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4. März 2018

«WIEN ZU EUROPA – Klimt und Schiele zu Léger und Klee in der Sammlung»

Ausstellung im Kunsthaus Zug, bis am 10. Juni 2018

Bild: Gustav Klimt, Italienische Gartenlandschaft, 1913, Kunsthaus Zug, Stiftung Sammlung Kamm

2018 jähren sich die Todestage von Gustav Klimt, Egon Schiele, Koloman Moser und Otto Wagner zum hundertsten Mal – und die Stiftung Sammlung Kamm feiert ihr zwanzigjähriges Bestehen.

In einer grossen Sammlungsschau präsentiert deshalb das Kunsthaus Zug seine reichen Bestände der Wiener Moderne. Gezeigt werden Werkgruppen von Klimt, Gerstl, Hoffmann, Kokoschka, Moser, Schiele, Wotruba zusammen mit Arbeiten von Toulouse-Lautrec, Gris, Léger und von Kirchner, Klee, Macke, Marc und vielen anderen.

Das Kunsthaus Zug öffnet die Pforte zur hauseigenen Schatzkammer

Es zeigt die moderne Wiener Welt vor und während des Ersten Weltkriegs in ihrer Aufbruchs- und Untergangsstimmung. Aber auch die europäische Welt ausserhalb Wiens wird abgebildet und der freie Geist der weiten Welt, den der Zweite Weltkrieg zu ersticken drohte.

Zu sehen sind Silber, Schmuck und Keramik, dazu leuchtende Landschaften und blühende Gärten. Das exotische Fest der Farben eines August Macke. Die Schönheit einer Traumwelt von Gustav Klimt. Aber auch Furcht und Hässliches machen sich breit.

Die Besuchenden begegnen dem Menschen in seiner Brüchigkeit, im Gruppenbildnis mit Arnold Schönberg von Richard Gerstl etwa, im Expressionismus von Egon Schiele oder Ernst Ludwig Kirchner. Arbeiten von Henri de Toulouse-Lautrec und Edvard Munch stehen exemplarisch für die kulturellen Wechselwirkungen zwischen Wien und anderen Zentren in Europa.

Wenn das Thema «Wien um 1900» heute zu einem Label geworden ist durch unzählige Ausstellungen und Publikationen, betont die Sammlung nicht die Isolation der eigenständigen Wiener Kunstentwicklung, sondern die damit verbundene europäische Vernetzung, was nun auch in den Blickpunkt der Forschung gelangt.

Aus der Freundschaft im Zuger Exil entstandene Sammlung

Der 1998 gegründeten Stiftung Sammlung Kamm gehört die bedeutendste Kunstsammlung der Wiener Moderne ausserhalb Österreichs in Europa, dazu kommen Werkgruppen des französischen Kubismus und des deutschen Expressionismus. Sie hat ihre Bestände als Dauerleihgabe ins Kunsthaus Zug gegeben. Die enge Freundschaft des in Zug ansässig gewesenen Ehepaars Fritz und Editha Kamm-Ehrbar zum Wiener Bildhauer Fritz Wotruba und die von ihnen geführte Wiener Galerie Würthle hinterlässt ihr Zeugnis in der Sammlung. Während des Zweiten Weltkriegs lebte Wotruba mit seiner jüdischen Frau Marian im Zuger Exil. Sein Schaffen und sein offen kritischer Blick auf die Wiener Moderne sind Schlüssel zur Sammlung des Kunsthauses Zug.

Erstmalig präsentierte Neuzugänge

Als neue Errungenschaft in der Sammlung wird eine Auswahl der rund vierzig Arbeiten von Gustav Klimt, Egon Schiele und Alfred Kubin gezeigt, die das Kunsthaus Zug von der Zürcher Stiftung Werner Coninx als Dauerleihgabe erhalten hat. Erstmalig in der Schweiz kann zudem das Oeuvre des bedeutenden, innovativen amerikanisch-österreichischen Universalkünstlers Friedrich Kiesler (1890-1965) vorgestellt werden mit einer konzentrierten, in Europa ausserhalb von Wien einmaligen Werkgruppe. Diese konnte vom Kunsthaus Zug mit der Gemeinnützigen Gesellschaft Zug und der Stiftung Sammlung Kamm koordiniert erworben werden. Aus der von der Stiftung Franz Larese und Jürg Janett geschenkten Werkgruppe sind ausserdem wichtige Arbeiten von Arnulf Rainer und Fritz Wotruba erstmals zu sehen.

Kunst für alle: Einführung eines neuen Vermittlungsformats

Während der Ausstellung finden zahlreiche Veranstaltungen statt, welche dem Publikum eine vertiefte inhaltliche Auseinandersetzung mit der Sammlung ermöglichen sollen. Mit dem neuen Vermittlungsangebot «Gesprächsstunde Kunst» testet das Kunsthaus Zug niederschwellige Zugänge, die auch Personen ohne Kunst- und Museumserfahrung oder mit kognitiven oder psychischen Beeinträchtigungen erreichen sollen. «Gesprächsstunde Kunst» findet erstmals am Sonntag, 25. März, 13.30 bis 17 Uhr statt. Sandra Winiger, Leiterin Kunstvermittlung, gibt individuell und in einfacher Sprache Auskunft zu Fragen zur Ausstellung.

khz

Kontakt:

http://www.kunsthauszug.ch/index.html

  • Beitrags Information
  • Author
  • Daniel Leutenegger
  • 4. März 2018
  • Museum, Ausstellung, Galerie

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