28. September 2011
Aus dem Universum des Pfarrerssohns
SF 1, «Kulturplatz» von heute Mittwoch, 22.20 Uhr
Foto: Edouard Rieben
Diese Woche aus dem «Centre Dürrenmatt» in Neuenburg
Wenn Friedrich Dürrenmatt schrieb, zeichnete und malte, dann tat er dies am liebsten in seinem Wohnhaus im idyllischen Vallon de l’Ermitage. Hier, oberhalb des Neuenburger Sees, hatte er den von ihm so geschätzten Blick weit hinweg übers schweizerische Mittelland. Nach seinem Tod im Jahre 1990 wurde der Ort von seiner Witwe Charlotte Kerr und dem Architekten Mario Botta öffentlich gemacht und zum «Centre Dürrenmatt» erweitert. Nina Brunner besucht das Centre in Begleitung des Dürrenmatt-Biografen Peter Rüedi.
Themen und Links:
Die Kunst der Nadine Vinzens – Die Ex-Miss-Schweiz entdeckt die Schauspielerei
Sie
war die kommerziell erfolgreichste «Miss Schweiz» aller Zeiten. Jetzt hat
Nadine Vinzens den Sexappeal der Kultur entdeckt. Für die Zürcher
Off-Theatergruppe «400asa» steht sie als Schlagzeugerin auf der Bühne. In einem
Stück von Jeremias Gotthelf. Und beim Zürcher Filmfestival läuft der
«400asa»-Film «Mary & Johnny» mit Vinzens in der Hauptrolle. Vom Laufsteg
zur Schauspielerei – ein gewagter Sprung, den «Kulturplatz» hart aber fair
benotet.
Beitrag: Nino Gadient
Der unbekannte Dürrenmatt – Eine Biografie von Peter Rüedi
Alle
kennen Friedrich Dürrenmatt, den Pfarrerssohn aus dem Emmental, der mit
Millionenauflagen sein Publikum in aller Welt begeisterte, den bissigen Kritiker
der Eidgenossenschaft. Nun ist Peter Rüedis lang ersehnte Biographie
erschienen, an der dieser 20 Jahre gearbeitet hat: «Dürrenmatt oder Die Ahnung
vom Ganzen». Rüedi sichtete Dürrenmatts Nachlass, sprach mit Freunden und
Weggefährten und vor allem, bis kurz vor seinem Tod, mit Dürrenmatt selbst. So
entwirft er einen anderen Blick auf den Schriftsteller, zeigt den Philosophen,
den Zweifler, die Abgründe – einen unbekannten Friedrich Dürrenmatt.
Beitrag: Eduard Erne
«Dürrenmatt – Oder die Ahnung vom Ganzen» von Peter Rüedi, Diogenes Verlag
-> https://www.ch-cultura.ch/theater-kabarett-literatur/die-ahnung-vom-ganzen
Anwalt der Entrechteten – Der Dokumentarfilmer Fernand Melgar
«Illegale»,
«Sans Papiers», «Migranten» – Chiffren, mit denen derzeit wieder Wahlkampf
gemacht wird. Doch hinter den Schlagworten verbergen sich Menschen, Individuen,
deren Schicksal den Dokumentarfilmer Fernand Melgar seit langem interessiert.
Mit seinen gefeierten Dok-Filmen «La Forteresse» und nun auch «Vol Spécial»
berichtet er aus dem Inneren von Übergangszentren und
Ausschaffungsgefängnissen, zeigt das Drama derjenigen, die in der Schweiz um
Asyl bitten. Doch was treibt Melgar an? «Kulturplatz» hat den Filmer in seiner
Heimatstadt Lausanne besucht, wo er sich als Kind spanischer Einwanderer lange
selbst vor den Behörden verstecken musste.
Beitrag: Lisa Röösli
Der Film «Vol Spécial» läuft ab 29.09.11 in den Deutschschweizer Kinos.
Mehrwert im Bankenviertel – Ein Appenzeller bringt den Zürchern Kultur
Unweit
der Zürcher Bahnhofstrasse gibt es einen Ort, der noch nicht von der Hochfinanz
geschluckt wurde: das Haus Appenzell, seit 100 Jahren im Besitz der Familie
Hohl. Sein heutiger Besitzer, Ernst Hohl, könnte die imposante Immobilie für
viel Geld verkaufen. Stattdessen behält er das Haus, um von hier aus die
Appenzeller Kultur nicht nur nach Zürich, sondern in die Welt zu tragen. Nun
feiert das Haus Appenzell Jubiläum mit einem Cross-Over-Programm zwischen
Tradition und Moderne.
Beitrag: Richard Herold
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Kontakt:
http://www.sendungen.sf.tv/kulturplatz/Sendungen/Kulturplatz
Kommentare von Daniel Leutenegger