11. Februar 2011
Schaffhauser Sängerin Anne Czichowsky zur Jazz-Preisträgerin 2011 gekürt
Kunststaatssekretär Dr. Dietrich Birk zur diesjährigen Trägerin des Jazz-Preises Baden-Württemberg: «Stimmgewaltige Botschafterin für die lebendige Jazzszene unseres Landes»

Bild oben: Joel Miller / www.annesingsjazz.com
Die diesjährige
Jazz-Preisträgerin des Landes Baden-Württemberg wurde 1981 in Schaffhausen
geboren und heisst Anne Czichowsky (Bild). Das gab Kunststaatssekretär Dr.
Dietrich Birk am heutigen 11. Februar 2011 in Stuttgart bekannt.
«Anne Czichowsky ist eine stimmgewaltige Botschafterin für die lebendige
Jazzszene unseres Landes und die zweite Preisträgerin in der mittlerweile
26jährigen Geschichte des Jazzpreises Baden-Württemberg. Ich freue mich, dass
16 Jahre nach der Bassistin Karoline Höfler wieder eine Frau den in der
Musikszene wie beim Publikum gleichermassen geschätzten Landesjazzpreis erhält»,
erklärte der Staatssekretär. Die mit 15’000 Euro bundesweit zu den
höchstdotierten Jazzpreisen zählende Auszeichnung wird auch in diesem Jahr im
Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung mit Preisträgerkonzerten verliehen.
«Die 30-jährige Sängerin Anne Czichowsky hat sich in den letzten Jahren zu
einer der ausdrucksstärksten Sängerinnen der baden-württembergischen Jazzszene
entwickelt. Ihre stilistische Vielfalt beeindruckt ebenso wie ihre auf höchstem
Niveau angesiedelte Improvisationsfähigkeit. Ihr ist daher der Jazzpreis des
Jahres 2011 zuzusprechen», erklärte Prof. Bernd Konrad als Vorsitzender die
Entscheidung der Jury.
Anne Czichowsky
wurde am 14. Januar
1981 in Schaffhausen/Schweiz geboren und begann 1996 im Alter von 15 Jahren mit
dem Klassischen Gesangsunterricht. Drei Jahre später wurde sie zur
Preisträgerin beim Landeswettbewerb «Jugend jazzt» gekürt. Von 2000 bis 2002 war sie Sängerin im
Landesjugendjazzorchester Baden-Württemberg unter der Leitung von Prof. Bernd
Konrad.
Von 2001 bis 2007 studierte Anne Czichowsky Jazzgesang an den Musikhochschulen
in Stuttgart und Graz. Mit «summa cum laude» schloss sie im Februar 2007 ihr
Diplom-Studium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart
ab.
Seitdem machte sich die heutige Wahl-Stuttgarterin als Solistin in diversen Jazzformationen einen Namen und sang unter anderem im Önder Focan Trio, dem St. Petersburg Jazz Quartett, den Italian Allstars sowie mit Michael Kersting, Paul Schwarz, Günther Lenz und Herbert Joos. Aktuell ist sie mit ihrer eigenen Formation, dem Anne Czichowsky Quintett, mit Anne Czichowsky’s Playground und der Band Jazzpartout regelmässig live zu hören.

Mit Jazzpartout gewann sie 2008 in Rumänien die Bucharest Int. Jazz
Competition. Im gleichen Jahr war Anne Czichowsky auch in Finnland
erfolgreich und belegte beim Int. Jazz Singers Contest «Lady Summertime» den
ersten Platz. 2010 kam ein zweiter Platz dazu, den sie beim 12th Int. Jazz
Soloist Competition in Monaco errang.
Seit dem Sommersemester 2010 ist Anne Czichowsky Dozentin im Hauptfach
Jazzgesang an der Hochschule für Musik Saar in Saarbrücken. Im Mai diesen
Jahres wird sie ihr zweites Album «Play on words» mit dem Anne Czichowsky
Quintett veröffentlichen, in dem neben Thilo Wagner (piano), Lorenzo Petrocca
(guitar) und Matthias Daneck (drums) auch der Bassist Axel Kühn, einer ihrer
Vorgänger als Landesjazzpreisträger, mitwirken.
Der Jazz-Preis Baden-Württemberg
wird
in diesem Jahr zum 27. Mal verliehen. Erhalten können ihn Nachwuchsmusikerinnen
und -musiker, die in Baden-Württemberg leben oder durch ihre künstlerische
Arbeit eine enge Beziehung zum Land haben. Der unabhängigen Jury gehören neben
Bernd Konrad weitere ausgewiesene Jazz-Kenner wie Gudrun Endress, Frieder
Berlin, Johannes Frisch, Reinhard Kager, Herbert Lindenberger, Frederic Rabold,
Friedhelm Schulz und Thomas Siffling an.
Zu den nominierten Künstlerinnen und Künstlern in der diesjährigen Jury-Sitzung
zählten neben der späteren Preisträgerin in alphabetischer Reihenfolge Barbara
Bürkle, Alexander «Sandy» Kuhn, Johannes Lauer, Gee Hye Lee, Magnus Mehl und
Olivia Trummer.
Preisträger der vergangenen Jahre waren Rainer Böhm (Piano/2010), Axel Kühn (Bass/2009), Bodek Janke (Schlagzeug/2008), Kristjan Randalu (Piano/2007), Torsten Krill (Schlagzeug/2006), Thomas Siffling (Trompete/2005), Jo Ambros (Gitarre/ 2004), Frank Kroll (Saxophon/2003) und Veit Hübner (Kontrabass/2003), Rainer Tempel (Piano/2002), Ralf Schmid (Piano/2001) und Patrick Bebelaar (Piano/2000).
bwb
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Kommentare von Daniel Leutenegger