24. November 2024
«JAPANISCHE GRAFIK HEUTE»
Ausstellung im Museum für Gestaltung, Toni-Areal, Zürich, bis am 12. Januar 2025
Bild: Midori Hirota, Get yu!, Visuelle Identität, 2015−2023, © Midori Hirota
Bild: Kazunari Hattori, Drapeaux et Gâteaux, Plakat, 2007, © Kazunari Hattori
Japan hat eine reiche gestalterische Tradition. Bis heute begeistert der Inselstaat mit seiner Fülle an eigenständigen und herausragenden Designschaffenden. Mit zahlreichen Originalen und ausserhalb Japans noch nie gezeigten Arbeiten, gibt die Ausstellung «Japanische Grafik heute» im Museum für Gestaltung Zürich einen Überblick über das zeitgenössische Schaffen der japanischen Grafikszene.
Der heutige Alltag in den japanischen Grossstädten ist von vielen verschiedenen Bildsprachen geprägt. Die Bandbreite zwischen verspielter Popkultur und einem historisch gewachsenen Traditionsbewusstsein könnte grösser nicht sein. Die vermeintlichen Gegensätze existieren mit- und nebeneinander und bilden ein einheitliches visuelles Erlebnis. In diesem Spannungsfeld positionieren sich die im Museum für Gestaltung Zürich gezeigten Arbeiten zeitgenössischer GrafikerInnen, die den öffentlichen Raum und das urbane Erlebnis prägen. Sie greifen teilweise auf Elemente der jahrtausendealten japanischen Kultur zurück, interpretieren diese aber neu. So entsteht ein Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart, der die japanische Grafikszene besonders dynamisch macht.
Bild: Mina Tabei, Musashino Art University, Plakat, 2020, © Mina Tabei
Die zeitgenössische japanische Grafikdesignszene im Fokus
Inwiefern spiegelt uns die Praxis der GestalterInnen die Lebenswelten wider, in denen sie sich bewegen? Sind individuelle Ausdrucksformen noch möglich, wenn jede/r GrafikerIn weltweit dieselben Programme und Anwendungen verwendet? Die japanische Grafikkultur nimmt eine einzigartige Stellung ein mit der Verwendung der chinesischen Schriftzeichen Kanji sowie den beiden Silbenalphabeten Hiragana und Katakana, die in vertikaler oder horizontaler Schreibrichtung angewendet
werden können. «Japanische Grafik heute» zeigt einen Querschnitt durch die zeitgenössische Designpraxis und gibt Einblick in die vielfältigen Formensprachen, die alle innerhalb des ständigen Austauschs des heutigen Japans und der globalisierten Gesellschaft verortet sind.
Bild: Tomohiro Okazaki, Matches, Video, 2021−2023, © Tomohiro Okazaki
Papierwände und Tatamimatten
Mit Plakaten, Büchern, Verpackungen, Animationen und Videos führt die Ausstellung die Besucherinnen und Besucher, begleitet durch Audioaufnahmen und Jingles aus Tokio im Hintergrund, in den japanischen Alltag im öffentlichen Stadtraum.
Gleichzeitig geben grossflächige Papierwände und Papierleuchten der Ausstellung eine zurückhaltende Raumstruktur und laden die Besuchenden ein, sich auf den Tatamimatten niederzulassen und selbst in die Buch- und Grafikwelt Japans einzutauchen.
Kuratoren:
Alexandre Dimos, freier Kurator und Damian Fopp, Kurator Museum für Gestaltung Zürich
mfg
Kontakt:
https://museum-gestaltung.ch/de/ausstellung/japanische-grafik-heute
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Bild: Yoshiaki Irobe, Osaka Metro, Visuelle Identität, 2018, © Yoshiaki Irobe
Bild: Ausstellungsansicht Museum für Gestaltung Zürich, 2024, «Japanische Grafik heute», https://museum-gestaltung.ch/de/ausstellung/japanische-grafik-heute
Kommentare von Daniel Leutenegger