18. Oktober 2013
Cäsar von Arx: «Ich komme mir vor wie ein Bäcker, der Stückli macht»
Radio SRF 1, Hörspiel, heute Freitag, 20.03 Uhr
Bild: Cäsar von Arx am Schreibtisch, ca. 1941 – Foto: ATP-Bilderdienst, Zürich, http://www.caesarvonarx.ch/
Er war der erfolgreichste Schweizer Dramatiker vor Dürrenmatt und Frisch. Doch er litt darunter, sein Brot als «Stücklischreiber» von historischen Festspielen verdienen zu müssen. 1949 nahm er sich das Leben. Sein Name: Cäsar von Arx.
Ein Briefportrait über ihn von Geri Dillier.
Das Hörspiel ist ein eindrückliches Briefportrait und ein anschauliches Stück Schweizergeschichte. Cäsar von Arx war ein eifriger Briefschreiber.
Wortreich kommentiert und dokumentiert er sein bewegtes Leben: am Theater in Basel, in Leipzig, in Zürich, seine heftigen Auseinandersetzungen mit den Auftraggebern von Festspielen, mit Regisseuren, Politikern, Bundesräten. Auch seine persönlichen Kontakte zu Dramatikern wie Karl Zuckmayer, Ödön von Horvath und Georg Kaiser kommen zur Sprache.
Das Hörspiel macht das politische und ideologische Klima der Schweiz zwischen 1920 und 1950 spürbar, vor allem während der Zeit der geistigen Landesverteidigung.
Cäsar von Arx (1895-1949) wurde in Basel geboren, studierte Germanistik, Geschichte und Philosophie und war schon während der Studienzeit Regieassistent beim Basler Theater. Nach dem Studium ging er nach Leipzig, wo er als Regisseur und Dramaturg arbeitete.
Zurück in der Schweiz, arbeitete er am Zürcher Schauspielhaus und begann selber Stücke zu schreiben. Als freier Autor lebte er vor allem von Festspielaufträgen, was er weniger als Berufung, denn als notwendigen Broterwerb betrachtete.
Er litt darunter, als ernsthafter Dramatiker zu wenig beachtet zu werden. Im Zuge der geistigen Landesverteidigung wehrte er sich dagegen, ideologisch vereinnahmt zu werden.
Zur 400-Jahrfeier der Eidgenossenschaft schrieb er 1941 im Auftrag des Bundesrats das Bundesfeierspiel.
Von Arx verbitterte zunehmend und nahm sich am Tag, als seine Frau starb, das Leben.
Mit:
Hanspeter Müller-Drossaart (Cäsar von Arx), Norbert Schwientek (Georg Kaiser), Wolfram Berger (Ödön von Horvath), Horst Warning (Karl Zuckmayer), Albert Freuler (Bundesrat Etter), Franziska Kohlund (Frau von Arx), Heiner Hitz (Zeitungszitate)
Musik: Jonas C. Haefeli
Hörspielfassung und Regie: Geri Dillier
Produktion: SRF 1999
Dauer: 50′
srf
Radio-Link:
http://www.srf.ch/sendungen/hoerspiel/ich-komme-mir-vor-wie-ein-baecker-der-stueckli-macht
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Kommentare von Daniel Leutenegger