5. Oktober 2014
Der russische Theaterregisseur Juri Ljubimov ist gestorben
Der am 30. September 1917 in Jaroslawl geborene russische Schauspieler, Regisseur und Gründer des Taganka-Theaters Juri Petrowitsch Ljubimow (Bild) ist am 5. Oktober 2014 in Moskau gestorben.

Foto: Kremlin.ru – CC-Lizenz: Attribution 3.0 Unported – Zur Originaldatei: http://commons.wikimedia.org/
«Mit dem Genie Ljubimow stirbt der letzte Regisseur einer grossen Theatergeneration», sagte der Generaldirektor des Bolschoi-Theaters, Wladimir Urin.
«Es ist unmöglich, sich die russische Kultur ohne Ljubimow vorzustellen», meinte Kulturminister Wladimir Medinski.
ajk / sda-ats
http://www.derbund.ch/kultur/theater/Russischer-Regisseur-Ljubimow-ist-tot/story/24329671
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs schloss sich Ljubimow dem Theater von Wachtangow an. 1946 verkörperte er in der russischen Verfilmung von Robinson Crusoe den Freitag. 1975 inszenierte er die Uraufführung von Al gran sole carico d’amore von Luigi Nono an der Scala in Mailand, einem Musiktheaterwerk, an dessen Libretto er mitgearbeitet hatte. Es dirigierte Claudio Abbado.
Ljubimow brachte 1977 Michail Bulgakows Roman Der Meister und Margarita in einer eigenen Bearbeitung auf die Bühne des Taganka Theaters.
Nach dem Tod des Schauspielers Wladimir Semjonowitsch Wyssozki im Jahr 1980 wurden auch alle Ljubimow-Produktionen von den kommunistischen Behörden verboten. 1983 führte er Regie im Stück Schuld und Sühne in London. Im Jahr 1984 wurde ihm die sowjetische Staatsbürgerschaft aberkannt. Daraufhin ging Ljubimow ins Ausland, kehrte aber 1989 ans Taganka Theater zurück. Seine Inszenierung von Eugen Onegin 2002 zu seinem 85. Geburtstag erntete viel Kritikerlob.
http://de.wikipedia.org/wiki/Juri_Petrowitsch_Ljubimow
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Mehr:
http://www.imdb.com/name/nm0529392/
http://en.wikipedia.org/wiki/Yuri_Lyubimov
Kommentare von Daniel Leutenegger