9. März 2010
«Mexiko: Teotihuacan – Geheimnisvolle Pyramidenstadt»
Eindrückliche Ausstellung im Zürcher Museum Rietberg - bis zum 30. Mai 2010 im Werner Abegg Saal.

Teotihuacan war einst die grösste Stadt im präkolumbischen Amerika – eine
kosmopolitische Metropole mit einzigartigen Monumentalbauten. Zwischen 100 und
650 n. Chr., also bereits rund 1000 Jahre vor den Azteken, war die Stadt eine
kulturelle und wirtschaftliche Grossmacht, die den gesamten mesoamerikanischen
Raum beeinflusste.
Eine breite Prozessionsstrasse bildete die Hauptachse der schachbrettartig
angelegten Stadt. Sie verband die beiden gewaltigsten Bauwerke Mittelamerikas:
die Pyramide der Sonne und die Pyramide des Mondes. Diese wurden von
zahlreichen Tempelplattformen und Palastkomplexen flankiert. Malereien mit
reichhaltiger Symbolik, in kräftigen Farben auf den noch feuchten Putz
aufgetragen, schmückten ihre Wände. Die Stadt war unterteilt in Wohnbereiche
und Handwerksviertel, aber auch in Quartiere, in denen Menschen aus anderen
Gebieten Mexikos wohnten, die viel von ihrer heimatlichen Kultur beibehalten
hatten.
Die Blütezeit von Teotihuacan währte über 500 Jahre, bis es im 7. Jahrhundert
zu einer verheerenden Brandkatastrophe kam, welche den Niedergang der
Pyramidenstadt einleitete. Zur Zeit der Azteken, im 15. und 16. Jahrhundert,
lag die Stadt schon seit fast einem Jahrtausend in Trümmern. Die Azteken waren
es, die diesem geheimnisvollen Ort den Namen gaben: Teotihuacan, der Ort, «an
dem man zu Gott wird». Gemäss ihrer Schöpfungsmythologie wurde hier die Welt
erschaffen.
Die Ausstellung präsentiert rund 450 Objekte aus Mexiko: farbenprächtige
Wandmalereien, kostbare Tongefässe, Steinskulpturen, aus Obsidian geschnittene
Figuren und wunderbaren Schmuck. Die Schau ermöglicht zudem einen ersten Blick
auf kürzlich entdeckte, spektakuläre Funde wie die prachtvollen Opfergaben aus
der Sonnen- und Mondpyramide sowie aus dem Tempel der Gefiederten Schlange.
Und dennoch: Nur ein winziger Bruchteil von Teotihuacan ist bis jetzt
erforscht. Noch immer umweht ein Hauch des Rätselhaften diesen Ort.
Mit dieser grandiosen Sonderausstellung feiert Mexiko im Jahr 2010 das
200-Jahr-Jubiläum seiner Unabhängigkeit und das 100-Jahr-Jubiläum der
mexikanischen Revolution.
Die Ausstellung wurde konzipiert vom Consejo Nacional para la Cultura y las
Artes und dem Instituto Nacional de Antropología e Historia, Mexiko, mit
Unterstützung der Fundación Televisa A.C.
Eine Gemeinschaftsproduktion des Musée du quai Branly, Paris, mit dem Museum
Rietberg Zürich und dem Martin-Gropius-Bau, Berlin.
Hinweis
Mexiko-Fest im Rieterpark am Wochenende
des 8. und 9. Mai 2010.
mr
Kontakt:
http://www.stadt-zuerich.ch/kultur/de/index/institutionen/museum_rietberg.html
Kommentare von Daniel Leutenegger