12. Januar 2017
Schweizer Ehrung für deutschen Afrika-Historiker Alexander Keese
Der Schweizerische Nationalfonds (SNF) verleiht den Nationalen Latsis-Preis 2016 an Alexander Keese (Bild), einen deutschen Afrika-Historiker, der an der Universität Genf lehrt.

Foto: http://www.snf.ch/de/fokusForschung/newsroom/Seiten/news-161128
Alexander Keeses Forschung ist von grosser Originalität und zeichnet sich dadurch aus, dass sie über eine eurozentrische Sichtweise hinausgeht. Sie konzentriert sich hauptsächlich auf die vergleichende Geschichte der Entkolonialisierung in West- und Zentralafrika, auf Zwangsarbeit und ethnische Mobilisierung im Rahmen von Konflikten. «Ich interessiere mich für die soziale Situation der Bevölkerung vor Ort», erklärt der 39-jährige Preisträger. Mit seiner Arbeit, die bereits viel bewegt hat, will er festgefahrene Meinungen ins Wanken bringen.
Nach dem Marcel-Benoist-Preis ist der mit 100’000 Franken dotierte Prix Latsis die renommierteste wissenschaftliche Auszeichnung, die in der Schweiz vergeben wird. Ihre Besonderheit liegt darin, dass die Geadelten unter vierzigjährig sein müssen – also junge Wissenschafterinnen und Wissenschafter.
Urs Hafner
Mächtige und Gewaltunterworfene
Forschung über Kolonialismus, sagt Alexander Keese, beinhaltet immer eine doppelte Reise. Man erfahre Vieles über das Schicksal der lokalen Bevölkerung zu jener Zeit, aber es gebe Erkenntnisse über «den Kolonialstaat und seine Agenten».
Christoph Keller
Kontakt:
Alexander Keese
Département d’histoire générale
Faculté des Lettres
Université de Genève
CH-1211 Genf 5
E-Mail: alexander.keese(at)unige.ch
Kommentare von Daniel Leutenegger