22. August 2013
Der Arzt, Minderheitenpolitiker und Geiger Jan Cibula ist gestorben
Der 1932 in Klenovce in der ehemaligen Tschechoslowakei geborene Jan Cibula (Bild) ist am 18. August 2013 in Bern gestorben.

Foto: Archive of the Kňažek family/Pravda.sk
Der Roma-Politiker und Arzt Jan Cibula, eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der internationalen Roma-Bürgerrechtsbewegung, ist am Sonntag, den 18. August 2013, nach schwerer Krankheit in Bern verstorben.
http://www.roma-service.at/dromablog/?p=23891
Cibula war ein aus der Slowakei stammender Rom, Sohn des Geigers Jan Cibula. Seine Mutter, Irène Bikes, kam aus Ungarn. Auf sie bezog er sich, wenn er sich als Rom aus Ungarn beschrieb.Er habe, so er selbst, als Vierzehnjähriger an einem 1. Mai in seinem Dorf einen Protestzug von Roma angeführt. Cibula studierte 1951 – 1957 Medizin in Bratislava und arbeitete seit seiner Promotion 1961 bis 1967 in der DDR, zuerst als Assistenzarzt, später als Oberarzt an der Berliner Charité.
Als im August 1968 die Truppen des Warschauer Paktes in der CSSR einmarschierten, entschloss er sich, seine Heimat zu verlassen und sich in der Schweiz als Arzt niederzulassen.Er lebte und arbeitete danach in Blumenstein. Dort kam er über den Berner Mythenforscher Sergius Golowin in Kontakt mit Schweizer Jenischen. Er verfolgte das Anliegen, die Roma weltweit zu vereinen und sah in den Jenischen einen Zweig der weltweiten Roma-Bewegung. 1971 nahm er am 1. Roma-Weltkogress in London teil.
1973 – 2001 führte er eine Arztpraxis in der Stadt Bern. Dank ihm nahm eine Delegation der Jenischen 1977 an einem internationalen Treffen von Roma in Brüssel teil. 1978 wurde die International Romani Union in Genf gegründet. Der Gründungskongress wählte Cibula zum ersten Präsidenten der Vereinigung.
Cibula war auch einer der Gründungsaktivisten der Radgenossenschaft der Landstrasse, Selbstorganisation von Schweizer Sinti, Roma und Jenischen. Er gehörte ihr zeitweise als Verwaltungsrat an.
Für sein Wirken im Dienst der weltweiten Roma-Bewegung erhielt er 1985 den Kulturpreis des Kantons Bern und 2001 eine Nomination für den Friedensnobelpreis.
http://de.wikipedia.org/wiki/Jan_Cibula
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Jan Cibula was a physician, a co-founder and president of the International Romani Union, and a candidate for the Nobel Peace Prize in 2001. He was born on 7 January 1932 in the town of Klenovce in Slovakia (Czechoslovakia).
Jan Cibula began working to improve the position of Roma people during the start of his career in Slovakia (Czechoslovakia), where he graduated in 1957 from the Medical Faculty of Komenský University in Bratislava. In 1968 he was a co-founder of the Union of Gypsies-Roma (Svaz Cikánů-Romů) in Slovakia (Czechoslovakia).
In 1968 Jan Cibula left the former Czechoslovakia and took up residence in Switzerland. He worked as a member of the parliament of Roma organizations that prepared the creation of the International Romani Union (IRU) in 1971.
In der Schweiz gehörte Jan Cibula zu den Gründungsmitgliedern der Radgenossenschaft der Landstrasse, eine Dachorganisation des fahrenden Volks der Jenischen. 1985 erhielt er den Kulturpreis des Kantons Bern. Von 1973 bis 2001 praktizierte Cibula als Arzt in der Bundesstadt.
http://volksgruppen.orf.at/roma/stories/2599469/
Mehr:
http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D48089.php
http://de.wikipedia.org/wiki/Jan_Cibula#cite_note-Drom-3
http://www.radgenossenschaft.ch/
https://www.facebook.com/radgenossenschaft?ref=hl
Kommentare von Daniel Leutenegger