11. Januar 2021
DER DEUTSCHE SCHRIFTSTELLER LUDWIG FELS IST GESTORBEN
Der am 27. November 1946 in Treuchtlingen geborene deutsche Schriftsteller, Dichter, Dramatiker und Hörspielautor Ludwig Fels (Bild) ist am 11. Januar 2021 in seiner Wahlheimatstadt Wien gestorben. In jüngeren Jahren verstand sich Fels als «Arbeiterschriftsteller», ohne dass er sich einer bestimmten ideologischen Richtung hätte zurechnen lassen. Seine oft auch aggressive, sprachgewaltige Prosa und Lyrik war vielmehr bestimmt von Wut und Zorn über Unterdrückung in jeglicher Form sowie über die Strukturen der Unterdrückung bestimmter Schichten der Gesellschaft. Später lehnte er die Bezeichnung «Arbeiterschriftsteller» für sich ab.*

Foto: Ralf Sokolowski, 2007 – Public domain – Datei: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Ludwig_Fels.jpg
Es ging ums Leben
Alles, was er schrieb, war lyrisch, wenn auch drastisch. Ludwig Fels empfand sein Werk «wie aus der tiefsten Schicht Fleisch geschnitten».
Jan Wiele
Semiotik der Sehnsucht
Fels war ein Meister im Schaffen lebensschwerer Figuren wie Bleistein und Olav, dem Sträfling aus «Mondbeben». Schon das «v» am Ende des Vornamens ist eine Art Semiotik der Sehnsucht, denn Olav möchte nach Jahren der Gefangenschaft in ein fernes Land. Gemeinsam mit Helen, die er im Knast geheiratet hat. Am Ende landen sie in einem Ferienresort, einer grünen Hölle, deren Gesetze sie nicht verstehen, weil es die Gesetze der Glücklichen sind.
Hilmar Klute
https://www.sueddeutsche.de/kultur/ludwig-fels-nachruf-literatur-wien-1.5171334
Trügerischer Rettungsanker Liebe
«Bereits seine frühen Bücher zeichnen sich durch eine klare Alltagssprache aus, die mit oftmals aggressiven Vokabeln durchsetzt ist», schreibt etwa das Internationale Literaturfestival Berlin über ihn. Seine Charaktere leben häufig am Rande der Gesellschaft, die Liebe scheint oftmals als trügerischer Rettungsanker auf. Ein Kritiker bezeichnete Fels als den «verzweifeltsten Erotiker der Gegenwartsliteratur.»
feb / dpa
Immer wieder spaltete der Schriftsteller die Kritik mit seinen eruptiven Schilderungen seelischer Ausnahmezustände und seinen oft negativen Helden
Für sein polarisierendes Werk wurde Fels vielfach gewürdigt, unter anderem doppelt mit dem Kulturpreis der Stadt Nürnberg im Jahr 1974 und 1981.
https://orf.at/stories/3196875/
Mehr:
https://portal.dnb.de/opac.htm?method=simpleSearch&query=115756914
https://www.literaturportal-bayern.de/autorinnen-autoren?task=lpbauthor.default&pnd=115756914
http://jungundjung.at/content.php?id=3&a_id=17&ag=d
* https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_Fels
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Kommentare von Daniel Leutenegger