10. Februar 2018
«WENDEPUNKTE. VON NOLDE BIS OPPENHEIM – 100 JAHRE SCHWEIZERISCHE GRAPHISCHE GESELLSCHAFT»
Ausstellung in der Graphischen Sammlung ETH Zürich, bis am 8. April 2018
Bild: Alice Bailly, Dancing, 1923, Holzschnitt – Graphische Sammlung ETH Zürich
Die Schweizerische Graphische Gesellschaft (SGG) steht zwischen Konstanz und Wandel. Seit hundert Jahren beauftragt sie ausgewählte zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler mit einer Graphik, die in einer Auflage von 125 gedruckt und allen Mitgliedern der SGG zugestellt wird. Und seit hundert Jahren fördert sie nicht nur traditionelle und neuartige Druckgraphik, sondern hinterfragt und diskutiert ihre Entscheidungskriterien.
Im Fokus der Jubiläumsausstellung stehen daher für einmal die Wendepunkte in der Geschichte der SGG. Werke, mit denen Neuland betreten wurde und die durchaus zu Kontroversen führten. Von Emil Nolde etwa, der trotz vieler Gegenstimmen 1937 als erster Künstler ohne ausgeprägten Bezug zur Schweiz den Auftrag erhielt. Oder mit einem Werk von Meret Oppenheim, das den Begriff der Druckgraphik erweiterte und sich nicht mehr auf das Zweidimensionale reduzieren lässt. Solche Entscheidungen ermöglichten in den Folgejahren viele anregende Positionen. 100 Jahre Kunstförderung bedeutet auch 100 Jahre Vielfalt: In Ergänzung zu den Wendepunkten wird für jedes zweite Jahr exemplarisch ein Werk ausgestellt.
Die Graphische Sammlung ETH Zürich ist
eng mit der SGG verbunden. Sie übernahm lange das Präsidium und bewahrt bis
heute das Archiv. Da sie seit der ersten Jahresgabe Mitglied ist, hat sie die
Möglichkeit, die Entwicklungen und Bandbreite der dank der SGG verwirklichten
Ideen aufzuzeigen – von Paul Klee über Rosemarie Trockel bis zu
Roman Signer.
gse
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Kommentare von Daniel Leutenegger