22. August 2011
«SCIENCE & FICTION»
Ausstellung im Kunstmuseum Solothurn, noch bis am 6. November 2011

Bild: Pascal Schwaighofer, Atlas (Theatrum Orbis Terrarum), 2009-2010, Suminagashi-Technik auf bedrucktem Papier, 35
x 27 cm (zur Vergrösserung anklickbar)
«Science & Fiction»
Künstlerische Praxis im Dialog mit den Wissenschaften
Dolologische Stadt-Führungen mit Christian Ratti:
08.09.2011 um 18h30
06.11.2011 um 11h
Öffentliche Führungen: 11.09.2011, 30.10.2011, um 11h
Kunst-Lunch: 13.09.2011, 27.09.2011, um 12h
—
MIT
Emma Kunz, Gerhard Lang, Lutz & Guggisberg, Mario Merz, Helen Mirra, Christian Ratti, Pascal Schwaighofer, Miriam Sturzenegger, Matteo Terzaghi & Marco Zürcher, Till Velten, Ingrid Wildi Merino und Rolf Winnewisser.
Die wechselseitige Durchdringung von wissenschaftlichen Erkenntnissen und
künstlerischen Produktionsformen hat eine lange Tradition. Während in der
frühen Neuzeit mit dem Typus des Künstlers als Universalgelehrter und Ingenieur
noch ein tatsächlicher Austausch zwischen den beiden Disziplinen stattfand,
haben Kunst und Wissenschaft im Zuge einer fortschreitenden Spezialisierung
getrennte Wege eingeschlagen.
Diese Trennung scheint heute wieder durchlässiger zu werden: Immer häufiger bedient sich die Wissenschaft Visualisierungsstrategien und bildgebender Verfahren, die auch ästhetischen Kriterien folgen.
Umgekehrt greifen Künstlerinnen und Künstler vermehrt auf Denk- und Arbeitsformen der Wissenschaft zurück, um diese für ihre eigene Arbeit fruchtbar zu machen. Vermeintlich statische Systeme des Wissens werden zum Ausgangspunkt für Arbeiten, die sich dieser Systeme bedienen, um sie – oft humorvoll und parodistisch – zu durchbrechen und in Frage zu stellen.
Künstlerische Arbeit
dreht sich nicht mehr länger nur um das Künstlersubjekt, um Parameter wie Werk,
Objekt und Ausstellung, sondern wird in ihrer Verschränkung mit anderen
Wissenssystemen und in ihrer Funktion untersucht.
Erstmals wird diesem Thema in einem Schweizer Museum eine Ausstellung gewidmet. Mit Arbeiten von jüngeren Schweizer Kunstschaffenden sowie wichtigen älteren und internationalen Künstlerinnen und Künstlern zeigt sie unterschiedliche Herangehensweisen und gibt einen Einblick in die Vielfältigkeit des Themas.
Die
ausgestellten Arbeiten zeigen, wie Künstlerinnen und Künstler die Wissenschaft
als eine Möglichkeit der Welterklärung von ihrem eigenen Standpunkt aus
befragen und reflektieren und ihr die künstlerische Praxis als Modell und
Möglichkeit der Wissensproduktion an die Seite stellen.
Zur Ausstellung erscheint eine Publikation mit Texten von Dora Imhof (ETH Zürich/Hochschule Luzern), Annamira Jochim (Kunsthistorikerin, Zürich), Hans-Jörg Rheinberger (Direktor Max Planck Institut für Wissenschaftsgeschichte, Berlin) und Barbara von Flüe sowie Beiträgen der beteiligten Künstlerinnen und Künstler.
-> Kunstmuseum Solothurn (Hrsg.)/edition fink, Verlag für zeitgenössische Kunst, Zürich.
mgt
Kontakt:
Kunstmuseum Solothurn
Werkhofstrasse 30
CH-4500 Solothurn
T: +41 32 624 40 00
F: +41 32 622 50 01
kunstmuseum@solothurn.ch
http://www.kunstmuseum-so.ch
Kommentare von Daniel Leutenegger