22. Dezember 2013
«The Large Glass – Bethan Huws»
Kunsthaus Zug: Die Sammlung Kamm und das Werk von Bethan Huws, den vier Jahreszeiten entsprechend angeordnet, bis am 9. März 2014
Bild:
Gustav
Klimt (1862-1918)
Gartenlandschaft mit Bergkuppe, 1916
Öl auf Leinwand, 110 x 110 cm
Kunsthaus Zug, Stiftung Sammlung Kamm
Foto: Kunsthaus Zug, Alfred Frommenwiler
Die
renommierte britische Künstlerin Bethan Huws (*1961) kombiniert im Kunsthaus
Zug eigene Werke aus verschiedenen Schaffensabschnitten mit ausgewählten
Arbeiten der Stiftung Sammlung Kamm.
Durch die Augen der Künstlerin betrachtet, werden neue Aspekte der Sammlung
sichtbar. Sie erweitert mit der ihr eigenen Offenheit und Präzision die Reihe
zeitgenössischer Kunstschaffender wie Richard Tuttle, Pavel Pepperstein oder
Christoph Rütimann, die sich in ihren Ausstellungen bereits mit der Sammlung
des Kunsthauses auseinandersetzen.
Das offene und präzise Spiel mit Korrespondenzen und Parallelen verspricht
besonders aufschlussreich zu werden, da die Kunst der ersten Jahrzehnte des
20. Jahrhunderts bei Bethan Huws eine wichtige Rolle einnimmt – intensiv und
mit wissenschaftlicher Akribie erforscht sie als Künstlerin besonders das Werk
Marcel Duchamps.
Das Œuvre von Huws ist sehr vielseitig und umfasst Arbeiten auf Papier wie auch skulpturale und plastische Objekte, Textarbeiten, aber auch Filme.
Ästhetisch
und inhaltlich handelt es sich um ein höchst komplexes und zugleich kohärentes
Werk, das sich nicht durch Gattungsgrenzen einengen lässt und von starken
poetischen und sinnlichen Elementen gekennzeichnet ist. Darin finden sich immer
wieder offene oder versteckte Verweise auf die eigene Biografie, auf die Rolle
des Kunstschaffenden in der Gesellschaft, oder auf die Schwierigkeit des
Übersetzens – die Muttersprache der Künstlerin ist Walisisch, Englisch ihre
erste Fremdsprache.
Speziell für die Ausstellung wird eine grossformatige Arbeit entstehen, die
vom Material wie auch von der Farbe auf ein rund hundert Jahre früher
entstandenes Glas-Gefäss des Österreichers Josef Hoffmann aus der Blütezeit der Wiener Moderne antwortet, dieses neu interpretiert und die
Aktualität von Hoffmann als Designer aufzeigt sowie als «Grosses Glas» auch auf
Duchamps Hauptwerk gleichen Namens verweist.
Damit setzt Bethan Huws eine Reihe neu entstandener Werke fort, die sich auf ältere Arbeiten aus dem Kunsthaus Zug beziehen, und so entsteht nach und nach eine Sammlung über die Sammlung.
Kurator: Marco Obrist
khz
Kontakt:
http://www.kunsthauszug.ch/index2.html
Kommentare von Daniel Leutenegger