5. November 2011
«SCHWARZ WEISS – DESIGN DER GEGENSÄTZE»
Ausstellung im Museum für Gestaltung Zürich, vom 09. November 2011 bis am 04. März 2012
Bild: Gabriel Orozco, «Black Kites
Perspective (front horizontal)», 1987-2008 – Foto: Gabriel
Orozco, © Courtesy of the artist and Marian Goodman Gallery, New York
Eröffnung: 08. November 2011 um 19.00 Uhr
Schwarz und Weiss polarisieren, gelten als radikal und besonders
ausdrucksstark. Mit einer kontrastreichen Ausstellung beleuchtet das Museum für
Gestaltung Zürich die Idee, Anwendung und Wirkung dieser beiden Farben in
Architektur, Design und Mode und führt in deren kulturelle und
gesellschaftliche Bedeutung ein.
Schwarz und Weiss sind geprägt von Gegensätzen wie Licht und Dunkelheit oder
Leben und Tod. Sie stehen für Anfang und Ende, Gut und Böse sowie Bedeutungen
wie Spiritualität, Eleganz oder Tradition. Gemeinsam ist ihnen der Anspruch des
Absoluten, aber auch der Ausdruck von Abgrenzung und Protest. Ihre Verwendung
steht in Beziehung zum jeweiligen kulturellen Kontext und wird in
unterschiedlichen gesellschaftlichen Phänomenen sichtbar. Auch in Architektur,
Design und Mode ist Schwarz – Weiss nicht nur ein Spiel mit Farbe und Kontrast,
dahinter eröffnet sich ein Kosmos an Motiven und kulturellen Traditionen.
Im Eingangsbereich der Ausstellung werden kulturelle und gesellschaftliche Themen in Verbindung mit Schwarz und Weiss gebracht, zum Beispiel anhand von Werken aus der Sammlung des Museum Haus Konstruktiv in Zürich. Sie geben Antworten auf das grundlegende Werk der Moderne, das «Schwarze Quadrat auf weissem Grund»(1915) von Kasimir Malewitsch. Gegenüber stimmt eine kleine Gruppe von Exponaten auf wichtige Motive der beiden Farben wie Unschuld und Würde ein. Bild- und Textcollagen geben Einblick in den kulturellen Hintergrund von Schwarz und Weiss. Ein kleines Kabinett gibt zudem einen Überblick über deren Positionierung in einflussreichen Farbsystemen.
Trix und Robert Haussmann, Broken, 1984, Museum für Gestaltung Zürich, Designsammlung – Foto: fxjaggy/u.romito, © ZHdK
Die Bereiche Architektur, Design und Mode in der Moderne und Gegenwart teilt der Szenograf Alain Rappaport in die drei Bereiche Schwarz, Schwarz/Weiss und Weiss ein. Architektur und Design werden oft in Verbindung mit Schwarz – Weiss gebracht, obwohl Farben genauso Bestandteil des Moderne-Konzepts sind. Diese Assoziation besteht vermutlich, weil Schwarz und Weiss für Werte wie Konzeptionalität, Abstraktion und Sachlichkeit stehen.
Mit innovativen Beispielen von weissen und schwarzen Bauten, wie Georg Muches «Haus am Horn» in Weimar oder dem «Gelben Haus» und dem «Büro» von Valerio Olgiati in Flims, fragt die Ausstellung nach Idee, Anwendung und Wirkung der beiden Farben in der Architektur. Dieselbe Herangehensweise gilt auch für das Design, zum Beispiel von Mario Botta, Konstantin Grcic oder Nicolas Le Moigne, das auf drei Plattformen präsentiert wird. In diese Ausstellungsgruppe gehört auch der Bereich Mode und Schmuck. Mit Exponaten von Akris, Cristóbal Balenciaga oder Saskia Diez kommt hier die Radikalität, Eleganz und Ausdruckskraft des Schwarz-Weiss-Kontrasts besonders anschaulich zur Geltung. Viele der Objekte stammen aus der Design- und der Kunstgewerbesammlung des Museum für Gestaltung Zürich.
mgz
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Kommentare von Daniel Leutenegger