10. November 2024
BUNDESRAT JANS AN BÜNE HUBER: «DU SCHAFFST, WAS POLITIKER OFT VERSPRECHEN: DU BAUST BRÜCKEN»
Wie an dieser Stelle am 19. Juni 2024 bereits angekündigt, erhielt der Berner Mundartsänger, Musiker und Komponist Büne Huber von Patent Ochsner am gestrigen Samstag, 9. November 2024, den zum vierten Mal verliehenen «Prix Suisse». Der Preis soll jedes Jahr «einer herausragenden Schweizer Persönlichkeit aus Wirtschaft, Wissenschaft, Sport oder Kultur» verliehen werden. Der Preis wurde von Bundesrat Beat Jans im Kursaal Bern übergeben.
Bild: Büne Huber – Foto: © Tatjana Rüegsegger
Auf ch-cultura.ch bereits erschienen:
Laudatio von Bundesrat Beat Jans:
«
Liebe Gäste
Liebe Ochsners
Lieber Büne Huber
Als Justizminister bin ich ja quasi der Hüter unserer Institutionen. Darum bin ich heute hier. Denn du und Patent Ochsner, ihr seid definitiv eine Institution.
Liebe Gäste
Kurz etwas vorweg: Wir duzen uns, Herr Huber und ich. Weil wir uns vorhin – endlich! – kennengelernt haben. Aber ich hätte ihn auch sonst geduzt. Einfach weil ich ihn irgendwie schon ewig kenne.
Sie wissen alle, von was ich rede: Büne ist in unseren Ohren, Köpfen und Herzen. Wir haben schon mit ihm gelitten, gefeiert, geheult, gelacht, geflucht oder geliebt: Egal ob uns bei «Bälpmoos» das Fernweh packt oder die Wut auf die «runzlige Ryche im Pelz». Ob wir bei «Scharlachrot» in Erinnerungen an die Zufälle des Lebens schwelgen – das wo «derzwüsche chunnt» – oder ob uns bei der «W. Nuss vo Bümpliz» ganz «tubetänzig» zumute wird und wir schier untergehen.
Welches ist Ihr Lied? Ich kann nicht für den Gesamtbundesrat reden. Aber für mich ist der Fall klar: «Für immer uf di».
Das ist am Radio rauf und runter gespielt worden. Ich habe mich jedes Mal gefreut wie ein «bockstössiger Himbeerbub». Weil es eine Hymne ist «uf die wo äs grosses Härz hei, und sech das nid lö la näh». Weil es mich tief berührt. Es tönt so vertraut und leicht, ist aber raffiniert komponiert. Ich habe versucht, es auf der Gitarre zu spielen. Aber die Akkorde sind zu kompliziert für mich.
Lieber Büne
Musikalisch ist das, was ihr bietet, einfach grandios. Als Freizeitmusiker würde ich den Hut ziehen, wenn ich einen hätte. Aus deinem Hut zauberst du dann auch noch diese unglaublichen Texte. Ich gebe es zu: Manchmal verstehe ich deine Texte nicht ganz. Aber ich fühle immer, was du meinst. Davon kann man als Politiker nur träumen.
Musik, Text, deine Stimme und – das gebe ich als Basler gerne zu – das wohlige «Bärndütsch» – diese Kombination macht das «Patent-Rezept Ochsner» aus.
Und weisst du, was das Beste ist? Alle singen mit. Die Punks auf dem Vorplatz der Reitschule, die Schwiegereltern an der Hochzeit, die Landjugend an der Chilbi, die Coolen in der Schule oder «tout Berne» auf dem Gurten. Sogar «tout Bâle» grölt «Scharlachrot» auf dem Floss. Aus vollem Hals und mit ganzem Herzen.
Jetzt bewege ich mich auf dünnem Eis: Aber was du uns schenkst, sind wahre Hymnen. Wäre die Schweiz bereit für eine modernere Nationalhymne – du müsstest sie schreiben.
Menschen so zusammenzubringen, ist eine Gabe. Du schaffst, was Politiker oft versprechen: du baust Brücken. Du baust Brücken aus Songzeilen und füllst Gräben mit Poesie. Viele haben «ä Muur» in sich. Du, Büne, machst daraus «Amour».
Wir brauchen diese grossen, in Musik verpackten Gefühle. Wir brauchen Hoffnung, Zusammenhalt, Zuversicht – trotz oder wegen allem. Und wir brauchen Hymnen, die uns verbinden. Weil es nur zusammen geht.
Lieber Büne
Was ihr macht, ist grosse Kunst. Du musst mir etwas versprechen: Hör nie damit auf – nie, nie, nie! Und weisst du was? Lass dir diesen Abend gefallen.
Du gwinnsch am Samschtig am Aabe ir e Award-Show, e Insle une Yacht une bitz vom ne Meer, es Outo und es Schloss und es Rennross une e Mixer vo Moulinex.
Oder im schlimmschte Fau nume dr Prix Suisse. Aber immerhin.
«Für immer uf di», lieber Büne. Und deine Ochsners.
»
(Es gilt das gesprochene Wort. Die Laudatio wurde am 9. November 2024 in Mundart gehalten)
Quelle:
https://www.admin.ch/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-103085.html
Beitrag auf «TeleBärn» vom 10. November 2024:
https://www.telebaern.tv/telebaern-news/buene-huber-gewinnt-den-prix-suisse-159294286
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Kommentare von Daniel Leutenegger