6. Juli 2023
DER KANTON BERN VERGIBT LITERATURPREISE AN LUKAS BÄRFUSS, ANDRI BEYELER, KIM DE L’HORIZON, HÄNDL KLAUS, SARAH ELENA MÜLLER UND SASKIA WINKELMANN
2023 zeichnet der Kanton Bern auf Empfehlung der deutschsprachigen Literaturkommission sechs Literaturschaffende «für ein herausragendes aktuelles Werk» mit einem Literaturpreis in der Höhe von je 10'000 Franken aus. Die öffentliche Verleihung der Literaturpreise findet zusammen mit der Verleihung der Weiterschreiben-Stipendien der Stadt Bern am Mittwoch, 20. September 2023, im Yehudi Menuhin Forum in Bern statt.
Bild: © Kanton Bern, https://www.facebook.com/photo/?fbid=710543022358944&set=a.298120325694742
Im Lesejahr 2022/23 hat die deutschsprachige Literaturkommission des Kantons Bern rund 90 Werke besprochen. Berücksichtigt wurden aktuelle Buchpublikationen aller literarischen Gattungen, öffentlich aufgeführte Theaterstücke, Hörbücher und -spiele, Spoken-Word-Texte sowie Kinder- und Jugendbücher.
Die ausgezeichneten Personen und ihre Werke
Lukas Bärfuss’ Roman «Die Krume Brot» ist der erste Teil einer Trilogie. Sommer 1973, Adelinas Leben ist ein täglicher Kampf. Die alleinerziehende Mutter mit Migrationshintergrund gerät in die Armutsfalle und an die falschen Männer.
Andri Beyelers «Spring doch» erzählt in rasch aufeinander folgenden Szenen von einem fast normalen Nachmittag, an dem die Hauptfigur, eine Primarschülerin, den Mut fasst, den immer gleichen Gemeinheiten im Turnunterricht etwas entgegenzusetzen.
Händl Klaus’ Hörspiel «Zrugg» ist ein so leichtfüssiges wie wortgewaltiges Sprachkunststück, mäandernd zwischen Erinnerung, Humor und Abgrund. Die Suche nach einem verlorenen Wort macht aus einem Tiroler Familientreffen eine Geschichte mit universellem Anspruch.
Im Erfolgsstück «Hänsel & Greta & Big Bad Witch» für Bühnen Bern ergründet Kim de l’Horizon die Angst der jungen Generation um den Zustand der Welt. Sprachlich zwischen Grimm und Drag wuchernd, beschwören die Märchenfiguren die rettende Vereinigung von Natur und Mensch herauf.
Sarah Elena Müller gelingt im Erstlingsroman «Bild ohne Mädchen» ein ebenso tröstendes wie verstörendes Kunststück. Sie nähert sich vorsichtig der Geschichte zweier benachbarter Familien und findet dabei für Unbenanntes und Unverhandeltes eine ganz eigene Sprache.
Saskia Winkelmann beschreibt in ihrem Debütroman «Höhenangst» die urmenschlichen Gegensätze von Finden und Verlieren, Nähe und Distanz, Stille und Bewegung. Sie reisst uns Lesende mit in den Strudel einer ausser Kontrolle geratenen Freundschaft.
Quelle:
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Kommentare von Daniel Leutenegger