8. Dezember 2012
«Itten – Klee. Kosmos Farbe»
Das Kunstmuseum Bern zeigt die künstlerische Auseinandersetzung von Johannes Itten und Paul Klee mit dem Thema der Farbe. Dabei werden Aspekte herausgearbeitet wie Farbe und Esoterik, Farbaura, Farbharmonie, Farbe und Abstraktion, Farbe und Natur und Teilung der Farbe (noch bis am 01. April 2013).

Bild: Kunstmuseum Bern
Johannes Itten und Paul Klee sind in der Geschichte der Kunst des 20. Jahrhunderts mit bedeutenden Farbenlehren hervorgetreten. Beide sind geprägt von der Vorstellung, dass die Ordnung der Farben als in sich geschlossener Kosmos gesetzmäßig strukturiert ist.
Neue Quellen zeigen, dass sich beide Künstler auf gemeinsame, geistesgeschichtliche Quellen bezogen haben und gegenseitig anregten. Beide haben ihre Überlegungen zur Farbe in jahrzehntelanger Reflexion und Arbeit entwickelt und umfassend in ihren künstlerischen Werken berücksichtigt.
Die Lebenswege und Schaffensbahnen beider Schweizer Künstler haben sich mehrfach gekreuzt: So hat Itten seine ersten künstlerischen Impulse vom Vater Paul Klees erhalten, umgekehrt ist Klees Berufung ans Weimarer Bauhaus massgeblich von Itten befördert worden.
Beide Künstler haben ihre lebenslange Auseinandersetzung mit den Fragen der Farbenlehre und der Ordnung des Farbkosmos nahezu gleichzeitig im Jahre 1914/1915 begonnen, Klee auf seiner Tunisreise, Itten unter dem Eindruck der Farbenlehre Adolf Hölzels in Stuttgart. Beide Künstler haben über Jahre hinweg ihre künstlerische Arbeit wechselseitig wahrgenommen und auch Werke ausgetauscht.
Umso überraschender ist es, dass Johannes Itten und Paul Klee bislang nicht in einer monographischen Ausstellung im künstlerischen Paarlauf gezeigt worden sind.
Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher wissenschaftlicher Katalog, der die Konzepte zur Farbe erschliesst, kunsthistorisch einordnet und die neuen Quellenfunde in Verbindung mit den gezeigten Werken dokumentiert.
Die Ausstellung ist vom 25. April – 29. Juli 2013 im Martin-Gropius-Bau Berlin zu sehen.
kmb
Kontakt:
http://www.kunstmuseumbern.ch/de/sehen/heute/124-itten-n-klee–120.html
Kommentare von Daniel Leutenegger