27. November 2024
NEUES KONZEPT, NEUE KOOPERATIONSPARTNER UND NEUE LEITUNG: «MUSEUM LUZERN» STELLT SICH NEU AUF
Mit dem Markendach «Museum Luzern» will sich das Museum an der Reuss in der Stadt Luzern neu aufstellen. Unter dem neuen Dach versammeln sich künftig neun PartnerInnen und Originalschauplätze im ganzen Kanton. Das «Museum Luzern» lädt künftig zu einer Zeitreise durch 85’000 Jahre Kantonsgeschichte ein – von der Eiszeit über die römische Besiedlung und das Mittelalter bis ins Jetzt. Ab dem 1. Dezember 2024 übernimmt Tanja Warring als neue Museumsdirektorin die Leitung des Museums. Als erstes grosses Projekt würdigt das «Museum Luzern» im Jahr 2025 das 222-jährige Jubiläum des Kantons.
Fotos: © «Museum Luzern», 2024
Das kantonale «MuseumLuzern» wird zukünftig neben den Ausstellungen und Vermittlungsangeboten in den städtischen Häusern an der Reuss auch Programme an verschiedenen Partnerstandorten im ganzen Kanton bieten. «Dank der Zusammenarbeit an authentischen Schauplätzen und bestehenden Einrichtungen, die unterschiedliche Schwerpunkte repräsentieren, zeigt das ‹Museum Luzern› fortan die Geschichte und das Kulturerbe des Kantons auf eine besondere Weise.», ist in der entsprechenden Medienmitteilung zu lesen.
«Für das ‹Museum Luzern› sind mit den aktuellen Entscheidungen wichtige Meilensteine gesetzt», erklärte Regierungsrat Armin Hartmann an der Medienkonferenz zum neuen Museum. «Nach herausfordernden Zeiten dürfen wir uns nun auf gutes Gelingen der angedachten Kulturvermittlung freuen – mit grossem Potenzial für den ganzen Kanton. Der Standort ist geklärt, der interne Betrieb läuft gut und mit den Kooperationspartnern und den neuen idealen Voraussetzungen wird das Museum Luzern ein attraktives Museum für Jung und Alt, für Stadt und Land».
Marco Castellaneta, der als Leiter der zuständigen kantonalen Dienststelle Kultur den Entwicklungsprozess mitgestaltet hat, hielt fest: «Mit diesem Schritt machen wir unser kulturelles Erbe lebendig, und wir machen es einer breiten Bevölkerung im ganzen Kanton zugänglich. Wer seine Geschichte kennt, kann das Heute besser verstehen und die Weichen für das Morgen bewusster stellen. Somit ist unser neues Museum nicht nur ein Ort der Vergangenheit, sondern auch ein Schlüssel für die Gegenwart und die Zukunft.»
Foto: © «Museum Luzern», 2024
85’000 Jahre Kantonsgeschichte unter einem Dach
Das «Museum Luzern» biete den Gästen künftig ein breites Angebot zur Natur- und Kulturgeschichte des Kantons, wurde betont. Mit der Neuausrichtung vereine das «Museum Luzern» mit seinen PartnerInnen 85’000 Jahre Kantonsgeschichte unter einem Markendach: von der Eiszeit über die römische Besiedlung des Kantonsgebietes und das Mittelalter bis hin zur Gegenwart.
Die folgenden PartnerInnen repräsentieren jeweils eine bestimmte Epoche und/oder ein relevantes Thema: Das Kulturabenteuer Seetal deckt die Eiszeit, die römische Ära sowie das Mittelalter ab, die Pfahlbausiedlung Wauwil die Urgeschichte des Kantons. Im Wasserschloss Wyher und mit dem Kulturabenteuer Museggmauer Luzern wird das Mittelalter erlebbar, das Schloss Heidegg ist Zeuge vom Mittelalter bis zur Neuzeit. Die denkmalgeschützte Villa Senar in der 20’000 Quadratmeter grossen Parkanlage in Hertenstein ist für die Schweiz ein Zeuge des Neuen Bauens. Die Villa steht symbolhaft auch für das musikalische Erbe im Kanton Luzern, explizit für jenes des Komponisten Sergei Rachmaninoff. Und schliesslich lädt im Naturlehrgebiet Buchwald Ettiswil die heimische Natur der Gegenwart zum Entdecken ein.
Bild: Schloss Heidegg – Foto: © «Museum Luzern», 2024
Durch die Einbindung dieser Originalschauplätze als Erlebnisorte soll die Vernetzung in der Region verstärkt und damit auch eine Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Fragen von Gegenwart und Zukunft angeregt werden. «Die Kooperation mit einzigartigen und bewährten Partnern stärkt die neue Marke ‹Museum Luzern› als Vermittlerin der reichen Geschichte des Kantons Luzern auf innovative Art», so Marco Castellaneta.
Die unter der gemeinsamen Dachmarke «Museum Luzern» versammelten PartnerInnen bleiben in ihrer bisherigen Organisationsform und Verantwortung eigenständig. Die Eigentumsverhältnisse der beteiligten Standorte und Objekte bestehen unverändert. Grundlage der Zusammenarbeit sind Kooperationsvereinbarungen zwischen dem «Museum Luzern» und den jeweiligen BetreiberInnen, die den Fokus auf die Vermittlungsangebote legen.
Fotos: © «Museum Luzern», 2024
Veränderungen auch am Standort in der Stadt Luzern
Der Wandel zum neuen «Museum Luzern» bringt auch optische und bauliche Veränderungen an den Häusern in der Stadt mit sich. Nach der organisatorischen Fusion der beiden früheren Ausstellungsstätten Natur-Museum und Historisches Museum und dem Standortentscheid des Kantonsparlaments im Juni 2024 zum Verbleib am Kasernenplatz, erfolgt nun auch eine bauliche Verbindung der beiden Häuser. Im ersten Schritt werden leichte Eingriffe vorgenommen, die Beschriftungen aktualisiert, die neue Bildmarke integriert und die Signaletik angepasst. Ab dem kommenden Frühling wird ein zentraler Eingang ins «Museum Luzern»angelegt (im heutigen Natur-Museum). In den nächsten zehn Jahren soll eine vertiefte bauliche Verbindung der Häuser realisiert werden.
Neues Logo – © «Museum Luzern»
«Diese Neuerungen werden auch von einem frischen, benutzerfreundlichen Webauftritt begleitet. Die bisherigen separaten Websites der Luzerner Museen werden zusammengeführt. Ab 2025 finden Besuchende damit sämtliche Angebote des ‹Museums Luzern› und all seiner PartnerInnen auf einer Website, inklusive eines gemeinsamen Veranstaltungskalenders.», ist in der Medienmitteilung zu lesen.
Bild: Tanja Warring – Foto: © «Museum Luzern»
Tanja Warring übernimmt die Leitung des «Museums Luzern»
Die Umsetzung der Neuausrichtung des «Museums Luzern» erfolgt unter neuer Leitung: Per 1. Dezember 2024 startet Tanja Warring (* 1969) als neue Museumsdirektorin. Die Zürcherin ist interimistisch seit einem Jahr als leitende Ausstellungskuratorin im «Museum Luzern» tätig und verantwortet damit auch die aktuell gezeigte Ausstellung «Was wiegt Demokratie?».
Warring war zuvor in verschiedenen Institutionen und Museen tätig, zuletzt als Kuratorin im Muzeum Susch (GR) und im Coninx Museum Zürich. Sie hat 2006 das IWC Museum Schaffhausen aufgebaut, war Kuratorin am Institut für Kulturaustausch in Tübingen (DE) und davor Mitarbeiterin im Curatorial Departement des Guggenheim Museums New York. Nach ihrem Studium in Kunstgeschichte an der Universität Zürich hat sie dort auch ihre Dissertation geschrieben. Ausserdem hat sich Tanja Warring auch durch ihre umfangreiche Publikationstätigkeit in verschiedenen Bereichen einen Namen gemacht. «Ihre Beiträge zu Themen der Kunst- und Kulturgeschichte sowie der Museumsarbeit unterstreichen ihre fundierte Expertise und ihr Engagement für die Vermittlung kulturellen Wissens», heisst es in der Medienmitteilung.
Bild: Pfahlbausiedlung Wauwil – Foto: © «Museum Luzern», 2024
Das «Museum Luzern» und seine PartnerInnen
Die Pfahlbausiedlung Wauwil ist ein archäologischer Lernpfad, auf dem BesucherInnen das Jägerleben der Steinzeit erleben können. Der eigenständige Rundgang führt durch das Wauwilermoos zu den Pfahlbauhäusern sowie zu archäologischen Grabungen und einem Jägerzelt.
Das Erlebnis Eiszeit Ballwil, der Römische Gutshof Ottenhusen und die Burgruine Nünegg-Lieli mit dem Kulturabenteuer Seetal sowie das Kulturabenteuer Museggmauer Luzern vermitteln den BesucherInnen die Geschichten spektakulärer Fundstätten des wiederentdeckten Kulturerbes. Auf Rätselrundgängen begegnen die BesucherInnen historischen Figuren, die von ihrem Leben und der Zeit berichten: Das Neandertalermädchen Ona beobachtet die Mammutjagd im Kieswerk Lötscher Ballwil, Titus löst Probleme auf dem römischen Gutshof in Ottenhusen, Ritter Johann kämpft auf der Burgruine Nünegg-Lieli um seinen Siegelring und Jugendliche aus der Stadt Luzern lüften das Geheimnis der Museggmauer.
Das Schloss Wyher in Ettiswil ist ein mittelalterliches Wasserschloss mit Hof und Garten. Hier erleben BesucherInnen stimmungsvolle Veranstaltungen – von kulinarischen Events und Konzerten bis hin zu Open-Air-Kinoabenden – in der authentischen Kulisse eines repräsentativen Wohnsitzes edler Luzerner Familien.
Auf dem Schloss Heidegg in Gelfingen tauchen BesucherInnen in die Familienchronik der Familie Pfyffer von Heidegg des 19. Jahrhunderts ein. Die einmalige Schlossanlage mit Rosengarten und interaktiver Ausstellung erzählt von vergangenen Gesellschaftsordnungen – von treuen Rittern, privilegiertem Adel, armen UntertanInnen und ambitionierten StadtbürgerInnen aus Luzern.
Die Villa Senar in Weggis war die Wirkstätte des herausragenden Komponisten Sergei Rachmaninoff. Hier erfahren BesucherInnen die Musik- und Tourismusgeschichte des Kantons Luzern im 20. Jahrhundert. Das einzigartige Ensemble des «Neuen Bauens» aus den 1930er-Jahren kann bei einem Spaziergang durch die Parkanlage entdeckt werden.
Das Naturlehrgebiet Buchwald in Ettiswil lädt BesucherInnen auf eine Entdeckungsreise in die heimische Natur ein und schärft die Sinne. Die ehemalige Kiesgrube verdeutlicht die ständige Wechselwirkung zwischen Mensch und Natur.
Bild: Villa Senar – Foto: © Priska Ketterer, «Museum Luzern», 2024
Quelle / Mehr / Kontakt:
https://news.lu.ch/html_mail.jsp?params=tqXsANmjOAhsa8s5mp%2FMsxJRrkA
Auf ch-cultura.ch u.a. erschienen:
#MuseumLuzern #PfahlbausiedlungWauwil #EiszeitBallwil #GutshofOttenhusen #BurgruineNüneggLieli #MuseggmauerLuzern #SchlossWyher #SchlossHeidegg #VillaSenar #NaturBuchwald #TanjaWarring #ArminHartmann #MarcoCastellaneta #CHcultura @CHculturaCH ∆cultura cultura+
Kommentare von Daniel Leutenegger