4. Oktober 2009
Mercedes Sosa – Gracias por tu vida!
Mercedes Sosa, die «Stimme Lateinamerikas», war mehr als eine begnadete Sängerin. Ihr Leben lang kämpfte sie gegen Diktatur, Armut, Neoliberalismus. Jetzt ist sie im Alter von 74 Jahren in Buenos Aires gestorben, und weit über ihr Land hinaus trauern unendlich viele, auch in der Schweiz.


Mercedes Sosa Bild: iberarte.com
«Gracías a la vida», «Dank an das Leben», war das Lieblingsstück von Mercedes Sosa. Die Hymne, die wohl niemand so emotional intoniert hat wie die kleine Frau mit der großen Stimme und dem großen Herz, wird wohl auch an ihrem Grab erklingen.
Seit den frühen Morgenstunden des Sonntags trägt Argentinien Trauer: Die TV-Kanäle änderten ihr Programm, senden Konzertmitschnitte. Der Leichnam der Diva, die als «Stimme Lateinamerikas» auf dem ganzen Kontinent verehrt wird, wurde im Parlament aufgebahrt. Vor dem Gebäude wuchs schnell eine Schlange von Menschen, die von ihr Abschied nehmen wollen.
Gebührend will man von «La Negra» – der Schwarzen, wie sie von Freunden und Bekannten liebevoll genannt wurde – Abschied nehmen. Mercedes Sosa war in Argentinien eine nationale Symbolfigur. Die Sängerin stand für ein anderes, ein demokratisches Argentinien.
Dafür hatte die kleine, gewichtige Künstlerin mit den großen, sanften Augen zeitlebens gekämpft. Erst als Mitglied der kommunistischen Partei, dann als Stimme der Opposition aus dem Exil. Und schließlich als Anhängerin des Präsidenten-Ehepaares Kirchner. Von ihnen versprach sich Sosa ein engagiertes Eintreten für ihre politische Utopie: ein Leben in Würde für alle, ein Recht auf Essen und Bildung. «Man muss die Menschen in die Lage versetzen, etwas aus sich zu machen», mahnte die Sängerin. Große Hoffnungen setzte die Frau aus der argentinischen Provinz auch auf Staatschefs wie Hugo Chávez in Venezuela und Rafael Correa in Ecuador.
Vom Regionalradio in die große Welt
Entdeckt wurde Haydée Mercedes Sosa, so ihr kompletter Name, auf einem Talentwettbewerb der lokalen Radiostation von San Miguel de Tucumán, ihrer Heimatstadt. Freunde hatten die schüchterne 15-Jährige angemeldet. Der Preis war ein fester Sendeplatz über den Zeitraum von zwei Monaten. Der wahre Durchbruch gelang gemeinsam mit ihrem späteren Ehemann, dem Komponisten und Sänger Manuel Oscar Mathus. 1965 nahmen die beiden die erste Platte «Canciones con fundamento» auf. Ein Erfolg – zwei Jahre später unterschrieb Mercedes Sosa ihren ersten großen Plattenvertrag.
Der Name Mercedes Sosa stand fortan für den Nueva Canción. Das neue folkloristische Genre Lateinamerikas sollte nicht nur traditionelle Liedformen bewahren, es artikulierte sich zunehmend politisch. «La Negra Sosa» wurde zu einer der markanten Stimmen der Musikrichtung, die gesellschaftliche Missstände anprangerte.
Die Anhänger des «Nueva Canción», ein Kreis von Intellektuellen und Künstlern, wurde schnell zum Ärgernis für die Konservativen. Seit 1976 waren die Militärs in Argentinien an der Macht – zwei Jahre später wurde Sosa verhaftet. Nach ihrer Freilassung ging sie nach Madrid ins Exil, nahm von dort aus die Diktatur mit bissigen Kommentaren und kritischen Texten ins Visier.
In der spanischen Hauptstadt wurde sie zur international bekannten Protestsängerin. Sie bediente sich aus dem Repertoire anderer Künstler, interpretierte Songs ihres Landsmannes Atahualpa Yupanqui, der Chilenin Violeta Parra oder des Kubaners Silvio Rodríguez und ließ sich von befreundeten Dichtern und Komponisten Texte und Stücke auf den Leib schreiben.
Im offiziellen Argentinien wusste man mit der unbequemen Mahnerin wenig anzufangen. Erst 1996, ein rundes Dutzend Jahre nach ihrer Rückkehr nach Buenos Aires, zeichnete man sie für ihr musikalisches und ihr politisches Engagement als «Persönlichkeit von nationaler Bedeutung» aus.
Widerwillig nahm sie damals die Auszeichnung an – die neoliberale Politik der Menem-Jahre war so gar nicht nach ihrem Gusto. Die Sängerin des Volkes kümmerte sich lieber um die Opfer der offiziellen Politik, sammelte persönlich Spenden für Selbsthilfeprojekte in den Armenvierteln von Buenos Aires. Für die idealistische Sängerin eine Selbstverständlichkeit und zugleich ihre Art von Dank für ein erfülltes und glückliches Leben. Gracías Mercedes Sosa.
Knut Henkel
Quelle: http://www.spiegel.de/kultur/musik/0,1518,653149,00.html
A todos…
Somos los nietos, los hermanos, los sobrinos, el hijo de quien fue para nosotros algo más y distinto que una gran artista popular. Con ella compartimos la vida, las alegrías y las angustias privadas. Porque esa gran artista fue además nuestra abuela, nuestra hermana, nuestra tía, nuestra mamá. Es por eso que queremos llegar a ustedes desde ese lugar íntimo, lejos de la severidad y la dureza de los comunicados oficiales: porque sabemos que también la quisieron y la siguen queriendo aún mucho más allá de la cantante y de la artista que los acompañó tantas veces, a la que han hecho parte de su familia aún sin tener lazos de sangre.
Es desde este lugar que queremos contarles que Mercedes -la mamá, la tía, la abuela, la hermana-abandonó este mundo el día de hoy. Pero también queremos decirles que estuvo siempre acompañada-inclusive cuando ya no podía saberlo- por un desfile interminable de amigos y artistas populares, y en cada uno de ellos: Ustedes. Y que a pesar de lo triste de cualquier agonía, pasó esos últimos momentos en paz, peleando aguerridamente contra una muerte que terminó ganándole la pulseada.
Por cierto estamos conmovidos y queremos compartir con ustedes esta tristeza. Aunque, al mismo tiempo, nos queda la tranquilidad de que todos hicieron lo posible- incluida nuestra Negra- para quedarse un ratito más entre nosotros.
Lo que más feliz la hacía a Mercedes era cantar. Y seguramente ella hubiera querido cantarles también en este final. De modo que así queremos recordarla y así los invitamos a hacerlo con nosotros.
Infinitas gracias por ese acompañamiento que jamás dejó de estar presente.
Familia de Mercedes

Empfehlenswerte Links:
http://www.mercedessosa.com.ar/
http://de.wikipedia.org/wiki/Mercedes_Sosa
Kommentare von Daniel Leutenegger