des künstlerisch anspruchsvollen Designs am
Beispiel skandinavischer und italienischer Manufakturen vorgestellt.
Dies veranschaulichen aktuelle Arbeiten, welche in enger Zusammenarbeit von Designern mit professionellen Glasstudios entwickelt wurden. Zudem dokumentiert die Ausstellung eine Vielfalt von rein künstlerischen Werken, die seit den 1970er Jahren entstanden sind.
gmw
Kontakt:
Gewerbemuseum Winterthur
Kirchplatz 14
CH-8400 Winterthur
T: +41 52 267 51 36
F: +41 52 267 68 20
gewerbemuseum@win.ch
http://www.gewerbemuseum.ch
Kommentare von Daniel Leutenegger