24. Dezember 2011
«Sex, Drugs und Leierspiel»
Die Ausstellung «Sex, Drugs und Leierspiel. Rausch und Ekstase in der Antike» im Antikenmuseum Basel nimmt die BesucherInnen mit auf einen Trip zu den wilden und dunkeln Seiten der Antike. Sie zeigt, dass es sich bei Drogen und kollektiven Ekstasen keineswegs um moderne Phänomene handelt (noch bis am 15. April 2012).
Bild:
Antikenmuseum Basel (zur Vergrösserung anklickbar)
In der Ausstellung erfährt man, welche Drogen die Leute in der Antike konsumierten und wozu Wein, Bier und Co. dienten.
Im alten Ägypten beispielsweise war Bier nicht nur ein Rausch-, sondern auch ein Grundnahrungsmittel, mit dem Bauherren ihre Arbeiter bezahlten.
Die Griechen
brachen im Weinrausch aus ihren geordneten Strukturen aus und tauchten ein in
die wilde Welt des Weingottes Dionysos, wie unzählige Vasenbilder
dokumentieren.
Nicht nur Trinken löste ekstatische Zustände aus. Auch Wut und Schmerz konnten Menschen in einen Rausch versetzen, in dem sie – göttergleich – zu wahren Kampfmaschinen wurden.
Die Ausstellung berichtet auch von griechischen Helden, die einem Blutrausch verfielen und erbarmungslos töteten.
Ekstase war schliesslich ein Mittel, um an heiligen Orten – fern des Alltags – mit höheren Mächten in Kontakt zu kommen.
Psychotest
für die BesucherInnen
Das Kuratorenteam zeigt, wie antike Künstler Rausch und Ekstase darstellten und erklärt, welche Funktionen diese Zustände in den damaligen Gesellschaften hatten. Es stellt dazu antike Darstellungen von Rausch und Ekstase heutigen Bildern von Exzessen gegenüber. Dadurch wird klar, wie sehr es sich bei den bewusstseinsverändernden Mitteln und Techniken um allgemein menschliche Phänomene handelt.
In welchem Mass die BesucherInnen selbst dem Rausch und
der Ekstase nicht abgeneigt sind, können diese in einem Fragetest ermitteln. An
dessen Ende erfährt man, ob man es in der Antike in das Gefolge des
Weingottes geschafft hätte oder doch eher eine brave Bürgerin bzw. ein braver
Bürger geworden wäre.
Parallelausstellung in der Skulpturhalle Basel
Mit ihrem Ausstellungsticket können die BesucherInnen am selben und am nächsten Tag die Skulpturhalle Basel besuchen. Diese präsentiert unter dem Titel «Sinnliche Posen – sexy Kurven. Liebe, Lust und Leidenschaft in der griechischen Skulptur« ausgewählte Statuen von ihrer erotischen Seite.
zVg
Kontakt:
http://www.antikenmuseumbasel.ch/
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«Ausbruch aus dem geregelten Alltag»
Rausch und Ekstase in der Antike – eine Ausstellung in Basel
Cornelia Isler-Kerényi auf «NZZ Online»:
Bild: http://www.antikenmuseumbasel.ch/uploads/media/Plakatmotiv.jpg
Kommentare von Daniel Leutenegger